Im September steht der dritte Teil der PS3-exklusiven Spielreihe Resistance in Haus. 5vier Gamer Lars Eggers hat ihn schon mal angespielt.
Insomniac Games heißt die Softwareschmiede, die sich hinter der Erfolgsreihe „Resistance“ verbirgt, deren dritter Teil ab dem 9. September in den Regalen stehen wird. Aber bevor wir zu dem neuesten Teil der Ego-Shooter Trilogie kommen, werfen wir doch mal einen Blick auf das Gesamtwerk und lernen wie man eine Kult-Trilogie erschafft.
1. Erschaffe eine Welt
Resistance mischt zwei Faktoren, die sich in der Shooter-Szene als außerordentlich erfolgreich herausgestellt haben: Weltkrieg II und Science Fiction. Keine Angst – es gibt hier keine wahnsinnigen Nazi-Roboter. Insomniac nimmt die Geschichte der Welt und krempelt sie um – der Zweite Weltkrieg wird nicht von Deutschland vom Zaun gebrochen, sondern aus dem All. Bevor die Menschen aufeinander losgehen können, erledigen das nämlich die Chimera, eine Rasse aus Aliens, die sich daran macht die Welt zu überrennen.
Durch dieses Szenario entsteht eine delikate Mischung mit zwei ganz besonderen Features, welche die Resistance Reihe so besonders machen. Das ist zum Einen die Atmosphäre des Spieles, die einem WK II Shooter ähnelt, aber die moralischen und politischen Komplikationen eines Spieles in einem „echten“ historischen Szenario außen vor lässt. Zum Anderen ist da noch das Design. Der Spieler bewegt sich durch eine Welt aus den frühen 50ern, in die eine seltsam organische Alientechnik eingebrochen ist. Da ist weit mehr Spieltiefe angesagt, als einfach nur blindes Soldaten Abschießen, wie es viele Konkurrenzprodukte anbieten.
2. Bewege dich weiter und spiele groß
Die Entwicklung der ersten beiden Spielteile zeigt deutlich, dass sich die Entwickler viele Gedanken um die Reihe gemacht haben und nicht einfach Teil um Teil auf den Markt werfen, ohne eine geplante Entwicklung anzustreben. Ist man im ersten Teil noch damit beschäftigt, die den Chimera zum Opfer gefallene kleine britische Insel zu retten, so hetzt man im zweiten Teil schon durch das zerstörte Chicago und führt einen verbissenen Rückzugskrieg gegen einen unbesiegbaren Gegner – von außen und von innen. Denn der Hauptdarsteller Nathan Hale ist mit dem Chimera Virus infiziert und droht einer „der Anderen“ zu werden. Während man im ersten Teil noch eine relativ geradlinige Militärkampagne spielt, darf man im zweiten Teil schon mal hinter die Kulissen blicken – infizierte Menschen, evakuierte Kleinstädte, Durchhalteparolen eines machtlosen Präsidenten und natürlich jede Menge Action und Dramatik. Und das alles, während die gigantischen Chimera-Schiffe am Himmel immer näher rücken. Die Welt hat sich bewegt – in Richtung Schatten. Die letzten Szenen von Resistance 2 sind in feuriges Rot getaucht und zeugen vom Ende der Menschheit.
3. Mache alles anders
Und damit sind wir beim aktuellen Titel angekommen. Damit es interessant bleibt, wechselt Insomniac in Resistance 3 das Genre – und mehr. Wir wollen nicht verraten, was in den ersten Teilen geschieht, aber aus gegebenem Anlass hat man nun die Kontrolle über einen neuen Charakter, nämlich über den Hitzkopf Joseph Capelli, den wir schon im zweiten Teil kennengelernt haben. Das verändert gleich zu Anfang den Ton des Spiels. Zudem ist der militärische Faktor praktisch komplett weggebrochen, denn die Menschen haben verloren und führen nun ein Dasein im Schatten der Ruinen ihrer Zivilisation. Dieses Szenario bestimmt auch das Gameplay. Die Karten des Spiels sind non-linear und eine direkte Konfrontation mit den Chimera hat meist kein gutes Ende. Hinterhältigkeit und taktisches Denken ist gefragt.
Der gesamte Grundton des Spiels hat sich deutlich verändert. War man in den ersten Teilen noch Soldat, der für den Sieg kämpfte, so ist man nun Familienvater und Teil der Resistance, dem es um sein Überleben geht. Tatsächlich fragt man sich ob die Hirne bei Insomniac diese Entwicklung nicht schon seit 2006 geplant haben, denn zum ersten Mal passt der Name der Spielreihe zu 100 Prozent. Es ist ein absoluter Genuss zu sehen, wie sich die Welt immer weiter entwickelt, nicht nur die große Handlung, welche die Actionsequenzen vorantreibt, sondern auch die Geschichte der Hauptdarsteller Nathan Hale und Joseph Capelli, über die hier allerdings nichts verraten werden soll.
4. Die Technik ist ein Mittel zum Zweck
Natürlich hat sich auch die Technik hinter den Spielen von Teil zu Teil verbessert, Grafik und Sound scheinen jedoch nicht der Mittelpunkt der Entwicklung gewesen zu sein. Zwar nutzen die Teile als PS3-exklusiv Titel die Power der Konsole voll aus, aber man setzt bei Resistance eher auf passende Texturen, und sinnvolle Soundeffekte, die nicht selten in der Geschichte und der Gesamtatmosphäre untergehen. Die Grafik von Resistance 3 ist gut, der Sound vermittelt mit seinen fernen Schüssen und bröckelnden Beton genau die Stimmung, die man als Resistance Fighter braucht – der permanente Grafik-Overkill, wie wir ihn zum Beispiel bei Crysis 2 durchleben durften, bleibt aber aus. Es ist schlicht nicht der Sinn von Resistance 3 Staunen zu provozieren. Du sollst dich nicht begeistert um dich selbst drehen, sondern den Kopf unten halten, damit die Chimera dich nicht hören. Du musst durchkommen, denn du bist die letzte Hoffnung der Menschheit.
Es ist Zeit Widerstand zu leisten – und das ging auf der PS3 noch nie so gut wie mit Resistance 3. Wo die Reise genau hingeht? Das verraten wir nicht. Findet es am 9. September am Besten selbst heraus.
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keinfussballfan meint
Okay, wie man lesen kann, bin ich kein Fußballfan^^. Deshalb finde ich es toll, dass ihr nicht nur über Sport schreibt.
Res 1 und 2 waren einfach der Hammer! Macht ihr auch einen Artikel zu RAGE?