Von Niklas Stilz
5vier und Renda hatten es möglich gemacht: Nach Jahren der Abwesenheit gab sich Eintracht Trier endlich wieder im Ruwertal die Ehre. Im drittletzten Testspiel des SVE vor dem Saisonstart gelang dem Team von Cheftrainer Peter Rubeck dabei ein über weite Strecken überzeugender 8:0 Erfolg beim Bezirksligisten SG Ruwertal. Vor einer wunderbaren Kulisse ließ der SVE in erster Linie eine Stärke erahnen: Standardsituationen.
„Wo grüne Berge, rebumkränzt, wo Sonne auf den Höhen glänzt, liegt meine Heimat, still und traut, mein Ruwertal von Gott erbaut.“, heißt es in der ersten Strophe des Ruwertalliedes. Wer am gestrigen Abend das Testspiel zwischen der SG Ruwertal und Eintracht Trier verfolgte, fühlte sich unweigerlich an diese Zeilen erinnert. Das Wetter spielte mit und das traumhaft gelegen Stadion in Waldrach war mit beinahe 600 Zuschauern erstaunlich gut gefüllt. Schon vor dem Anstoß, ausgeführt von der Ruwertaler Weinkönigin Katharina, zeigte sich der Geschäftsführer des Bezirksligisten, Christian Schmitz, zufrieden mit der Atmosphäre: „Für uns ist das eine richtig schöne Sache. Wir freuen uns sehr, dass der SVE mal wieder bei uns zu Gast ist und danken an dieser Stelle auch nochmal den Sponsoren, die das möglich gemacht haben. Es sind viele Zuschauer da, der Rahmen stimmt – wir freuen uns auf ein schönes Spiel.“
Er sollte nicht enttäuscht werden. Zwar begann die Elf des Regionalligsten aus der ältesten Stadt Deutschlands wie erwartet druckvoll, die starke Defensive der Hausherren zeigte sich aber immer wieder als Spielverderber. Auch wenn es nach Toren von Robin Garnier (2) und Denis Pozder zur Pause bereits 3:0 stand – Ruwertal-Coach Jan Stoffels sah eine couragierte Vorstellung seiner Mannschaft. Zumal sich seine Elf durchaus Gelegenheiten für einen eigenen Treffer herausarbeiten konnte. „Ich bin zufrieden mit der Partie. Wir haben ein paar gute Chancen gehabt, aber man sieht natürlich den Unterschied zur Regionalliga. Bei uns durften heute alle 21 Spieler auf den Platz, am Ende war nach den ganzen Wechseln dann irgendwann ein Bruch drin“, bilanzierte Stoffels nach Spielende.
8:0 der Endstand – Reisacher dreht seine Runden
In der Tat ging mit zunehmender Spielzeit der Rythmus der SG etwas verloren, insbesondere den Standardsituationen der Gäste hatte der Bezirksligist wenig entgegenzusetzen. Insgesamt vier der schließlich acht Tore des SVE fielen nach ruhendem Ball. Zählt man den Elfmeter von Denis Pozder hinzu, sind es sogar fünf. „Das Training solcher Situationen ist uns sehr wichtig. Wir haben eine große Mannschaft, da müssen Standards ein Plus für uns werden“, hob auch Eintracht-Coach Rubeck die Wichtigkeit von Eck- und Freistößen nochmals hervor. Erfolgreichster Torschütze des SVE war am gestrigen Abend Denis Pozder, der in der 30. Minute für den bis dahin glücklosen Lukas Püttmann in die Partie gekommen war. Kurios: Rubeck brachte Püttmann in der 80. Minute nochmal zurück ins Spiel – und der dankte es ihm mit dem Treffer zum 8:0.
Mit dem Spiel seiner Mannschaft insgesamt war der Übungsleiter zwar nicht unglücklich, sah aber noch Verbesserungsbedarf: „Am Wochenende waren wir vom Kopf her besser, auch taktisch waren wir im Vergleich zum Spiel mit den Stuttgarter Kickers heute nicht so stark. Allerdings haben die Jungs gestern im Training auch nochmal zweieinhalb Stunden alles gegeben, das werden wir jetzt im Hinblick auf den nahenden Saisonstart ordentlich zurückfahren.“ Zur Situation um Youngster Matti Fiedler, der an einem Bänderriss im Sprunggelenk laboriert, äußerte Rubeck sich hoffnungsvoll: „Für ihn ist das natürlich bitter. Ich glaube aber, dass er zum Saisonauftakt dabei sein kann. Vielleicht kommt er dann sogar zum Einsatz.“
Während auf dem grünen Rasen Fußball gespielt wurde, mussten zwei Kicker in Blau-Schwarz-Weiß den ganzen Abend lang zuschauen. Christoph Anton muss wegen seiner roten Karte aus dem Spiel in Hauenstein vom Freitag weiter pausieren und wartet noch auf sein endgültiges Strafmaß. Während der Partie arbeitete „Toni“ an seiner Fitness. Ordentlich Kilometer machte auch ein potentieller Neuzugang des SVE am gestrigen Abend. Torwart Jerome Reisacher, zuletzt beim KSV Baunatal aktiv und schon zuletzt als Gast im Training der Moselstädter, drehte seine Runden um das Spielfeld. „Er könnte bleiben. Eine Verpflichtung wird sich morgen oder übermorgen endgültig entscheiden“, gab Rubeck zu Protokoll.
Lob von allen Seiten – Freitag nach Neunkirchen
Einer, dessen Rückkehr an die Mosel schon etwas länger klar war, ist Holger Lemke. Der rechte Mittelfeldspieler bilanzierte nach dem Schlusspfiff kurz seine Eindrücke über die bisherige Vorbereitung: „In den Testspielen lief es schon ziemlich gut, ich denke wir sind im Soll. Außerdem haben wir eine sehr positive Stimmung in der Mannschaft.“ Zur gestrigen Partie ergänzte er: „Was soll man da sagen? Super Wetter, ein schöner Platz und viele Zuschauer, unter denen auch einige alte Gesichter sind, über die man sich besonders freut.“ Ähnlich sah das auch sein Trainer Peter Rubeck: „Damit habe ich wirklich nicht gerechnet. Hätte ich geahnt, wie viele Leute hier kommen, dann hätten wir gestern im Training wohl einen Tick weniger gemacht!“
Vor dem Saisonstart am 2. August in Neckarelz stehen für die Eintracht noch zwei weitere Testspiele auf dem Programm. Am Freitag kommt es im Ellenfeldstadion zum Aufeinandertreffen mit Borussia Neunkirchen, am Samstag steht der abschließende Test mit Luxemburgs Erstligist CS Grevenmacher auf dem Programm.
[statistik]
Eintracht Trier: Thömmes (46. Keilmann) – Becker (46. Koch), Buchner (46. Spang), Hollmann (65. Arbeck), Zittlau (46. Bohr) – Pekovic (80. Aliu), Zeric (46. Dündar) – Lemke (46. Thelen), Garnier (60. Schmitt) – Püttmann (30. Pozder, 80. Püttmann), Carlier (46. Sautner)
Tore: 1:0 Garnier, 2:0 Pozder, 3:0 Garnier, 4:0 Pozder, 5:0 Sautner, 6:0 Pekovic, 7:0 Pozder (FE), 8:0 Püttmann [/statistik]
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