Alkohol, Zigaretten oder das Smartphone – wie viel Konsum ist zu viel? Wie kann man mit Kindern und Jugendlichen darüber sprechen? Das sind Beispiele für Fragen, mit denen das Dezentrale Bildungs- und Qualifizierungsprojekt der Suchthilfe und Suchtprävention im Landkreis konfrontiert wird.
Projekt der Suchthilfe und Prävention im Landkreis erhält Bundespreis
Gerade in der Jugendarbeit ist der richtige Umgang mit Suchtverhalten wichtig. Die mobilen Angebote im Landkreis ermöglichen es, dass sich junge Menschen aller Verbandsgemeinen wohnortnah beraten lassen können. Dafür wurde das Projekt mit dem 1. Preis des Bundeswettbewerbs „Wirkungsvolle Suchtprävention vor Ort“ ausgezeichnet, der mit 10 000 Euro dotiert ist.
Den Preis erhalten Landkreise, kreisfreie Städte und Ortsgemeinden, die mit wirkungsvollen Konzepten zur Suchthilfe und –prävention vorangehen. Der Landkreis Trier-Saarburg ist einer von elf Preisträgern, die aus 51 Bewerbern ausgewählt wurden. Er setzt auf eine gebührenfreie Suchtberatung, die auf seine ländliche Struktur angepasst ist. Das Projekt hätte eine „Gehstruktur vor Ort“ in den Gemeinden und Jugendzentren, heißt es in der Jurybegründung. Denn die Angebote erreichen die Menschen vor Ort, wenn aufgrund mangelnder Mobilität oder fehlender finanzieller Mittel für Fahrtkosten, kein Angebot in der Stadt Trier genutzt werden kann.
Das prämierte Programm wurde durch das Referat Jugendpflege und Sport des Jugendamtes der Kreisverwaltung in Kooperation mit der Suchtberatung Trier e.V. „Die Tür“ bedarfsorientiert geplant. Bei der Umsetzung unterstützen auch die Netzwerke der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Landkreis.
„Das Projekt ist etwas Besonderes, denn es bringt die Beratung zu den Menschen“, so Helmut Reis, Kreisbeigeordneter. Der Landkreis ginge hier mit gutem Beispiel voran. „Jugendliche probieren alles aus“, ergänzt Bettina Krüdener, Leiterin des Referates Jugendpflege und Sport der Kreisverwaltung. Um Kinder und Jugendliche zu schützen, sei es unabdingbar, sie zunächst zu verstehen und zu fördern. Andreas Stamm und Rebecca Kraus von „Die Tür“ sagen: „Hier wurde etwas Neues geschaffen“. Das Thema Suchtberatung konnte dadurch mehr in die Jugendarbeit eingebracht werden. Beispielsweise sei die Jugendleiterschulung durch den Themenbaustein „Sucht“ erweitert worden.
In den vergangenen Jahre hat die Aktion Mensch 70 Prozent der Kosten übernommen
Die Veranstaltungen richten sich aber nicht nur an Jugendliche, junge Erwachsene und deren Eltern. Fachkräfte erhalten durch dieses Projekt aktuelle Informationen zu Suchtmitteln und werden über die rechtlichen Rahmenbedingungen aufgeklärt. Außerdem werden die Jugendpflegestellen und -verbände im Landkreis bei der Erstellung von Präventionskonzepten unterstützt.
Nach knapp zwei Jahren, in denen das Projekt nun läuft, kann das Jugendamt Trier-Saarburg ein positives Fazit ziehen: Bislang konnten 74 Veranstaltungen durchgeführt werden, bei denen rund 920 Menschen erreicht wurden.
Die Kosten für das dezentrale Bildungs-und Qualifizierungsprojekt im Landkreis belaufen sich auf etwa 35 000 Euro pro Jahr. In den vergangenen drei Jahren hat die Aktion Mensch bis zu 70 Prozent der Kosten übernommen. Diese Förderung wurde auch für die kommenden Jahre beantragt. Bei einer Bewilligung wird der Landkreis den Differenzbetrag von rund 8 000 Euro jährlich tragen. Falls nicht, beschloss der Jugendhilfeausschuss bereits im Sommer die Gesamtkosten zu übernehmen.
Weitere Informationen und Termine
Auf der Internetseite der Suchtberatung „Die Tür“ unter www.die-tuer-trier.de oder des Referates Jugendpflege und Sport der Kreisverwaltung unter www.jugendbildungswerkstatt.de. Außerdem steht die Fachstelle Jugendschutz im Kreisjugendamt bei Fragen und Anregungen unter [email protected] zur Verfügung.
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Pressemitteilung Kreisverwaltung Trier-Saarburg
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