Sie haben in einer Ausnahmesituation Mut, Entschlossenheit und Besonnenheit bewiesen: Oberbürgermeister Klaus Jensen hat am Freitag Paul Trappen, Heinz Diegler und Nikolaus Meyer mit dem erstmals verliehenen Preis für Zivilcourage der Stadt Trier ausgezeichnet. Jensen würdigte den Einsatz der Preisträger für ihre Mitmenschen als beispielhaft.
Paul Trappen und ein Bekannnter, der nicht genannt werden möchte, griffen beherzt ein, als sie beobachteten, wie eine Frau von ihrem männlichen Begleiter körperlich angegriffen und gegen ein Auto geworfen wurde. Trappen mischte sich ein, lenkte die Angriffe auf sich und schützte damit die Frau vor weiteren Übergriffen. Bis die inzwischen alarmierte Polizei eintraf und die Situation beruhigte, zeigte sich der Mann weiter sehr aggressiv, was Trappens Begleiter eine angebrochene Nase einbrachte und ihm selbst eine geschwollene Backe.
Trappen ist sich dennoch sicher: „Ich würde es genauso wieder machen. Natürlich hängt es immer von der Situation ab, ob man selbst aktiv wird oder besser Hilfe holt. Die Preisverleihung ist eine gute Gelegenheit, anderen zu zeigen, dass man etwas machen kann und sich nicht wegdrehen darf.“
Lokomotivführer Heinz Diegler und Zugbegleiter Nikolaus Meyer beobachteten, wie eine Gruppe des Multikulturellen Zentrums Trier auf dem Bahnsteig in Koblenz von Rechtsradikalen drangsaliert und attackiert wurde. „Es sah gefährlich aus“, erinnert sich Nikolaus Meyer. Zusammen mit Heinz Diegler ging er dazwischen und informierte die Bundespolizei, die die Situation kurz darauf zunächst entschärfte. Beide Gruppen wollten jedoch anschließend mit dem letzten Zug des Tages nach Trier weiterfahren. Während der Fahrt kam es aber auch wegen der Besonnenheit der beiden Bahnbediensteten zu keinen weiteren Zwischenfällen.
Die Verleihung des Preises für Zivilcourage fand in festlichem Rahmen während des Bürgerempfangs von OB Jensen statt, zu dem rund 250 Gäste in die Viehmarkttherme gekommen waren.
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