Jeder, der ein Kind hat, besitzt ihn; Jeder fährt damit – Ein Kindersitz im Auto ist kein Hexenwerk…Oder etwa doch? Wie viel Eltern die richtige Sicherheit ihrer Kinder im Straßenverkehr unterschätzen und wie viel sie dabei falsch machen, weiß Danny Reeves nur zu gut. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, gemeinsam mit dem bundesweit agierenden Verein „Kinder sicher unterwegs e.V.“ auch in Trier, Eltern über die korrekte Sicherung ihrer Kinder im Straßenverkehr aufzuklären.
Die meisten Eltern fahren zehn manchmal schon zwanzig Jahre oder mehr unfallfrei im Straßenverkehr und unterschätzen dabei oft, wie schnell ein Unfall doch passieren kann. Umso wichtiger ist es, dass Kinder in solchen Notfällen richtig gesichert sind und Behinderungen oder gar der Tod vermieden werden können.
Aus diesem Grund ist Reeves im Namen von „Kinder sicher unterwegs e.V.“ in Trier unterwegs und leistet Aufklärungsarbeit, wie man Kindersitze richtig befestigt, wie Kinder korrekt angeschnallt werden und welcher Sitz am besten zum Kind passt.
Es werden immer noch viele Fehler gemacht.
Viele wissen zum Beispiel nicht, dass ein rückwärtsgerichteter Kindersitz, sogenannte Reboarder, um einiges sicherer ist als ein nach vorne gerichteter.
„Schon bei einem Aufprall von nur 50 km/h drücken bis zu 300 kg Gewicht auf den Nacken des Kindes, wenn es in einem vorwärtsgerichteten Kindersitz gesichert ist. Sitzt es jedoch in Rückrichtung sind es nur 40 bis 60 kg“, erklärt uns Reeves.
Warum also sind Reboarder immer noch für viele Eltern ein unbekanntes Mysterium mit vielen Gegenargumenten?
„Das Hauptargument ist: Mein Kind sieht dann nichts mehr. Allerdings wird unterschätzt, dass Kinder eine ganz andere Wahrnehmung haben und die Bilder während der Fahrt nicht so schnell verarbeiten können wie Erwachsene. Ein weiteres Argument sind oft Kostengründe“, so Reeves weiter.
Zur Sicherheit ihrer Kinder sollten die Eltern keine Kosten und Mühe scheuen – sollte man meinen. Doch die Realität sieht oft anders aus. Reboarder genießen leider den Ruf, daß sie teurer sind als vorwärtsgerichtete Sitze,was so nicht stimmt und die Eltern greifen zur vermeintlich günstigeren Variante des vorwärtsgerichteten Kindersitzes.
„Das Argument ‚Sicherheit’ überzeugt leider oft nicht immer. Dabei kann ein rückwärtsgerichteter Sitz dem Kind so viel mehr Sicherheit geben“, sagt Reeves.
Aufklärung – ein persönliches Anliegen
Gerade weil Erwachsene zu wenig über die Sicherung ihrer Kinder im Straßenverkehr wissen, ist es Reeves besonders wichtig Aufklärungsarbeit zu leisten.
„Viele Eltern fühlen sich bei mir in der Verkaufsfalle, doch ich persönlich habe davon wenig. Ich möchte den Menschen nur richtige Aufklärung geben, da ich selbst einmal in der Situation war. Ich habe ein Kind und weiß wie schockiert ich war, als ich durch den Verein ‚Kinder sicher unterwegs e.V. Trier’ über das Risiko eines vorwärtsgerichteten Sitzes bzw. über die Gefahren von falscher Kindersicherung erfuhr. Ich möchte mein Wissen in Zusammenarbeit mit dem Verein an so viele Eltern wie möglich weitergeben“, erzählt Reeves.
Ein Start up im Ehrenamt – Ein Einzelkämpfer
Durch Medien, Flyer und Öffentlichkeitsarbeit soll vermehrt auf den Verein aufmerksam gemacht werden, der in unserer Region noch recht unbekannt sein dürfte.
„Im nördlichen Raum und vor allem um Berlin herum ist der Verein sehr bekannt. Hier in der Großregion Trier haben die wenigsten schon einmal davon gehört.“
Doch das doll sich nun ändern.
Wie wäre es anstatt der nächsten Tupperparty eine Reboardparty zu veranstalten? Reeves’ Ziel ist es, vermehrt Vorträge, ob privat oder öffentlich, im Namen „Kinder sicher unterwegs e.V. Trier“ zu veranstalten und für mehr Aufklärung zu sorgen.
Informationsstände an Babymessen, regelmäßige Vorträge und private Aufklärung im Kreise der Krabbelgruppe oder Schulen sollen vermehrt stattfinden.
Momentan ist Reeves in unserer Region noch als Einzelkämpfer mit „Kinder sicher unterwegs e.V.“ in Trier engagiert. Neue Mitglieder oder engagierte Mithelfer werden daher gerne gesehen.
[statistik]Mehr Informationen rund um die Zweigstelle des Vereins in Trier gibt es auf Facebook unter: Kinder sicher unterwegs[/statistik]
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