von Stephen Weber
Es war eine One-Man-Show am Samstagabend, die selbst hartgesottene Fans staunen ließ: Dirk Passiwan erzielte beim 87:50 (47:24)-Erfolg der Dolphins Trier über Abstiegskandidat Jena Caputs sagenhafte 63 Punkte und avancierte standesgemäß zum Matchwinner des Tages. Knapp 200 Zuschauer wurden Zeuge des bärenstarken Auftritts ihres Topscorers, der weiterhin die Teilnahme an den Play-Offs fest im Visier hat. 5vier.de war live vor Ort.
Tyler Saunders erzielte 8 Punkte an diesem Abend. (Archiv-Foto: Goldman Dolphins)Es war ein unterhaltsamer Abend bei den Trierer Rollstuhlbasketballern: Schon während der Partie wurden die Spieler von ihren Anhängern lautstark unterstützt, doch erst nachdem die Schlusssirene ertönte, verwandelte ein rhythmischer Trommelwirbel die Sporthalle Wolfsberg in ein richtiges Freudenhaus. Spieler und Fans feierten gemeinsam und ausgelassen einen nie gefährdeten 87:50-Sieg gegen den Tabellenvorletzten aus Jena. Galionsfigur und Ausnahme-Akteur Dirk Passiwan fasste das Spiel im Anschluss mit eigenen Worten folgendermaßen zusammen: „Nach dem schwachen Auftritt gegen Frankfurt in der vergangenen Woche haben sehr konzentriert zusammen trainiert. Heute haben wir gezeigt, dass wir als Mannschaft zurückkommen können und auf die Niederlage entsprechend reagiert.“
Zwar stellte der Kapitän und Trainer in Personalunion das Team in Gänze in den Vordergrund, doch war es hintergründig sein Verdienst, dass die Dolphins an diesem Abend einen entspannten Spieltag verleben durften: 63 Punkte, 13 Rebounds, 6 Assists und unzählige Steals standen nach dem vierten Viertel auf Passiwans Steckbrief. Zu viel für die Gäste aus Thüringen, denen es lediglich im im ersten Spielabschnitt gelang, der Übermacht der Moselstädter gebührend Paroli zu bieten, als sie mit 18:25 aus ihrer Sicht das Viertel beenden konnten.
Vorentscheidung im 2. Viertel
Doch bereits im zweiten Quarter rotierten die Trierer Räder auf zu hoher Drehzahl: Die Defensive ließ durch aggressives Pressing kein Setplay des Tabellenvorletzten mehr zu und im Angriff führte fast jeder Gedankengang zu einem Korberfolg. Kim Robins und Dirk Passiwan doppelten durch taktische Nutzung des Raumes effektiv ihre Gegner und kombinierten sich auf der gegenüberligenden Seite immer wieder sehenswert durch die Jenaer Zone. Dieser mangelnde Zugriff des potentiellen Abstiegskandidaten führte frühzeitig zur Vorentscheidung in der Partie: Mit einer 45:22-Führung fuhren die Trierer zur Halbzeit in die Kabine, um sich entsprechend für die zweiten 20 Minuten einzustellen.
Dirk Passiwan markierte ausgezeichnete 63 Punkte und war der Mann des Abends (Archiv-Foto: Goldmann Dolphins)Nachdem Seitenwechsel spürte man, dass der ganz große Druck auf beiden Seiten verflogen war. Passiwan punktete munter weiter und setzte seine Mitspieler immer wieder mannschaftsdienlich in Szene. Langsam pirschte sich das Team an die 100-Punkte-Marke, die als Nordstern über dem Spiel schwebte. Doch dieser Meilenstein sollte nicht mehr erreicht werden. Im finalen Viertel nahmen die Dolphins zwei Gänge raus, wechselten kräftig durch und genossen die letzten Minuten auf dem Feld unter lautstarker Anfeuerung der Anhängerschaft. Jena war an diesem Abend nicht mehr als ein Sparrings-Partner, der sehr fair den überlegenen Trierern nach Spielende den wohlverdienten Respekt zollte.
Es war ein wichtiger Sieg für die Hausherren, denn durch das 87:50 haben die Dolphins weiter ihre Chance gewahrt, die Playoffs doch noch zu erreichen. Passiwan meinte dazu: „Nächste Woche geht es nach München. Auch da müssen wir konzentriert auftreten und versuchen, unsere Chance auf die Play-Offs beizubehalten. Solange das noch möglich ist, dürfen wir unser Spiel nicht mehr schleifen lassen.“
Wer nun Lust hat die Dolphins Trier vor Ort zu unterstützen, kann man 02.02.2013 in die Sporthalle Wolfsberg kommen. Dort empfangen die hiesigen Rollstuhlbasketballer die Gäste Roller Bulls Belgien anlässlich des 17. Spieltages in der heimischen Festung.
Statistik
Punkte Dolphins: Passiwan (63), Robins (13), Saunders (8), Anderson (3)
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