Bitburg war in den Jahren 1831/32 von der Cholera verschont geblieben. Aber die Krankheit tauchte im 19. Jahrhundert immer wieder in Luxemburg und im Trierer Land auf.
Die Epidemie des Jahres 1866 traf das Bitburger Land schwer. Wieder war Luxemburg 1865 der Ausgangspunkt; im Land zählte man 1866 10.000 Erkrankte, und das bei einer damaligen Einwohnerzahl von 200.000. Mehr als 3.500 starben, also fast 2 % der Bevölkerung. Vor allem die Grenzorte Wallendorf und Bollendorf waren bald befallen. Die Quellen beschreiben die Angst der Menschen, die sich vor einer Ansteckung fürchteten und die sich deshalb manchmal weigerten, die Särge der Toten zu Grabe zu tragen oder das Bettzeug der Verstorbenen zu verbrennen, wie es offenbar vorgeschrieben war. In Bitburg selbst, das damals etwa 2.000 Einwohner zählte, beklagte man 62 Choleratote, das waren rund 3 % der Stadtbevölkerung. Besonders hart traf es das kleine Irsch, wo innerhalb kurzer Zeit 10 Personen der Krankheit erlagen.
Um die Gefahrenherde auszuschalten, warnten die Behörden auch damals bereits davor, große Menschenansammlungen zu besuchen. So möge man die Echternacher Springprozession oder grenznahe Märkte meiden. Offenbar glaubten viele damals, eine Menschansammlung könne keine Gefahr darstellen, deshalb zählte man 1866 in Echternach insgesamt immerhin noch rund 6.000 Besucher oder Teilnehmer. Manche Ortsvorsteher beschwerten sich, weil man die Wirtschaft schädige, wenn man die Händler und Bauern weiterhin von Viehmärkten abhalten wolle. Der Besuch des Grabes des hl. Willibrord aber hatte für die katholische Bevölkerung 1865 noch einen tieferen Sinn: Der Heilige wurde als Schutzpatron auch gegen Pest und Krankheit angerufen.
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Pressemitteilung Stadt Bitburg (P.N.)
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