Von Niklas Stilz
Der letzte Test wieder ein Erfolg, zwei neue Spieler mit an Bord und harte drei Wochen in den Knochen. Keine schlechten Voraussetzungen für Spieler und Trainer von Eintracht Trier für ein erfolgreiches Trainingslager in der Türkei. Heute geht es los, eine Woche lang wird man in Belek für einen gelungenen Start in die Rückrunde arbeiten. Die Vorfreude darauf ist groß.
Ein letztes mal Kälte, ein letztes mal reinhängen. Diesen Gedanken werden sicher einige der Eintracht-Cracks beim Auflaufen in Wiesbach am Freitagabend gehabt haben. Nach dem relativ lockeren 7:0 gegen die DJK St.Matthias unter der Woche wartete mit dem Oberligisten FC Hertha Wiesbach nochmal ein unangenehmer Gegner auf das Team von Roland Seitz. Am Ende stand ein 1:0 auf der Anzeigetafel, erzielt wurde der Treffer von Neuzugang Lushtaku. Youngster Christopher Spang zeigte sich dabei zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Das war schon ein sehr guter Gegner, im Vergleich sind sie sicher auch noch stärker als beispielsweise der SV Mehring. In Summe haben wir ganz gut ins Spiel gefunden und uns ein paar Chancen erspielt. In der Defensive haben wir allerdings auch immer mal wieder Möglichkeiten zugelassen“, resümiert der Mittelfeldspieler. „Der letzte Pass hat uns vorne dann gefehlt“, hadert er mit der teilweise fehlenden Konsequenz.
An der kann man in der nächsten Woche dann in aller Ruhe feilen und arbeiten. Noch heute wird sich der Eintracht-Tross auf den Weg ins über 3.000 km entfernte Belek machen. „Die Vorfreude ist schon sehr groß, da können wir noch mal enger zusammenrücken“, freut sich Eintracht-Legende und Co-Trainer Rudi Thömmes auf die Zeit an der türkischen Küste. Auch Christopher Spang kann es kaum noch erwarten dem kalten Wetter in Trier mal für eine Weile zu entfliehen: „Bei der letzten Einheit am Samstag war es wieder so kalt und verregnet, dass wir uns da schon ein bisschen Wärme und Sonne gewünscht haben.“
Hochburg der Trainingslager
Teambuilding in Belek – Neben Wetter und Trainingbedingungen spielt auch der Teamgeist eine große RolleDie Fahrt ins Trainingslager allerdings hat natürlich nicht ausschließlich mit den Wetterbedingungen zu tun. Belek gilt als Hochburg der Vorbereitung, auch in diesem Winter waren wieder zahlreiche Bundesligisten wie Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC in den vielen Luxushotels der Touristenstadt untergebracht. Auch das Team von der Mosel lässt sich nicht lumpen und wird in einem Fünf-Sterne-Haus residieren. Die Trainingsbedingungen gelten als ideal, fast jedes Top-Hotel hat eine eigene Trainingsanlage für die Fußballteams. Beste Voraussetzungen also um die von Co-Trainer Thömmes geäußerten Ziele zu erreichen: „Nach der intensiven Laufarbeit in den letzten drei Wochen wollen wir uns jetzt auf den taktischen Bereich konzentrieren. Wir werden mehr vors Tor gehen und Spielzüge einstudieren.“ Angst vor harten Konditionseinheiten müssen die Spieler dabei nicht haben. „Im Ausdauerbereich haben wir die Grundlagen jetzt schon gelegt. Das Schlimmste haben die Jungs also hinter sich“, schmunzelt Thömmes.
Für Spieler und Trainer steht neben den tollen Trainingsbedingungen und dem besseren Wetter, für die Woche werden Temperaturen zwischen 15 und 18 Grad erwartet, vor allem eines im Zentrum eines jeden Trainingslagers: der Teamgeist. „Ein Trainingslager ist einfach eine tolle Gelegenheit für uns als Team zusammenzuwachsen. Wir können auch außerhalb des Platzes viel miteinander unternehmen, mal was essen gehen oder Abends zusammensitzen. Das ist wirklich super für die Gemeinschaft“, formuliert Christopher Spang die Erwartungen an sein erstes Trainingslager mit der Eintracht. Auch für Seitz-Assistent Rudi Thömmes geht es vorrangig um das Teambuilding: „Normalerweise trennen sich die Spieler nach dem Training, fahren heim zu ihren Familien. Hier sind sie die ganze Woche zusammen und können viel miteinander erleben.“
Keine Angst vor Eskapaden
Angst vor Eskapaden an der Hotelbar, wie man sie aus zahlreichen Erzählungen betagter Ex-Profis kennt, hat der 45-Jährige dabei nicht: „Die Spieler wissen absolut worum es geht. Jeder hat sein Ziel vor Augen und weiß wie wichtig eine gute Vorbereitung für den Rest der Saison ist.“ Auch für einen kleinen Spaß hat der gebürtige Trierer noch Zeit: „Das Bar-Thema überlassen wir dann den Offiziellen“, gibt er augenzwinkernd zu Protokoll.
Genau im Auge behalten werden das ab Mittwoch auch einige Fans und Gönner der Eintracht, die an der vom Verein organisierten Fanreise teilnehmen und bis zum kommenden Sonntag eng bei der Mannschaft sein werden. Eine tolle Möglichkeit, um einerseits die Kosten für das Trainingslager zu reduzieren und gleichzeitig die Bindung zu den treuen SVE-Fans zu wahren.
Neben zwei Trainingseinheiten pro Tag warten auch zwei Testspiele auf das Eintracht-Team. Am Dienstag geht es gegen den österreichischen Zweitligisten SV Horn, am Samstag spielt man zum Abschluss gegen den FK Homel aus der höchsten Spielklasse Weißrusslands. Mit dabei sein werden im Trainingslager auch die unter der Woche verpflichteten Ken Asaeda und Kushtrim Lushtaku, die gemeinsam mit 18 Kollegen und Trainerteam am heutigen Abend in der Nähe von Antalya eintreffen werden. Frei nach dem Motto: „Heeey, ab in den Süüüden.“
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+++Neuzugänge kompakt+++
Ken Asaeda
Der Deutsch-Japaner kommt ablösefrei von Rot-Weiß Oberhausen und soll in der Rückrunde sowohl eine Alternative für die rechte Außenbahn, als auch für das Defensive Mittelfeld sein. Schon im Testspiel bei der DJK St. Matthias konnte er seine Stärken andeuten, durch hohe Einsatz- und Laufbereitschaft glänzen und ein tolles Tor erzielen. In der Vergangenheit war der 30-Jährige unter anderem auch für Waldhof Mannheim, Fortuna Düsseldorf und den Wuppertaler SV zum Einsatz, kam zuletzt in Oberhausen allerdings kaum noch zum Zug.
Kushtrim Lushtaku
Zuletzt bei Fortuna Köln auf dem Abstellgleis konnte der 24-Jährige aus dem Kosovo die Eintracht-Verantwortlichen schnell von seinem Können überzeugen. Der früher auch für den TSV 1860 München aktive Lushtaku ist beidfüßig und in der Offensive flexibel einsetzbar. Dass er außerdem auch ein hervorragender Standardschütze ist, bewies er nicht zuletzt am Freitag gegen Hertha Wiesbach mit seinem Siegtreffer zum 1:0 – per direkt verwandeltem Freistoß. Seine bis dato beste Zeit hatte der Kosovare wohl in der Allsvenskan, der ersten schwedischen Liga, in der er für Örebro SK immerhin 27 mal zum Einsatz kam.
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