Am Samstag, 9. Oktober 2010 veranstaltet der Schlaganfallverbund Trier–Saarburg mit Staatsministerin Malu Dreyer, der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz (LZG) und dem Pharmaunternehmen Boehringer Ingelheim einen Aktionstag zum Thema Schlaganfall auf dem Kornmarkt in Trier. Von 11.00 Uhr bis 15.00 Uhr informieren Experten aus den Krankenhäusern, der ambulanten Versorgung, dem Haus der Gesundheit sowie Vertreter der Krankenkassen interessierte Bürgerinnen und Bürger über mögliche Symptome und Behandlungen eines Schlaganfalls. Vor Ort angeboten werden in einem Schlaganfall-Aktionsbus Dopplersonographie der Halsarterien sowie in einem Zelt der Feuerwehr Trier Blutdruck und Blutzuckermessung sowie Ernährungsberatung. Auch das Patienten-Informationszentrum des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder Trier ist mit seinem Informationsangebot vor Ort. Für den musikalischen Rahmen sorgt Andreas Wittmann.
Ziel der Veranstaltung ist es, das Wissen um das Thema Schlaganfall in der Bevölkerung und bei den an der Versorgung beteiligten Gruppen zu verbessern. Der Schlaganfall ist eine der häufigsten immobilisierenden Erkrankungen und durch den Anstieg des Bevölkerungsalters heute neben Herzinfarkt und Krebs die häufigste Todesursache in Deutschland. Die Forschung gerade des letzten Jahrzehnts hat jedoch zeigen können, dass eine rasche Behandlung zu einer entscheidenden Verbesserung beitragen kann. Daher gilt: Jede Sekunde zählt.
„Es ist allerdings nach wie vor auch im Kreis Trier-Saarburg festzustellen, dass zu wenige Patienten innerhalb des kritischen 3-Stunden-Zeitfensters im Krankenhaus aufgenommen werden und dass viele Patienten zu wenig über die Symptome eines Schlaganfalls wissen“, erklärt Professor Dr. Matthias Maschke, Sprecher des Schlaganfallverbundes und Chefarzt der Neurologie am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Trier, zu der auch eine Stroke-Unit zur Aktutbehandlung von Schlaganfällen gehört.
Bei einem Schlaganfall ist die Zeit entscheidend. Innerhalb der ersten drei Stunden kann durch moderne Medikamente das Blutgerinnsel in der Hirnarterie aufgelöst werden, was die Folgen des Schlaganfalls vermindert. Einer von vier Patienten, die innerhalb der ersten 90 Minuten nach dem Schlaganfall behandelt werden, kann später wieder ein unabhängiges Leben führen; bei einer Behandlung nach 90 Minuten bis drei Stunden gilt dies nur für einen von neun Patienten. Immerhin habe die 2008 gestartete breit angelegte Informationskampagne des Schlaganfallverbundes Trier-Saarburg dazu geführt, dass der Anteil der Schlaganfallpatienten in der Region, die innerhalb des entscheidenden Drei-Stunden-Zeitfensters im Krankenhaus behandelt werden konnten, im Vergleich zum Jahr 2005 um zehn auf vierzig Prozent gesteigert werden konnte, erklärt Professor Maschke.
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