Trier. Sie sind seit 28 Jahren Freunde und Förderer des Don Bosco-Jugendwerks in Trier West – die Mitglieder des Rotary Clubs Trier-Porta. Unter der Führung von Präsident Mike Otto besuchte der Club Ende Januar erneut die Einrichtung.

Von der Offizierskasino zur lebendigen Begegnungsstätte
Früher war das große Gebäude in der Gneisenaustraße ein französisches Offizierskasino. In Absprache mit der Stadt Trier erwarben die Salesianer 1952 das Anwesen und riefen hier das „Jugendwerk Don Bosco“ ins Leben. Es war der Startschuss zum Beginn einer überaus erfolgreichen Jugendarbeit.
Seit über 30 Jahren ist Pater Reinhard Büker das Gesicht des Don Bosco-Jugendwerks in Trier-West. Er ist hier Verwaltungsleiter und Ansprechpartner in allen Fragen. Seinen Angaben zufolge kommen täglich bis zu 80 Jugendliche im Alter zwischen sechs bis 20 Jahren auf den „Don Bosco-Campus“, wie die Salesianer die Gebäude auf dem weitläufigen Anwesen durchaus selbstbewusst nennen. Zu den Nutzern zählen aber auch die unterschiedlichsten Trierer Vereine, Schul-AGs, Schulklassen, Chöre, Tanzgruppen, Freundeskreise und Familien, die hier auch schon mal Kindergeburtstage oder ähnliche Feiern begehen. Was in 2024 insgesamt 239mal der Fall war. Sie alle schätzen die hier gegebenen Möglichkeiten: „Sich hier mit anderen zu treffen, mit ihnen zu sprechen und zu spielen“.
Sport als verbindendes Element auf dem Don Bosco-Campus
Dass auch die Trierer Vereine die vielfältig nutzbaren Sportanlagen für sich entdeckt haben, sieht Pater Büker durchaus als Win-Win-Situation: „Es ist eine neu gebildete Arbeitsgruppe entstanden, die sich aus ganz unterschiedlichen Akteuren des Trierer Sports gebildet hat und nun vielfältige Angebote im Stadtteil anbietet“.
Überhaupt ist Sport ein großes Thema auf dem Don Bosco-Campus. Anlässlich der Fußball-EM im vergangenen Jahr verwandelte sich der Spielsaal in ein „EM-Studio“, wo neben dem gemeinsamen Verfolgen der Spiele auch selbst Fußball-Akrobatik betrieben wurde. „Natürlich traten die jeweiligen Teams dabei unter der Flagge eines der teilnehmenden Länder an“, erinnert sich der Pater.
Im Winter steht Eislaufen auf dem Programm. Eine eigene Eisfläche hat das Jugendzentrum zwar nicht, doch die gibt es in Bitburg. Die Fahrten dorthin sind ebenso nachgefragt wie im Sommer die Ausflüge in die Schwimmbäder von Stadt und Region.
Kochen und für das Leben lernen
Einen großen Zuspruch hat auch die Reihe „Kochen wir heute?“ Gemeinsam etwas Leckeres kochen und das so Geschaffene dann auch gemeinsam verzehren, das steht mehrmals in der Woche auf dem Programm. „Bei der Erstellung der Speisekarte werden in der Regel die Anregungen umgesetzt, die von den teilnehmenden Köchinnen und Köchen vorgeschlagen wurden“, so Pater Büker. Ein Angebot mit Lerneffekt: „Für die Haushaltsführung werden Einkaufslisten erstellt, Mengen festgelegt, Angebote verglichen, Aufgaben verteilt und zum Schluss wird abgerechnet. Und natürlich wird nicht nur gekocht und gegessen, am Ende wird auch gespült und aufgeräumt“.
Unterstützung für Bildung und Freizeit: Hausaufgabenhilfe und BoscoMobil
Und dann gibt es noch die Hausaufgabenhilfe, zu der an allen Schultagen immer mehr Kinder kommen. „Wir sehen hier einen wachsenden Bedarf und eine gute Möglichkeit, junge Menschen in ihrer schulischen Entwicklung zu unterstützen“. Derzeit sind es über 20 Kinder, die nach einem gemeinsamen Mittagessen bei den Hausaufgaben betreut werden. Eine Zahl, die Mike Otto, amtierender Präsident von Rotary Trier-Porta, aufhorchen lässt. Denn das Mittagessen mit anschließender Hausaufgabenbetreuung wird von den Rotariern ebenso finanziell unterstützt wie das „BoscoMobil“. Dabei handelt es sich um einen zum Spielmobil umgerüsteten früheren Linienbus, mit dem Pater Büker regelmäßig mehrere Standorte im Trierer Westen ansteuert. „Der Besuch am Bus ist jedoch sehr wetterabhängig, weshalb das BoscoMobil im Winter eine Pause macht“.
Bau einer Photovoltaikanlage geplant
Präsident Mike Otto teilte bei der Gelegenheit mit, dass Rotary Trier-Porta den Betrieb des BoscoMobils auch in diesem Jahr mit 4000 Euro unterstützen wird. Weitere 3500 Euro will der Club als Zuschuss für das Mittagessen der Kinder überweisen.
Damit nicht genug: Die Elfriede und Helmut-Lotz-Stiftung sagte weitere 3500 Euro zu. Josef Poll, der im Vorstand der Stiftung sitzt, erinnerte daran, dass Helmut Lotz zu Lebzeiten selbstlos junge bedürftige Menschen unabhängig von ihrer nationalen Herkunft unterstützt und in ihre Aus- und Weiterbildung investiert habe.
Für das laufende Jahr wollen die Salesianer oberhalb der Don Bosco-Halle auf einer großen Grasfläche eine Photovoltaikanlage errichten, mit der sie einen großen Teil des eigenen Strombedarfs selbst erzeugen wollen. Neben einigen Renovierungsmaßnahmen und der bangen Frage, ob der TÜV für das BoscoMobil verlängert wird, bewegt die Salesianer aber auch ein personelles Problem: „Wir brauchen dringend Verstärkung. Wenn jemand länger krank ist, wird es sehr eng. Hier hoffen wir auf eine Verbesserung“.
PM Rolf Lorig
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