Bernkastel-Kues. Das Kulturbüro der Stadt Bernkastel-Kues präsentiert anlässlich des Weltfrauentages eine Kabarett-Serie. Zum Auftakt dieser Serie war am 04. März 2023 die in Bonn geborene Anka Zink eingeladen. In der Kueser Güterhalle sorgte die Kabarettistin, Komikerin und Autorin mit ihrem Programm Das Ende der Bescheidenheit für einen heiteren Abend.

Anka Zink: eine Kabarett-Veranstaltung zum Weltfrauentag
Der Kabarett-Abend mit Anka Zink war eine Veranstaltung zum Weltfrauentag, wie Stadtbürgermeister Wolfgang Port in seiner Begrüßung darstellte. Ohnehin war er der Meinung, es sollte jeden Tag Weltfrauentag sein. Ironisch bemerkte er, dass sich sogar Männer zu Anka Zinks Frauenkabarett getraut hätten. Der Weltfrauentag sei aber nicht gegen Männer gerichtet, er sei für die Frau, erklärte sodann Anka Zink, nachdem sie die Bühne betreten durfte und ihr Publikum mit einem „Sehr verehrte Damen, Männer sind mitgemeint“ begrüßt hatte. Über ihr Publikum zeigte sie sich hoch erfreut. Ca. zwei Stunden dauerte dann der durchweg unterhaltsame Abend inklusive Pause.
Direkt zu Beginn hielt Zink fest, ihr Programm beschäftige sich überwiegend mit dem Thema Anerkennung. Sie klärte über die Folgen auf, die sich ergäben, wenn man zu wenig Anerkennung bekäme. Dann müsse man immer ein wenig angeben. Wie man das machen kann, darüber erzählte sie mit viel Witz und Humor. So war ein Thema das Lehrerdasein während der Corona-Krise. Ohnehin habe Corona ja viel zur Digitalisierung beigetragen; Lehrer unterrichteten nicht mehr nur im Klassenraum, sondern digital über Zoom. Warum das alles? Nur um ein bisschen Anerkennung zu bekommen.




Anka Zink und die digitale Welt
Über die Digitalisierung leitete Anka Zink über zur digitalen Welt. Wussten Sie, dass ein Handy mittlerweile als digitales Endgerät bezeichnet wird? Und auch, wie man mit einem Handy angeben kann? Anka Zink zeigte, wie es geht: „Ey, ich hab 28 GB drauf.“ – „Und, kann man damit auch telefonieren?“ Das Telefonieren sei, so Zink, ja gerade unter jungen Menschen so schwierig. Man müssen ihnen immer zuerst eine SMS schreiben, ob sie gerade Zeit hätten zu telefonieren. Es könnte doch sein, dass sie gerade etwas anderes am Handy zu tun hätten.
Mittlerweile würde die Kommunikation via Handy sogar genutzt werden, um sich zu verabreden. Wer sich zum Wandern treffen will, gründet erst einmal eine WhatsApp-Gruppe. Und dann kann es sein, dass der eine oder andere gar nicht mitwandern kann, weil er auf instagram Mettigel-Bilder gucken müsse. Mettigel haben in den sozialen Netzwerken mittlerweile viele verschiedene Kreise, z. B. Mettigel happy, Mettigel depressiv, usw. Warum man Mettigel-Bildern folgen müsse? Weil es im Bekanntenkreis jeder tut, und: „Wir wollen alle nur ein bisschen Anerkennung von denen, die uns nahe sind.“ Wer will das schon nicht?
Das Ende der Bescheidenheit: „Es ist schwer bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.“
Darüber lenkte Anka Zink den Fokus auf die Bescheidenheit, und warum es gerade damit zu Ende ginge. Die Bescheidenheit sei eine Eigenschaft, die wir zwar von anderen erwarten, aber selbst nicht haben wollen. Wir wollen selbst nicht bescheiden wirken, es hieße ja oft genug: „Nun sei doch nicht so bescheiden.“ Nein, wir wollen es nicht sein, und deswegen tun wir alles, um ein wenig Anerkennung zu bekommen. Da sei dann noch die Selfie-Fotografie genannt. Warum machen wir das eigentlich? Weil wir meistens niemanden haben, der ein vernünftiges Foto von uns macht.
Genauso haben wir gelegentlich auch mal niemanden, der uns lobt, also müssen wir das auch selber tun. Anka Zink hatte so recht mit ihrem Leitsatz, mit dem sie ihr Publikum in die 20-minütige Pause verabschiedete: „Es ist sehr schwer bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.“

Nach der Pause: Zahlen, Virologen, Digitalisierung und Influencer
Nach der Pause ging es nahtlos weiter mit vielerlei Themen rund um die Anerkennung. Es ging um Zahlen, Virologen und Politiker, sowie über das Thema Digitalisierung, besonders über das Videokonferenzsystem Zoom. Gerade aus Corona-Zeiten würde man mitgenommen haben, sich nicht mehr zu treffen, nein, man starre pausenlos in Bildschirme und wisse so, wie die Wohnung des Gegenüber eingerichtet ist.
Im Zuge der Digitalisierung beschäftigte sich Anka Zink dann mit den Influencern. Mit Menschen, die Werbung für Produkte machen und dafür bezahlt werden. Influencer säßen vor ihren Kameras und produzierten Tutorials darüber, wie man ein Päckchen öffnet und was da so drin ist. Gerne befinde sich in den Kartons Noppenfolie. Sie wissen schon, was – jeder hat doch gerne diese Bläschen zum Platzen gebracht. Anka Zink aber heute nicht mehr, sie will da ganz vorsichtig sein. Und warum? Das sei sie jetzt wie Karl Lauterbach, der wäre auch vorsichtig mit den Bläschen an der Folie. „Da ist Luft drin, aus China!“



Das Ende der Kabarett-Veranstaltung
So verging der Abend wie im Fluge; Anka Zink demonstrierte unter anderem noch die Themen Bescheid wissen – hier klingelte das Handy einer Zuschauerin, was Zink mit den Worten „das hat was mit Bescheid wissen zu tun, man muss wissen, wo es ist“ kommentierte -, Mausarm und Handynacken sowie Yoga. Um 21.55 Uhr endete die Vorstellung. Dann trat Patrick Hoffmann, stellvertretender Leiter des Kulturbüros, auf die Bühne und überreichte der Kabarettistin eine Flasche Wein. Bevor Zink die Bühne verließ, gab sie eine kurze Zugabe und hielt fest: „Ich bin dafür, dass wir öfter loben, auch mal grundlos.“
Ganz besonders müsse man sich auch mal selber loben, vor allem, wenn man schwierige Phasen bzw. Krisen meistert. Und wie geht das? Ganz einfach: indem man sich vor den Spiegel stellt und sich sagt: „Es ist sehr schwer bescheiden zu sein, wenn man so großartig ist wie ich.“


Fazit
Ankas Zinks Kabarett war ein wunderbarer, erfolgreicher Auftaktabend im Rahmen der Kabarett-Serie zum Weltfrauentag. Am Samstag, den 11. März 2023 wird ZDF-Moderator und Kabarettist Christoph Sieber mit seinem Programm Mensch bleiben! ab 20.00 Uhr in der Bernkastel-Kueser Güterhalle zu Gast sein, und am 19. März 2023 ist es Christopher Köhler mit Sex, Drugs & Kartentricks.
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