Von Maximilian Fischer
Als Schiedsrichter Ingo Kreutz nach 90 Minuten die Partie TuS Mosella Schweich gegen SG Lüxem/Wittlich abpfiff, lagen grenzenlose Freude und tiefe Trauer ganz nah beieinander. Mit einem knappen 2:1 sammelte Schweich vor heimischer Kulisse wichtige drei Punkte ein und setzt sich etwas von den abstiegsgefährdeten Tabellenplätzen ab. Lüxem/Wittlich dagegen steht weiterhin mit dem Rücken zur Wand und blickt nach diesem 29. Spieltag auf ein schweres Restprogramm.
Für einen Sieg der Gastgeber sprach jedoch gerade in der Anfangsphase wenig. Lüxem trat alles andere als ängstlich auf und erst recht nicht wie ein Abstiegskandidat. Ganz im Gegenteil, die SG begann sehr druckvoll und drängte Schweich immer wieder in die eigene Hälfte. Hieraus ergab sich dann auch die erste dicke Chance für die Gäste, als Nils Thörner in der 9. Minute an Schlussmann Dario Mock scheiterte. Thörner spielte auch danach auf der rechten Seite stark auf, sollte aber im späteren Spielverlauf noch die Rolle des tragischen Helden einnehmen. In der 10. Minute stand es dann aber plötzlich 1:0 für Schweich. Kapitän Maurice Casel traf per Kopf nach einer Ecke.
Die SG war in Folge dessen zunächst geschockt und die TuS nach dem Tor etwas besser im Spiel. Die Gastgeber kamen vor allem durch Ismail Omayrat auf der linken Seite und Stefan Schleimer in der Zentrale zu guten Chancen. In der 32. Minute lag dann, wieder etwas überraschend, der Ball im Tor der TuS. Der Treffer wurde aber nicht gegeben. Erst fünf Minuten später stand es dann wirklich 1:1. Daniel Ulbrich traf mit einem ansehnlichen Fernschuss genau ins Schwarze. Lüxen/Wittlich hatte sich diesen Treffer eindeutig verdient. Sie waren über weite Strecken der ersten Hälfte einfach das bessere Team.
Kampf und Drama entscheiden das Spiel
Spielerisch bot die zweite Halbzeit nicht mehr allzu viel, kämpferisch dagegen schienen sich beide Mannschaften bewusst zu werden, dass ein Unentschieden hier keinem etwas bringen würde. Schweich begann nun zunächst stärker, leistete sich aber in Minute 53 einen Abwehrpatzer, den Lüxen/Wittlich beinahe für sich nutzen konnte. Wenn bei den Gästen etwas ging, dann auch jetzt meist über Nils Thörner, der in einer giftigen Partie viele Fouls auf sich zog.
Gelbe Karten gab es daher reichlich und dann auf einmal auch viele Torchancen für Schweich. Zunächst konnte der eingewechselte Patrick Quari in der 75. Minute das Leder nicht im Gästetor unterbringen, dann scheiterte kurz danach Stefan Schleimer an Torwart Mike Neumann. Schweich drückte auf das nächste Tor und Schweich bekam das Tor. In der 83. Minute war es dann nämlich wieder Schleimer, der diesmal endlich für Jubelstürme bei seinen Teamkameraden sorgte und das 2:1 für Schweich erzielte. Eine flache Hereingabe von rechts verwandelte die Nummer 9 der Gastgeber wunderschön per Volley.
Aber die Partie war noch nicht beendet und Lüxem kam noch einmal zu einer Riesenchance. In der 87. Minute tauchte Nils Thörner plötzlich frei vor dem Tor der TuS auf, traf den Ball aber nicht richtig und verpasste den erneuten Ausgleich, sowie die Krönung seiner guten Leistung.
Stimmen zum Spiel
Trainer Eric Schröder hatte nach dem Spiel seiner TuS einiges zu kritisieren, zeigte sich aber insgesamt zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft: „Das war Abstiegskampf pur und wir haben in vielen Situationen Nerven gezeigt. Trotzdem glaube ich, dass der Sieg im Endeffekt verdient war, da wir gegen Ende auch mehr Kräfte hatten und versucht haben das Spiel unbedingt zu gewinnen.“
Auf der Gästeseite gab es mit Andreas Scheibe einen sichtlich enttäuschten Trainer, der sich aber mit seiner Mannschaftsleistung ebenfalls zufrieden zeigte: „70 Minuten lang war ich positiv überrascht. Wir sind eine der auswärts schwächsten Mannschaften und dafür haben wir das hier richtig gut gemacht. In der zweiten Hälfte hat uns aber dann trotz allem die Klasse gefehlt, um klare Torchancen herauszuspielen.“
Für Schweich geht es jetzt weiter nach Altenkirchen und die SG Lüxem empfängt Eisbachtal.
Ex -Fussballer meint
Leider war es das wohl – SG Lüxem/Wittlich –
Die größte Schuld am Abstieg trägt meiner Meinung nach die sportliche Leitung der Spielgemeinschaft.
Mehrere Fehler wurden gemacht, das sind sie:
Vor der Rheinlandligasaison war der Kader ja bekannt,
notwendige Verstärkungen für den Trainer: Fehlanzeige
Nach 12 Spielen: Ein erfahrener,aber bis dahin in der neuen Saison leider erfolgloser Trainer muß zwei Tage nach dem 2. Sieg gehen. Nachfolger wird Andy Scheibe, zwar
Trainer mit A-Schein ( bis dahin Trainer 3. Mannschaft B-Klasse) aber ohne jegliche Erfahrung in höheren Klassen.
Wenn ein erfahrener,aber leider auch glückloser Trainer
schon entlassen wird, warum holt man nicht einen Nachfolger der die nötige Erfahrung mitbringt einen Abstieg zu vermeiden. In der Winterpause hätte man was Verstärkungen betrifft noch reagieren können.
Die sportliche Leitung: Nicht erforderlich, unsere Neuzugänge sind die Langzeitverletzten,aber kann man von einem Oleg Tintor nach solch einer Verletzung erwarten das
Ruder noch rumzureißen. Von den anderen versprochenen langzeitverletzten Neuzugängen für die 1 Mannschaft war außer nur wenigen Minuten Spielzeit von Benne nichts zu sehen, was aus beruflichen Gründen bei Benne aber vorher schon klar war, und die sportliche Leitung sicher wußte.
Auch durch ihre Unerfahrenheit fehlte der jungen Mannschaft über die gesammte Saison gesehen die Qualität um in der Klasse zu bestehen.
Die verantwortlichen Leute der SG Lüxem/Wittlich müssen
sich den Vorwurf gefallen lassen, nicht alles dafür getan zu haben einen tauglichen Kader für diese Klasse zu erstellen. Auch aus diesem Grund ist auch die sportliche Leitung der SG Lüxem/Wittlich nicht Rheinlandliga tauglich.