Mit großer Mehrheit hat der Stadtrat das Aus der Trierer Antikenfestspiele beschlossen. Das Festival beendete die zurückliegende Saison mit einem Defizit von 220 000 Euro und stieß nicht auf die erhoffte Besucherresonanz. Sechs Ratsmitglieder der Grünen sowie eine Vertreterin der Linken votierten für eine Neuauflage des Festivals, 45 waren dagegen.
Trotz Bedauern habe man keine Möglichkeit mehr gesehen, die Aufführungen fortzuführen. Dr. Ulrich Dempfle (CDU) bezeichnete das Festival als ein „Trauerspiel, das ein unrühmliches Ende“ finde, Peter Spang (SPD) beurteilte das Konzept 2010 als überstürzt. Gerd Dahm (Grüne) bemängelte, man habe nicht den erforderlichen langen Atem gehabt, um das neue Konzept zu erproben. Professor Hermann Kleber (FWG) nannte mehrere Gründe für das Scheitern der Antikenfestspiele: Sie seien nie ausreichend finanziert worden, hätten unter erheblichen Wetterunbilden und einem unprofessionellen Marketing zu leiden gehabt und seien nicht zuletzt aufgrund der ständigen Konzeptdiskussion nie richtig vom Publikum angenommen worden. Dr. Karl Josef Gilles (FDP) bezeichnete die Beendigung als die einzig richtige Entscheidung.
Wie die Sprecher des Rates sprach sich Kulturdezernent Thomas Egger nach einer jetzt anstehenden Denkpause für die Entwicklung eines neuen Gesamtkonzepts zur Nutzung der antiken Stätten in Trier aus. Dies sei eine „Selbstverpflichtung“, der sich alle Beteiligten neu stellen müssten.
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