Vom 13. April bis 13. Mai ist die Heilig-Rock-Wallfahrt in der Innenstadt. Diese soll von der Polizei videoüberwacht werden. Dagegen werden allerdings auch kritische Stimmen laut.
Presseberichten zufolge plant die Polizei, während der Heilig-Rock-Wallfahrt in der Innenstadt Videoüberwachungsanlagen zu installieren. Diese dienen laut Polizei der Sicherheit der Pilger und machen personalintensive Einlasskontrollen und Durchsuchungsmaßnahmen überflüssig.
Überwacht werden sollen unter anderem der Domfreihof, die Sternstraße, der Hauptmarkt und der Palastgarten. Die Wortführer der Kritik, der Chaos Computer Club (CCC) Trier und die Piratenpartei kritisieren dieses Vorgehen. Es sei inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass Überwachungskameras die Sicherheit eines überwachten Ortes oder einer Veranstaltung nicht gewährleisten würden. Im Notfall sei zeitnahes Eingreifen erforderlich, Kameras gaukelten jedoch Sicherheit nur vor. Der vermeintliche Gewinn an Sicherheit stehe in keinem Verhältnis zu den Einschränkungen, welche die Besucher und Bewohner aufgrund der Videoüberwachung in Bezug auf den Schutz ihrer Privatsphäre hinnehmen müssten.
„Es könnte fast der Eindruck entstehen, dass die Besucher des Pilgerfestes potentielle Terroristen seien, wenn wegen dieses Events die Innenstadt derart überwacht werden soll. Sowohl die Trierer Bürger als auch die Pilger haben ein Recht darauf, dass ihre Privatsphäre auch in der Öffentlichkeit geschützt wird. Die Ausübung des eigenen Glaubens ist eine intime Angelegenheit. Gerade Pilger sollten deswegen während der Wallfahrt nicht weltlich überwacht werden“, so Christian Hautmann, Vorsitzender der Piratenpartei Trier, in einer Pressemitteilung.
Auf Nachfrage von 5vier wurde vom Polizeipräsidium Trier erneut versichert, dass der Einsatz von Videoüberwachung ausschließlich während der Wallfahrt vorgesehen sei und dazu diene, akute Gefahrenlagen zu entschärfen. Außerdem betonte man, dass das gesamte Konzept mit dem Landesbeauftragten für Datenschutz des Landes Rheinland-Pfalz abgestimmt werde. Noch vor Ostern soll sich dieser vor Ort selbst ein Bild machen, eventuelle Änderungswünsche sollen möglichst umgesetzt werden. Pressesprecherin Monika Peters: „Die Polizei betont ausdrücklich, dass es auch ihr wichtig ist, dass trotz aller Sicherheitsanforderungen die vierwöchige Wallfahrt in Trier von einer Atmosphäre der Freizügigkeit und Transparenz getragen wird. Deshalb können wir jetzt bereits versichern, dass den Wallfahrern von Seiten der Polizei keine Einschränkungen drohen.“
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