In den letzten Wochen ist sie immer wieder hochgekocht: Die Diskussion um das Parken auf den Radwegen rund um das Moselstadion während Heimspielen der Trierer Eintracht.
Viele Fußballfans zeigten sich empört darüber, dass man während des Spiels plötzlich Knöllchen verteilt hatte, war das kurzfristige Parken doch seit vielen Jahren nie ein Problem gewesen. Am heutigen morgen äußert sich der Allgemeine Deutsche Fahrradclub wie folgt zu dieser Debatte:
Die Diskussion um das Parken auf dem Radweg in der Zurmaiener Straße ist nach Ansicht des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) eine Scheindebatte. Der Antrag, das Parken während der Fußballspiele im Moselstadion zuzulassen, sei zudem „wenig konstruktiv“, kritisierte ADFC-Kreischef Fabian Bauer.
Dass in Trier die Frage nach Parkraum oft mit dem Verweis auf Geh- und Radwege beantwortet werde, sei an sich noch keine Überraschung, sondern lasse sich täglich beobachten, so der ADFC. „Irritierend ist aber, dass dies immer noch eine politische Position darstellt“, beklagt Bauer. Dabei dränge sich im konkreten Fall die Frage auf, ob an dieser Stelle nicht am eigentlichen Problem vorbei diskutiert werde. Der betroffene Straßenabschnitt habe eine Länge von nur wenigen hundert Metern. Dementsprechend böte der Radweg in diesem Bereich ohnehin nur für eine überschaubare Anzahl an Pkw Stellplätze, gibt der ADFC zu bedenken.
Durch das Vorhaben, das Parken auf dem Radweg zuzulassen, werde die Diskussion über alternative und mehr Erfolg versprechende Lösungen abgewürgt, warnt der Fahrradclub. Der vorhandene Bedarf lasse sich problemlos über die bestehenden Kapazitäten der Trierer Parkhäuser sowie im Anschluss über die vorhandenen Stadtbuslinien abwickeln, die während der Spielzeiten eventuell verstärkt werden müssten. Zudem gebe es in fußläufiger Entfernung, etwa bei der IHK noch zahlreiche Stellplätze, die für die Dauer der Spiele angemietet werden könnten.
Grundsätzlich stehe man durchdachten und pragmatischen Lösungen offen gegenüber, betonte Bauer. Aber „wir erachten diesen Antrag als einen wenig konstruktiven Beitrag in dieser Debatte und als verkehrspolitisch falsches Signal“. Den größten Beitrag zur Entspannung der Parksituation am Moselstadion könnten nach Ansicht des ADFC diejenigen leisten, die problemlos mit dem Nahverkehr, zu Fuß oder mit dem Fahrrad ins Stadion gelangen könnten und die wenigen Stellplätze denen überlassen, die wirklich auf den Pkw angewiesen sind. Um die Anreise mit dem Rad attraktiver zu machen, sollten am Stadion ausreichend Fahrrad-Abstellanlagen geschaffen werden.
Die geplante Freigabe des Parkens auf dem Radverkehr erwecke nun bei vielen Fußballfans den Eindruck, dass es im Umfeld des Stadions doch ausreichend Parkraum gebe. „Das verursacht nur Parksuchverkehr und Frust bei denjenigen, die vor Ort wieder umkehren müssen, weil es keinen Stellplatz mehr gibt“, warnt Bauer. Der ADFC-Kreischef weiter: „Wir wünschten uns, in dieser Stadt würde sich die Kommunalpolitik mit vergleichbarem Elan für Verbesserungen im Radverkehr einsetzen, wie jetzt für ein paar Stellplätze am Moselstadion“. Der Verband verweist in diesem Zusammenhang auf die seit Jahren angekündigten Querungen der Fußgängerzone für den Radverkehr sowie die Nord-Süd-Verbindungen. Hier gehe erkennbar nichts voran.
5vier.de möchte nun wissen, wie ihr die Debatte um das Parken auf den Radwegen rund um das Moselstadion seht. Schreibt einfach einen Kommentar oder wendet euch direkt per E-Mail an uns ([email protected]).
Lars Eggers meint
Als altgedienter Radfahrer und vollkommen autoloser Schreiberling darf ich dem ADFC hier von Herzen zustimmen.
Das Zuparken der Radwege hier in Trier ist eine Pest (wer es nicht glaubt der versucht mal am Pallien- und Santa Barbara Ufer den Radweg vor lauter Autos zu sehen).
Dies unter welchen Umständen auch immer zu legalieren ist schlichtweg ein Schritt in die falsche Richtung und löst das Parkproblem weder am Stadion, noch sonstwo.