Ab 16. Juli 2021 präsentiert die Bibliothek der Universität Trier die virtuelle Ausstellung „Die Topographia Germaniae“. Sie ermöglicht einen nie dagewesenen Blick auf ein Monumentalwerk.
In der von schweren Sorgen geplagten Zeit des 30-jährigen Krieges machte es sich ein Kupferstecher und Verleger zur Aufgabe, die historische Ansicht von Städten festzuhalten und zu bewahren. Daraus wurde das Monumentalwerk Topographia Germaniae von Matthaeus Merian, bestehend aus 31 Buchbänden. Sie enthalten Orts- und Standansichten sowie zeitgenössischen Informationen aus dem damaligen Heiligen Römischen Reich und weiteren europäischen Ländern des 17. Jahrhunderts. In einem Projekt digitalisiert die Bibliothek der Universität Trier die angesehene Topographiebandreihe. Einen Teil macht sie jetzt der Öffentlichkeit in der virtuellen Ausstellung „Die Topographia Germaniae“ zugänglich.
Auf einer neuen Webseite präsentiert die Trierer Universitätsbibliothek den Band Nummer sechs Mainz-Trier-Köln. Gezeigt werden historische Stadtansichten der drei Erzbistümer und vielerlei Hintergrundinformationen zur Entstehungsgeschichte des Gesamtwerks, zum 30-jährigen Krieg und zum Autor. Auch Erklärungen zum Kupferstechen oder Buchdruck sind enthalten. Matthaeus Merian gelang es wie keinem anderen Künstler seiner Zeit Stadtansichten so fantasievoll und doch mit dem Anspruch auf Wirklichkeitstreue zu gestalten. Er traf mit ihnen den damaligen Zeitgeist einer Bevölkerung, die sich nach Ansichten der unzerstörten Reichsstädte sehnte.
Schon jetzt erste Eindrücke bekommen
Wenn die Bibliothek der Universität Trier alle Bände digitalisiert hat, sind sie auch für Dritte digital frei zugänglich. Die Scans der alten Kupferstiche erfolgen hochaufgelöst und die Beschreibungen werden in digitale Texte übertragen. Alle darin vorkommenden Informationen werden erfasst, wie einzelne Orte, Territorien, Gebäude, Personen und Ereignisse. Ein historisches Vorwissen ist dann gar nicht mehr nötig, um in den alten Topograhiebänden zu schmökern. Nutzerinnen und Nutzer werden die Informationen über eine interaktive Karte abrufen können. Wer schon jetzt die Erzbistümer Mainz, Trier und Köln im 17. Jahrhundert anschauen und noch etwas über den historischen Kontext des 30-jährigen Kriegs erfahren möchte, kann ab dem 16. Juli 2021 die virtuelle Ausstellung „Die Topographia Germaniae“ kostenlos unter dem Link besuchen. Außerdem bekommen Interessierte erste Eindrücke zur Ausstellung auf in dem Profil merian_online in den sozialen Netzwerken Twitter und Instagram.
Das Digitalisierungsprojekt und die virtuelle Ausstellung der Bibliothek der Universität Trier ermöglicht die Heinrich und Anny Nolte Stiftung durch die Dauerleihgabe der vollständigen Sammlung der Topographia Germaniae sowie durch die Finanzierung von Hilfskraftstellen.
Pressemitteilung Universität Trier
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