Viele Trierer starben in dem vor 100 Jahre ausgebrochenen Ersten Weltkrieg, der als „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts gilt. Zwei Briefnachlässe vermitteln in einer Ausstellung auf Einladung der VHS, die am Montag, 8. September, 19 Uhr, im Atrium des Palais Walderdorff eröffnet wird, eindrückliche Einblicke.
Im Blickpunkt stehen die Trierer Soldaten Leo Scheuer, Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie, und Hans Hammerstein, Schlosser aus Ehrang. Ihre Briefe und Feldpostkarten an die Familien bilden den Grundstein für diese Ausstellung sowie eine Begleitpublikation. Sie dokumentieren das Grauen des Krieges, aber auch den vergeblichen Versuch, das Schlimmste nur anzudeuten. Das Massensterben entzog sich jeder Beschreibung und die Soldaten wollten ihre Familie nicht belasten. „Es tut mir wirklich aufrichtig leid, dass ihr so oft beunruhigt seid“, schrieb Leo Scheuer in einem seiner Gedichte aus dem Schützengraben. Das Schicksal der Trierer zeigt, dass ihre Angehörigen zu Hause zu Recht sehr beunruhigt waren: Hammerstein und Scheuer haben den Krieg nicht überlebt.
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