5vier sprach mit dem Geschäftsführer der Tourist-Information Trier Hans-Albert Becker über das Touri-Jahr 2010 und was Besucher und Einwohner 2011 erwartet.
Trier. Trier ist eine Touristenmetropole. Ein Satz mit größerem Wahrheitsgehalt dürfte nur selten geschrieben worden sein. Millionen von Menschen aus der ganzen Welt pilgern jährlich in die älteste Stadt Deutschlands. Und es wird immer besser. „In den letzten Jahren konnten wir einen stetigen Anstieg an Besucherzahlen hier in Trier verzeichnen“, erklärt Hans-Albert Becker, Geschäftsleiter der Tourist-Information Trier, „Selbst im Krisenjahr 2009 blieben unsere Zahlen konstant.“
Städtetourismus und weltweite Anerkennung
Für diese Entwicklung ist vor allem der Trend zum Städtetourismus verantwortlich. „Im Jahr 2009, in dem vergleichbare Städte einen Rückgang verzeichneten, haben wir in Trier 760.000 Übernachtungen sowie zwischen 3,5 und 4 Millionen Tagesbesucher gehabt und rund 9000 Stadtführungen durchgeführt“, so Becker. Diese Zahlen haben sich 2010 noch einmal leicht gesteigert.
Trier erfährt weltweite Anerkennung, von der man in der Stadt selbst oft nur wenig mitbekommt. Nicht nur, dass die Beauftragten für Tourismus europaweit auf Messen und Veranstaltungen kräftig die Werbetrommel rühren, auch sorgen Großveranstaltungen, wie zum Beispiel die Rallye-WM oder Brot und Spiele für internationale Bekanntheit. Besonders erfolgreich waren im letzten Jahr die Erlebnisführungen in den historischen Stätten im Citybereich.
„Außerdem haben wir ein paar feste Attraktionen, vor allem für ausländische Touristen“, ergänzt Becker, „Für chinesische Besucher ist vor allem Karl Marx interessant, für viele Europäer die Nähe zu Luxemburg und Frankreich.“
2010 war ein gutes Jahr
Becker ist mit dem bisherigen Ergebnis des Jahres 2010 sehr zufrieden: „Eigentlich gab es keine besonderen Vorkommnisse. Wir hatten viel Glück mit dem Wetter, vor allem bei Brot und Spiele.“ Auch die Rallyeweltmeisterschaft lockte wieder unzählige Besucher in die Stadt. „Die Rallye wird zwar immer wieder heiß diskutiert, bringt aber eine Medienaufmerksamkeit mit sich, die man sich hier in der Stadt selbst so gar nicht vorstellen kann.“ Verbesserte Organisation und Kontrollen bei den großen Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Altstadtfest sorgten für mehr Sicherheit und größeres Vergnügen für alle Besucher. Und das Jahr ist noch nicht vorbei.
Winterliches Trier
Unter dem Arbeitstitel „Winterliches Trier“ wird es auch in den letzten Monaten des Jahres einiges zu sehen geben. Neben dem Weihnachtsmarkt, der zu den schönsten in Deutschland gehört, ist geplant, den Kornmarkt in eine Eislaufbahn zu verwandeln und Trier mit einem besonderen Beleuchtungskonzept in ein neues Licht zu rücken.
„Licht lockt Leute“, meint Becker hierzu, „Wir arbeiten nun schon seit einiger Zeit an einem Beleuchtungskonzept für unsere bekanntesten Gebäude. Wir wollen sie den Menschen präsentieren, wie das bisher noch nie geschehen ist. Man darf also gespannt sein.“
Auch zum Jahreswechsel gibt es vor allem für Studenten und ihre Eltern etwas Besonderes in Trier zu erleben. Unter dem Motto „Achtung Eltern!“ lädt die Stadt ab dem 15. Januar die Familien der Studenten der Universität und der FH ein, sich die Stadt, in der ihre Kinder studieren, etwas näher zu betrachten.
„Zu diesem Zweck wird es an der Universität besondere Veranstaltungen geben und die Stadt bietet den Eltern der Studenten besondere Angebote im Nahverkehr und bei den Übernachtungsmöglichkeiten.“
Alles bleibt besser
2011 wird in Trier alles seinen gewohnten Gang gehen. Neben den etablierten Veranstaltungen, wie dem Altstadtfest, dem Zurlaubener Moselfest und „Brot und Spiele“ wird im kommenden Jahr Weimar unter dem Titel „Konstantin lädt ein“ in Trier zu Gast sein.
„Wir arbeiten ständig daran uns zu verbessern“, meint Becker, „So werden wir 2011 zum Beispiel das Thema Wein noch stärker als bisher forcieren und auch das Angebot im Bereich der Stadtführungen ausbauen.“
Für Erstbesucher, die Trier kennen lernen wollen, empfiehlt Becker das Zurlaubener Moselfest: „Die Feierlichkeiten am Zurlaubener Moselufer sind das meiner Meinung nach ursprünglichste Trierer Fest.“
Das Highlight kommt 2012
Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren – und zwar nicht nur in der Tourist-Info, sondern vor allem auch im Bistum Trier.
„2012 wird es wieder eine Heilig-Rock-Wallfahrt geben. Das ist ein absoluter touristischer Höhepunkt, für den wir jetzt schon voll in der Vorbereitungsphase stecken.“ Das Bistum erwartet zur Wallfahrt knapp eine dreiviertel Million Pilger aus aller Welt, Becker selbst rechnet eher mit einer siebenstelligen Besucherzahl – zusätzlich zu den anderen Touristen, die Trier besuchen werden. Auch der Papst selbst wurde bereits eingeladen. „Mehr Highlight kann man sich eigentlich kaum wünschen“, so Becker.
Immer in Bewegung
Die Tourist-Info Trier plant zu jedem Zeitpunkt für knapp ein Dutzend Events – von Messen über Feste bis hin zu Tagungen und dem alltäglichen Tourismusgeschäft.
„Wir sind immer in Bewegung und versuchen unser Angebot auszubauen“, so Becker, „Wir schauen uns an, womit andere Städte Erfolg haben und erarbeiten ständig neue Konzepte.“ Wenn man ihm freie Hand ließe, so würde er ein großes römisches Fest ausrichten.
„Ich würde gern mal ein römisches Wagenrennen in Trier erleben, aber bis dato hat sich da noch niemand herangewagt.“ Vielleicht bekommen wir das ja im Tourismusjahr 2013 zu sehen.
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