Das Theater Trier zieht Bilanz: Die letzte Spielzeit, die unter dem Motto „Welt.Eroberung“ stand, kann 374 Veranstaltungen, 103.000 Zuschauer, überregionales Medieninteresse und internationale Koproduktionen vorweisen.
Als die Bilanz der vorletzten Spielzeit mit arger Verspätung ans Licht der Öffentlichkeit drang, war der Widerhall groß und negativ. Rückläufige Zuschauerzahlen und ein dickes Minus. Die nächste Spielzeit sollte doch bitte besser werden, forderte nicht nur die Stadt. Nun sind die Zahlen der vergangenen Spielzeit veröffentlicht worden und das Theater kann aufatmen. Insgesamt kann man zufrieden auf das letzte Jahr schauen, denn trotz wegfallender Antikenfestspiele konnte man eine kontinuierliche Gesamtauslastung erreichen. Doch zu den Details.
Kontinuierliche Gesamtauslastung
Insgesamt lockte man in 374 Veranstaltungen 103.000 Zuschauer sowohl ins Große Haus und ins Studio, als auch zu regionalen und internationalen Gastspielen, Matineen und auswärtigen Konzerten. Ein Bestandteil davon waren auch die Spiele in Metz, Luxemburg und Faro (Portugal), in denen man die Stücke MacBeth, Der Sturm und das Tanztheaterstück Träumerei sehen konnte.
Ein besonderer Erfolg an außergewöhnlichen Spielstätten war die Produktion von Peter Turrinis Schauspiel Josef und Maria, das im Modehaus Marx spielt und heute noch zu sehen ist.
Publikumslieblinge waren, wen wunderts, The Rocky Horror Show mit über 16.000 Zuschauern, My fair Lady mit 10.300 Zuschauern und Der Graf von Luxemburg mit über 6.000 Zuschauern auf der Seite der Musiksparte. Im Schauspiel war Bertolt Brechts Mutter Courage und ihre Kinder mit 4.900 verkauften Karten ganz vorne und im Tanztheater Dance around the World mit 5.700 Zuschauern. Die Konzerte des Philharmonischen Orchesters besuchten rund 8.000 Zuschauer, plus 2.400 aus Gastkonzerten.
Publikumslieblinge und Flops
Allerdings gab es auch in der letzten Spielzeit Stücke, die nicht gut beim Publikum ankamen. Das Schauspiel Mitternachtskinder, nach einem Roman des bekannten Autors Salman Rushdie, wurde gemeinhin zwar auch überregional beachtet aber vielfach als zu unverständlich und schlecht nachvollziehbar bewertet.
Ähnlich ging es der Oper von Philip Glass The Voyage, die deutsche Erstaufführung traf zwar auch auf großes Medieninteresse, doch dafür auf wenig Interesse beim heimischen Zuschauer. Was sehr schade war, denn auch überregional wurde es vielfach gelobt. Insgesamt sahen sich nur 3.700 Zuschauer die Stücke an. Insgesamt wohlgemerkt.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Zuschauerzahlen auf 88.600, also über 5000 Zuschauer mehr als in der vorherigen Spielzeit. Das schafft einen kleinen, aber nicht zu unterschätzenden Aufwärtswind, auf dem das Theater hoffentlich auch diese Spielzeit weitersegeln wird.
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