Die Zahl der Arbeitslosen steigt um 2.316 Personen – die Arbeitslosenquote liegt wie im Vorjahr bei 4,9 Prozent – Überwiegend Zugänge aus dem saisonsabhängigen Wirtschaftsbereich.
„Die Situation auf dem Arbeitsmarkt in der Region Trier ist weiterhin gut“, darauf legt Wolfram Leibe, der Chef der Trierer Arbeitsagentur Wert. „Mit mehr als 2.500 zu besetzenden Arbeitsstellen können wir vielen Arbeitslosen ein passendes Angebot unterbreiten“, erklärt Leibe weiter. Die gute allgemeine Verfassung schützt den Arbeitsmarkt aber nicht vor einem jährlich wiederkehrenden Phänomen, der saisonalen Arbeitslosigkeit.
Zum Ende des Jahres sind zahlreiche Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten (Ein-Euro-Jobs) ausgelaufen. Ein Teil dieser Förderprogramme wird im Jahr 2011 nicht in gleichem Umfang fortgeführt. Der größte Teil der Personen, die sich im Januar arbeitslos meldeten, gehörte aber zu saisonabhängigen Wirtschaftsbereichen.
Während zum Beispiel die Bauwirtschaft und die Landwirtschaft unmittelbar vom Wetter abhängig sind, richtet sich die Saison in der Gastronomie oft nach kalendarischen Einflüssen. In der Vergangenheit hat sich gezeigt, dass viele gastronomische Betriebe erst zu Ostern wieder ihre volle Personalstärke erreichen. Die Trierer Arbeitsagentur erwartet, wegen des späten Ostertermins, daher in diesem Jahr eine längere Phase mit höheren Arbeitslosenzahlen.
Nach dem massiven Wintereinbruch im Dezember haben viele Arbeitnehmer noch Überstunden und Urlaub abgebaut und sind dadurch erst zu Jahresbeginn arbeitslos geworden. Dies erklärt den starken Anstieg der Arbeitslosenzahl um 2.316 Personen auf nunmehr 13.216 Arbeitslose im Januar.
Die Berechnung saisonbereinigter Arbeitslosenzahlen ist aus statistischen Gründen nicht für einzelne Arbeitsagenturbezirke möglich. Bei der Einschätzung der künftigen Arbeitsmarktentwicklung hat die Agentur für Arbeit aber stets auch andere Aspekte im Blick. Insbesondere der erneut starke Rückgang der Kurzarbeiterzahlen in der Region deutet darauf hin, dass die Wirtschaft insgesamt die schwersten Folgen der Krise hinter sich gelassen hat.
Ein besonders erfreulicher Aspekt der aktuellen Arbeitsmarktlage ist aus Sicht der Agentur für Arbeit die Situation bei den arbeitslosen Jugendlichen. In der Altersgruppe von 15 bis 25 Jahren sind im Vergleich zum Januar 2010 zwölf Jugendliche weniger arbeitslos.
Die Daten im Einzelnen
- Bestand an Arbeitslosen: Im Januar waren in der Region Trier 13..216 Männer und Frauen arbeitslos. Die waren 2.316 mehr als im Dezember und 253 mehr als im Januar 2010.
- Arbeitslosenquote: Die Arbeitslosenquote liegt mit 4,9 Prozent um 0,8 Prozentpunkte höher als im Dezember. Im Januar 2010 lag sie ebenfalls bei 4,9 Prozent.
- Stellenangebote: Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Januar 974 neue Stellen gemeldet, 82 weniger als noch im Dezember aber gegenüber dem Januar 2010 119 Stellen mehr. Der Bestand der den Bewerbern zur Verfügung stehenden, offenen Stellen ist im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres um 324 auf 2.532 Arbeitsstellen gestiegen.
- Ältere arbeitslose Personen: In der Altersgruppe über 50 Jahren sind derzeit 4.080 Männer und Frauen ohne Arbeit, 674 mehr als im Dezember und 593 mehr als im Januar 2010. 30,9 Prozent aller Arbeitslosen im Bezirk gehören in diese Altersgruppe. Die Arbeitslosenquote liegt mit 5,6 Prozent um 0,7 Prozent über der allgemeinen Quote.
- Jugendliche: Die Zahl der jugendlichen Arbeitslosen (unter 25 Jahre) ist von 1.292 im Dezember um 381 Personen auf 1.673 im Januar gestiegen. Im Januar 2010 waren noch 1685 Jugendliche arbeitslos. Die Arbeitslosenquote bei Jugendlichen ist von 3,4 Prozent im Dezember auf 4,4 Prozent im Januar gestiegen, sie liegt damit um 0,5 Prozent unter der allgemeinen Quote. Im Januar 2010 lag sie noch bei 4,5 Prozent.
- Männer und Frauen: 56,9 Prozent der Arbeitslosen sind Männer, 43,1 Prozent Frauen.
- Kurzarbeit: Die Zahl der Arbeitnehmer und der Betriebe, die zur Kurzarbeit zugelassen sind ist auch im Januar erneut gesunken. In der Region Trier waren im Januar 3.227 Arbeitnehmer in 164 Betrieben zur Kurzarbeit zugelassen, dies ist im Vergleich zum Dezember ein Rückgang um 1.103 Arbeitnehmer und 61 Betriebe. Im Januar 2010, waren es noch 10.689 Arbeitnehmer in 424 Betrieben.
Blick in die Stadt Trier
In der Stadt Trier waren im Januar 3.697 Männer und Frauen ohne Arbeit. Dies sind 479 mehr als noch im Dezember und 222 mehr als im Januar 2010.
Die Arbeitslosenquote ist von 6,0 Prozent im Dezember auf 6,9 Prozent im Januar gestiegen. Im Januar 2010 lag sie bei 6,6 Prozent.
In der Stadt waren im Januar 252 Arbeitnehmer in 18 Betrieben zur Kurzarbeit zugelassen im Januar 2010 waren es noch 1.595 Arbeitnehmer in 66 Betrieben.
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