Türchen 2: Alptraum und Wunder von Amerikanisch-Samoa
Die kurioseste Fußballmannschaft der Welt kommt wohl aus Amerikanisch-Samoa und niemand in dem kleinen Pazifikstaat wird wohl das Jahr 2011 vergessen, an dem sich Historisches abspielte. Am 22. November besiegte die Nationalmannschaft des nur 197 km² großen Inselstaates Tonga und feierte so den ersten Sieg, seit man vor 28 Jahren dem Fußball-Weltverband FIFA beigetreten war. Ort des Geschehens war ausgerechnet das Joseph S. Blatter-„Stadion“ auf der Nachbarinsel Samoa und die Torschützen Ramin Ott und Shalom Luani sind zu Volkshelden geworden. Gerade das 1:0 durch Ramin Ott dürfte für diesen Kalender schon ausreichend kurios sein, doch es gibt noch mehr zu berichten. Bei diesem denkwürdigen Auftritt spielte mit Johnny Saelua nämlich eine Frau in der Defensive. In der polynesischen Kultur gar nichts Besonderes, denn eine Fa’afafine ist zwar biologisch ein Mann, wird aber sozial als Frau behandelt.
Highlights vom Spiel:
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Mittlerweile ist die Mannschaft erwartungsgemäß aus der Qualifikation ausgeschieden. Gegen die Cook-Inseln erreichte man aber ein respektables Unentschieden und gab durch ein Eigentor den Sieg aus der Hand. Gegen Samoa musste man sich nur knapp mit 1:0 geschlagen geben, das Gegentor fiel in der 89. Spielminute.
Es ist nicht das erste Mal, dass die Fußballer aus Amerikanisch-Samoa in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerät, allerdings war der letzte große Anlass eher peinlich als heldenhaft. Gegen die übermächtigen Australier fügte man sich in der Qualifikation zur WM 2002 rasch in sein Schicksal und verlor erwartungsgemäß, allerdings mit dem Rekordergebnis von 0:31, was die höchste jemals aufgezeichnete Länderspielniederlage darstellte. Allein Archie Thompson, der bis zu diesem Zeitpunkt magere zwei Länderspiele und ein Tor aufzuweisen hatte, traf 13-mal. Der bisherige Rekord stand bei 0:22 und auch an diesem Spiel waren die Australier beteiligt. Die Socceroos besiegten Tonga, zwei Tage vor dem Spiel gegen Amerikanisch-Samoa. So schließt sich der Kreis.
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Zugezogen meint
Wahrscheinlich hat der Joseph dieses coole Stadion finanziert. Könnte auch gut ne Landebahn sein!
Aber die Idee mit dem „Adventskalender“ finde ich suuuper!