Von Kim Henningsen (Text und Fotos)
Gestern um 9 Uhr ist der Startschuss gefallen: Die Aktion „Stadtradeln“ des Klima-Bündnisses geht nun auch in Trier in die erste Runde. Gemeinsam mit den Trierer BürgerInnen möchte sich Oberbürgermeister Klaus Jensen für den Schutz des Weltklimas einsetzen und so stand der Betriebsausflug der Gemeindemitarbeiter ganz im Zeichen des Fahrrads.
Bereits eine halbe Stunde vor dem offiziellen Beginn der Aktion sammelten sich Oberbürgermeister Jensen, seine Mitarbeiter aus dem Rathaus und einige Stadtratsmitglieder am Augustinerhof, um die Aktion gemeinsam zu eröffnen. Der Betriebsausflug auf dem Sattel, sei ein guter Auftakt in die Kampagne, so Klaus Jensen. Ziel des Tages ist das Hofgut der Lebenshilfe in Serrig. Trotz der trüben Wetterlage versprühte Jensen Optimismus: „Es regnet nicht und soll eigentlich trocken bleiben. Und andernfalls werden wir eben nass.“
Klaus Jensen zeigt sich sehr begeistert von „dem schönen Wettbewerb ohne Konkurrenz“ und auch der gemeldeten Teilnehmerzahl: Über 400 BürgerInnen haben sich bereits in mehr als 50 Teams zusammengefunden, um die nächsten drei Wochen möglichst viele Radkilometer für Trier zu erstrampeln. Ein konkretes Ziel in Fahrradkilometern, die Jensen zu erreichen hofft, hat er nicht: „Das Ergebnis sehen wir am 20. September und bis dahin wird kräftig in die Pedale getreten!“ Man könne schließlich auch noch nicht auf Erfahrungswerte zurückgreifen, da sich Trier dieses Jahr zum ersten Mal für die Kampagne angemeldet habe. Erkennbar zufrieden zeigt sich Jensen auch angesichts der starken Beteiligung der Rathauskollegen – 150 Mitarbeiter schwingen sich für die Aktion auf den Sattel.
Gegenseitige Motivation
Der Oberbürgermeister persönlich hat sich in einem Team mit 17 Freunden und Kollegen zusammengefunden. Die Teams sind dabei nicht gezwungen ausschließlich gemeinsam zu radeln, sondern bilden eine Gruppe, um „sich gegenseitig zu motivieren und anzuspornen“, erklärt Jensen die Rolle der Teambildung. Teilweise ergäbe es sich allerdings automatisch, dass man gemeinsam radelt, beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit. Seinen eigenen Arbeitsplatz erreicht Jensen schon seit fünf Jahren hauptsächlich mit dem Fahrrad. Doch nicht nur mit dem Rad sei er oft unterwegs, auch zu Fuß oder mit dem Bus komme man gut bei der Arbeit an, erklärt Jensen: „Tagsüber sitzt man schließlich lange genug am Schreibtisch, da ist die Bewegung eine angenehme Abwechslung.“
Ziel der Aktion „Stadtradeln“ ist es, die BürgerInnen für das Thema Rad fahren und den Klimaschutz zu sensibilisieren. Der Oberbürgermeister hofft mit „der super Geschichte“ viele Menschen für das Fahrradfahren zu begeistern, und ihnen eine Alternative zum Auto aufzeigen zu können. „Viele sind früher oft Fahrrad gefahren und müssen nur wieder das Interesse entwickeln“, meint Jensen. Als in den vergangenen Wochen die Bitburger geschlossen war, hätte es auch kein großes Verkehrschaos gegeben, da viele Menschen auf das Rad oder den Bus umgestiegen seien. Darin erkenne man, dass die Alternativen vorhanden und auch in den Köpfen der Menschen präsent seien. Einen Anreiz schaffen und für die nötige Motivation sorgen, damit das Fahrrad verstärkt genutzt wird, soll nun die Aktion „Stadtradeln“.
Förderung des Radverkehrs
Anlässlich der Kampagne setzt sich die Stadt verstärkt für die Förderung des Radverkehrs ein. Bereits vorgestellt wurde das Mobilitätskonzept, das eine Optimierung der Radwege verspricht und für eine bessere Mobilität auf dem Rad sorgen soll. „Über Jahre wurde nicht ins Rad investiert“, erklärt Jensen und so bestehe nun ein starker Nachholbedarf. Insbesondere die Radwegmarkierungen sollen verbessert und Querungen der Straßen sowie „Buschwege“ optimiert werden, damit auch nach der dreiwöchigen Aktion viele Trierer ihren Drahtesel in Bewegung halten.
Dass die Aktion „Stadtradeln“ ein voller Erfolg wird, bezweifelt Jensen nicht. 6,8 Millionen Kilometer sind bundesweit bereits geradelt worden und nun möchte auch Trier einen Beitrag zur Vermeidung von Kohlendioxid leisten. Im letzten Jahr seien pro Person durchschnittlich sieben Kilometer in den Online-Radelkalender, eine internetbasierte Datenbank zur Erfassung der Radkilometer, eingespeist worden. Das sei eine Strecke, die für jedermann gut zu meistern sei und so fordert der Oberbürgermeister alle BürgerInnen auf, sich auf den Sattel zu schwingen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
“Stadtradeln” in Trier
vom 31. August bis zum 20. September
Wie kann ich mitmachen?
- Teamkapitäne melden online unter www.stadtradeln.de ihr Team an
- Schulklassen, Vereine, Organisationen, Unternehmen, BürgerInnen usw. können eigene Teams bilden.
- Sobald das lokale Koordinationsbüro das Team frei geschaltet hat, können sich RadlerInnen dem Team anschließen. RadlerInnen, d. h. alle, die in Trier wohnen, arbeiten oder die Schule besuchen, können einem Team beitreten. Dazu müssen sie sich einmalig für den Online-Radelkalender registrieren.
- Anschließend beruflich und privat viele klimafreundliche Kilometer radeln, sich in den Online-Radelkalender einloggen und die gesammelten Kilometer eintragen.
Weitere Informationen zu dem Projekt findet ihr unter www.stadtradeln.de
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