Wie die Stadt Trier gestern mitteilte präsentiert ein Trierer Gutachterausschuss eine Marktübersicht zu gewerblichen Mieten. Hierbei werden die höchsten Trierer Ladenmieten in der Simeonstraße erzielt. Sie liegen mit bis zu 150 Euro pro Quadratmeter (bezogen auf einen 100 Quadratmeter großen „Normladen“) im landesweiten Vergleich auf dem ersten Platz.
Die Mieten in der Trierer Innenstadt – auch am Hauptmarkt nicht ohne!Das geht aus der Untersuchung des Gutachterausschusses für 2011 hervor, die in einer Broschüre veröffentlicht wurde. Die Spitzenstellung der Simeonstraße und weiterer Teile der Fußgängerzone spiegelt vor allem die Konzentration der Einkaufsangebote in vergleichsweise wenigen Teilen der Innenstadt wider. Die Ladenmieten unterstreichen die hohe Zentralität Triers und die Attraktivität der Fußgängerzone als Einzelhandelsstandort für die gesamte Region.
Im Vergleich mit 2008 stiegen die Mieten in Spitzenlagen schätzungsweise um durchschnittlich etwa 13, in den anderen Bezirken der Fußgängerzone sowie weiteren Teilen der Innenstadt um etwa elf Prozent. In angrenzenden Vierteln sowie Randlagen gab es ein Wachstum um rund fünf Prozent. Die Ladenmieten orientieren sich üblicherweise am Verbraucherindex, der von Anfang 2008 bis zur Erhebung der neuen Basisdaten im Frühjahr 2011 um etwa fünf Prozent stieg. Der Vergleich der Ladenmieten 2011 und 2008 hat aber nur begrenzte Aussagekraft, weil die Auswertung und die Darstellung der Daten verändert wurde.
Aktuelle Mietwerte helfen Unternehmen bei Standort- und Investitionsentscheidungen und tragen wesentlich zu der gesetzlich geforderten Transparenz des Grundstücksmarkts bei. Der Ausschuss benötigt für die Erstellung von Verkehrswertgutachten, bei der Ermittlung der Bodenrichtwerte und der Auswertung der Kaufpreissammlung ebenfalls eine fundierte und aktuelle Grundlage. Da die letzte umfassende Untersuchung drei Jahre zurückliegt, befragte die Geschäftsstelle des Ausschusses zur Aktualisierung und Vervollständigung ihrer Daten in diesem Frühjahr Mieter von Läden und Büros. Die Ergebnisse wurden für das ganze Stadtgebiet detailliert ausgewertet. Die Analyse 2011 ergab unter anderem, dass neben dem dominierenden Kriterium der Lage auch die Tiefe und die Größe eines Geschäfts die jeweilige Miete beeinflussen. Für Objekte in exponierter Ecklage wurden höhere Zahlungen vereinbart, während Stufen im Ladeneingang in der Regel zu einer Minderung führen.
Für Läden in innerstädtischen Nebenlagen, wie Brücken- und Karl-Marx-Straße wurden 2011 monatlich zwischen sieben und 15 Euro pro Quadratmeter fällig. In der Jakob- und der Moselstraße schwankten die Mieten zwischen elf und 23 Euro. Die Spanne der Büro- und Praxismieten reicht je nach Baujahr und Ausstattung von fünf bis acht Euro in Außenbezirken und von 4,50 bis elf Euro im Zentrum. Außerdem wurden in der Analyse bei Mieten für Kfz-Abstellplätze (Tief)-Garagen- und Außenstellplätze sowie für Lager- und Produktionsflächen in Gewerbehallen lageabhängige und nutzungsbezogene Durchschnittswerte ermittelt.
Die Broschüre „Gewerbliche Mieten in Trier 2011“ kann für 25 Euro plus Versandkosten per Telefon (0651/718-1623) und im Internet: www. gutachterausschuss.trier.de bestellt werden.
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