Kürbisse, Kostüme, Süßigkeiten, Partys – Halloween ist mittlerweile zu einer Art “Brauch” geworden, der von vielen gefeiert wird. Im Gegensatz zu diesem lauten und bunten Fest steht das christliche Allerheiligen, das in Ruhe und Besinnlichkeit an Verstorbene, Märtyrer sowie Heilige erinnern soll. Am 25. Oktober stellten das Museum am Dom, das Rheinische Landesmuseum und das Stadtmuseum ihr Programm zur ersten Trierer Nacht der Heiligen vor. Neben der langen Museumsnacht ist dies die zweite Veranstaltung in diesem Jahr, die kulturinteressierte Nachtschwärmer zu einem atmospährischen Abend einlädt.
Die Idee hierzu stammt laut Markus Groß-Morgen, Direktor des Museums am Dom, aus Mainz. Dort wurde die erste Nacht der Heiligen am 31. Oktober 2012 von Dr. Winfried Wilhelmy organisiert. Groß-Morgen sowie seine Mitstreiter freuen sich, dass die drei hiesigen Museen dieses Format vor der Nacht zu Allerheiligen anbieten können und sind gespannt auf die Resonanz, die von der Trierer Bevölkerung ausgehen wird.
Von 0-99 Jahren
Frau Dr. Elisabeth Dürr, Museumsdirektorin des Stadtmuseums Simeonstift schlug vor, diese Idee in Trier zu adaptieren, da sie in Mainz sehr positiv aufgenommen wurde und zudem ein weiteres kulturelles Ereignis für die Moselstadt bedeute. Mit einem „sehr dichten und hochwertigen Programm“ soll ein breites Publikum angesprochen werden. Ab 19 Uhr öffnen das Museum am Dom, das Rheinische Landesmuseum sowie das Stadtmuseum Simeonstift ihre Türen rund um das Thema heilig sein bzw. heilig werden. Mit spannenden Vorträgen und Führungen, aber auch musikalischen Darbietungen (Museum am Dom), sollen Besucher einerseits zum Mitmachen und andererseits zum Nachdenken animiert werden. Nicht nur Kunstbegeisterte sowie interessierte Gläubige, sondern auch ein junges Publikum kann sich bei diesem umfangreichen Programm angesprochen fühlen.
Barrieren ad acta legen
In der heutigen Zeit werden viele Inhalte und Aspekte katholischer Feiern vergessen, deshalb stellt die Veranstaltung ein Kontrastprogramm zum kommerzialisierten Halloween dar. Jedoch ist laut Aussage der Initatioren die Nacht der Heiligen nicht als Konkurrenz zu sehen, sondern eher als kulturelle „Ergänzung“, die man der Halloweenkultur voranstellen kann.
Wer Bedenken zu dem Thema sowie der zum Teil wissenschaftlichen Vorträge hat, der kann an dieser Stelle beruhigt werden: „Man muss theologisch nicht versiert sein, um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können“, erklärt Paula Giersch vom Stadtmuseum. Das Programm aller drei Museen wurde thematisch derart locker, spielerisch und informativ gestaltet, dass keine “Barrieren” oder Langeweile bei der Auseinandersetzung entstehen sollen. Von Bildern und Schriftrollen bis hin zu Statuen – es gibt unzählige Objekte, die etwas zu erzählen haben, so Mechthild Neyses-Eiden vom Landesmuseum.
Die Nacht der Heiligen vereint Religion, Geschichte sowie Kunst und beleuchtet aus verschiedenen Perspektiven das Allerheiligenfest. Der Abend soll zum Reflektieren anregen und eventuell zu einer Rückbesinnung auf die traditionellen Wurzeln dieses Feiertags führen.
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Das Kombiticket für alle drei Museen kostet 5 Euro – für Besucher bis 25 Jahre ist der Eintritt frei. Tickets können an den Museumskassen oder über Ticket Regional erworben werden.
Das Programm könnt ihr Euch hier anschauen.
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