Von Marie Baum (Text und Fotos)
Ein gemütlicher Sonntagmittag? Und ihr habt nichts zu tun? Warum nicht einen kleinen Ausflug ins nahegelegene Örtchen Welschbillig bei Trier unternehmen? Hier geht es weiter mit Teil 2 unserer Serie von Ausflugszielen in Trier und Umgebung.
In Welschbillig befindet sich eine im 12. Jahrhundert erbaute Wasserburg. Vom Trierer Bahnhof fährt direkt ein Bus vor die Burg am Petersplatz. Die Fahrt dauert etwas 26 bis 33 Minuten und führt durch einige kleine Orte wie Aach, Hohensonne, Newel oder Möhn.
Am Petersplatz angekommen steht man direkt vor dem Torbau der Burg. Die im 12. Jahrhundert von Trierer Kurfürsten erbaute Wasserburg, bestand noch aus vier großen Ecktürmen und einem Wassergraben von 10 bis 20 Metern Breite. Heutzutage kann man nach der Zerstörung der Burg um 1673 nur noch das Tor mit seinen beiden Rundtürmen, einer steinernen Grabenbrücke und Reste des Nordwest-Tors bewundern. Sichtbar ist ebenfalls der Wassergraben, der rund um die Burg angelegt war. Geht man durch den Torbau, zeigen uns Informationstafeln den rekonstruierten Gebäudekomplex. Auf dem Burggelände befindet sich heute eine schöne Grünanlage mit Bänken und einem Brunnen sowie dem Amtsgericht, ein Standesamt und die katholische Kirche St. Peter aus neugotischer Zeit. Die Kirche, welche auch den Ehrentitel „Eifeldom“ trägt, wurde von 1889 bis 1895 erbaut. Den Titel erhielt sie von Bischof Michael Felix Korum aufgrund ihrer Lage über dem Kylltal und ihrer proportionierten Großzügigkeit.
Fährt man durch den Ortseingang, kann man auf einem Schild die Worte: „Welschbillig: 1291 – 1991, 700 Jahre Stadtrechtverleihung“ lesen. 1291 verlieh Kaiser Rudolf von Habsburg Welschbillig die Stadtrechte. Viele Jahrhunderte war es als Amtsort Mittelpunkt für die Dörfer der Umgebung. Auch heute noch orientieren sie sich an dem Ort. Denn Welschbillig hat ebenfalls an Kultur und Bildung einiges zu bieten. So ist eine Grundschule, ein Kindergarten, eine Gemeindebücherei, die Pfarreiengemeinschaft und Volkshochschule dort ansässig. Auch an Freizeit und Sport gibt es eine große Auswahl. Von Gesangsvereinen bis hin zum Badmintonclub ist alles dabei. Mehr dazu findet ihr auf der Homepage der Ortsgemeinde Welschbillig.
Die Busse zurück nach Trier fahren nur alle halbe oder ganze Stunde. Genug Zeit, um noch etwas durch Welschbillig zu spazieren. Keine zwei Minuten von der Burg entfernt befindet sich ein Supermarkt oder für den großen Hunger eine Pizzeria. Ein Café konnten wir leider nicht finden, dafür geht es trotzdem gut gestärkt zurück nach Trier und wir können einen Besuch von Stadt und Burg Welschbillig nur weiterempfehlen.
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