Von Bernd Schneider
Zweitligist Nürnberg Falcons sorgte im Oktober 2021 dafür, dass Sportfreunde ihrem ersten Basketball-Erlebnis kein zweites folgen ließen. Grund: eines der langweiligsten Spiele in der Trierer Arena seit deren Einweihung in 2003. Die Ursachen dafür waren eine erheblich verspätete Ankunft des fränkischen Trosses und dessen zu kurze Vorbereitung. Ihrem geradezu logischen 55:90-Debakel vor gut anderthalb Jahren ließen die „Falken“ nun einen 84:64-Triumph folgen.
Gladiators mit neun Heimniederlagen
Es war die Konfrontation der einzigen verbliebenen Kandidaten für Rang zwölf im Endklassement der Zweiten Liga, also um den untersten Platz in deren mittlerem Drittel. Die Gladiators mussten dafür mit mehr als fünf Korbpunkten Differenz gewinnen, weil sie in Nürnberg mit 82:87 verloren hatten.
Die Trierer verabschiedeten sich aus einer Saison mit neun Heimniederlagen. Also mehr denn je und mehr als Heimsiege. Von 17 Direktvergleichen wurden zehn verloren. Unter den sieben DV-Besiegten waren beide künftigen Drittligisten und beide Neulinge.
Mit 86,88 wurde der dritthöchste Korbpunkte-Durchschnitt aller acht Hauptrunden erreicht. Allerdings war der Average der Gegner mit 91,34 der höchste von allen seit 2015 (3,09 über dem bisherigen Minusrekord).
Sechste Niederlage in Folge – Anschließende Fan-Party
Klar, dass für den letzten Saisonauftritt die Zielsetzung lauten musste, einen neuen Minusrekord alias die sechste Niederlage in Folge zu vermeiden und eine passable Tagesleistung zu bieten. Eins dieser Ziele wurde erreicht (58:46-Führung), das andere weit verfehlt. Und im letzten Viertel verschaffte man sich sogar noch zum fünften Mal in dieser Saison einen Platz in den eigenen Top Ten, was die Höhe der Heimniederlagen angeht. Genau gesagt Rang fünf.

Big Buck: Eine Trierer Legende
Klar auch, dass bei der Abschlussfeier mit Fans die Zukunft thematisch im Vordergrund stand (die vielleicht Derbys gegen Koblenz beinhalten wird). Und dabei natürlich auch die Diskussion, ob Jermaine Bucknor Trainer bleiben solle. Fest steht, dass dem beliebten Kanadier das Verpassen der Playoffs nicht angekreidet werden sollte. Denn die Basis für dieses Scheitern waren fünf Niederlagen vom Saisonstart weg. Daraus folgt eigentlich: „Big Buck“ hat verdient, weiterzumachen. Da ein neuer Vertrag ebenso möglich wie fraglich ist, wurde Bucknor am letzten Abend der Saison offiziell der Legendenstatus verliehen. In ersten Dankesworten sprach der 39-Jährige, der 2012 nach Trier kam und 2017 zurückkehrte, von „seiner“ Stadt.
Erst recht in aller Fans Munde ist Jordan Johnson. Wenn der Klubrekordler (39 Korbpunkte) wirklich bliebe, wie es heißt, wäre dies natürlich eine fette Errungenschaft für die Saison 2023/24 mit neuen Trikots. Gleiches gilt für Parker van Dyke, der von weitem wie ein biederer Gymnasiast aussieht, der sein Abitur noch entfernt vor sich hat, wieder mal mit seiner Körperbeherrschung beeindruckte und seinen fünfhundertsten Korbpunkt noch hinter sich brachte.
Statistik des Tages und darüber hinaus
🏀 Personal: Hollersbacher, Isemann, Laurent und natürlich Monteroso kamen nicht zum Einsatz. Felix Greif hatte seine allerersten 56 Zweitliga-Sekunden.
🏀 Die Viertel-Separation vom 29. April: 22:23, 22:17, 14:16, 6:28.
🏀 Führungswechsel: 11. 🏀 Die Zuschauerzahl 1637 war die viertkleinste der Saison, deren Durchschnitt endgültig 2086,12 beträgt.
🏀 Detaillierte Gegenüberstellung aus der 18. Zweitliga-Konfrontation von Trierern und Nürnbergern: Dreier 8:7 (Erfolgsquoten 22:33 Prozent), Freiwurf-Treffer 10:11, Freiwurf-Flops 2:2, Rebounds 35:45 , Steals 9:7. 🏀 Die größten fünf Einsatzzeiten auf Gladiators-Seite in Sekunden (Spieldauer 2400): van Dyke 2289, Zeeb 2235, Johnson 1999, Painter 1555, Almstedt 1008.
🏀 Johnson war mit seinen 24 Zählern zum siebten Mal Topscorer des Teams. 🏀 Die Bilanz aus sämtlichen Zweitliga-Begegnungen TR-N und umgekehrt lautet nunmehr 9:9, in Trier 5:3. . . 🏀 Alle Gladiators-Korbschützen der Saison (in Klammern die Anzahl der Spiele): 🔸van Dyke 501 (34) 🔸Zeeb 391 (34) 🔸Johnson 385 (25)🔸Daniels 361 (30) 🔸 Monteroso 333 (23)🔸Painter 261 (31)🔸Isemann 185 (25)🔸Hollersbacher 184 (25) 🔸Laurent 164 (27) 🔸Almstedt 111 (33)🔸Wenzl 71 (32) 🔸Theiß 5 (5)🔸Demmer 2 (11) 🔸
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