Mit 66:77 entführt die TBB Trier im ersten Spiel den ersten Sieg aus fremder Halle. Zehn von zehn Spielern punkten – vier davon zweistellig. Bastian Doreth verletzt sich, wird am Samstag aber wohl wieder startbereit sein. Der Auftakterfolg ist die erste Bestätigung für die neue personelle Ausrichtung des Teams.
Ohne Kapitän Dragan Dojcin (Achillessehne) ging die TBB am Mittwochabend ins erste Spiel der neuen Saison gegen Tübingen. Das fremde Parkett dürfte den mitgereisten Fans noch in unguter Erinnerung gewesen sein, setzte es in der Vorsaison doch eine deftige 85:65-Pleite. Schnee von gestern: Gegen am Ende auch körperlich unterlegene Tigers gelang die erste Punktausbeute der Spielzeit 2012/13.
Als Aktivposten der Anfangsminuten erwiesen sich Andreas Seiferth als Reboundmaschine und Nate Linhart, der mit seinen ersten beiden Wurfversuchen gleich zwei Dreier einnetzen konnte. Brian Harper wirbelte ebenfalls, konnte den Rückstand nach 10 Minuten aber nicht verhindern – Tübingen holte das erste Viertel mit 18 zu 14. Kein Anlass zur Sorge, im Gegensatz zur Schlüsselszene des zweiten Viertels: Bastian Doreth verletzt sich, kehrt aus der Auszeit nicht mehr ins Spiel zurück. Nach einem „Schlag auf den Oberschenkel“ und daraus resultierenden Kniebeschwerden (Informationen von basketball-stream.de) muss die FC-Bayern-Leihgabe auf der Bank Platz nehmen. Die TBB bleibt unbeeindruckt, startet danach sogar einen 2:12-Lauf und führt zur Halbzeit mit 32:36.
Tigers geht die Puste aus, Trier mit Teamleistung
Die TBB ging aktiver in die zweite Halbzeit, Seiferth und Linhart zogen kluge Fouls. Nach zwischenzeitlicher 8-Punkte-Führung schlug die Stunde des Josh Young – der Point Guard erzielte 10 der 16 Tübinger Punkte im dritten Viertel, konnte den Gäste-Vorsprung schließlich auf zwei Punkte einschmelzen. Mehrfach lief die 24-Sekunden-Uhr vor Abschluss herunter; Tribut an die verbissene Defense auf beiden Seiten. Dann aber ging die Strategie auf, die Trier schon mit den Sommertransfers festgelegt hat – das junge, agile Team brachte Energie und Konzentration in der „Crunchtime“, als bei den Tigers langsam die Kräfte schwanden. Vaughn Duggins und Barry Stewart wetteiferten zwar um die Scorerkrone, allerdings liefen nur die Gäste noch effektive Spielzüge. Ein konstanter Fünf- bis Sieben-Punkte-Vorsprung hielt so bis zum Schluss. Wichtig auch die ruhige Hand von Jarrett Howell, der – anders als sein explosiver Vorgänger Dru Joyce – Verantwortung gleichermaßen übernahm und abgab. Als Nate Linhart im Fallen zum 66:77 traf, war der erste Saisonsieg unter Dach und Fach.
Gierig in der Zone, sicher aus der Distanz: Die Partie in ZahlenAufreger des Abends: Bastian Doreth verletzt sich am Oberschenkel, muss mit Kniebeschwerden vom Parkett. Damit fällt der Shooting Guard für den Rest des Spiels aus, muss wohl aber keine längere Zwangspause befürchten.
Spieler des Abends: Brian Harper spielt inoffiziell um den Titel „frechster Power Forward der Liga“, Barry Stewart plant schon für den Dreiercontest beim Allstar Weekend und versenkt 3 von 8 hinter der 6,75-Meter-Linie. Trotzdem ist der Erfolg in erster Linie die Konsequenz einer konzertierten Teamleistung.
Erkenntnis des Abends: Der letzte Beweis ist erbracht – das neue Team ist wettbewerbsfähig und fit, kann Ausfälle kompensieren und verteilt seine Aufgaben auf viele Schultern. Die Probe aufs Exempel folgt zuhause gegen Braunschweig. „Wir müssen jetzt ruhig bleiben und uns auf das Spiel am Samstag konzentrieren […] Die Fans haben uns hier super unterstützt, wir hoffen, dass wir das am Samstag zurückzahlen können“, so Joshi Saibou im TBB-Livestream.
Statistik
TBB Trier: Harper (15), Stewart (15), Linhart (14), Seiferth (11), Howell (8), Doreth (4), Chikoko (4), Mönninghoff (2), Bucknor (2), Saibou (2)
WALTER Tigers Tübingen: Young (22), Duggins (13), Redding (12), Nash (7), Frease (6), Lischka (4), Oehle (2)
+++++Liga in Kürze+++++
Der FC Bayern München gerät im Spiel Eins nach Bauermann daheim gegen Oldenburg mit 61:80 unter die Räder. Uli Hoeneß bescheinigt dem Ex-Trainer „Realitätsverlust“. Auftakt nach Maß für Berlin und Bamberg, die ihre Heimsiege jeweils mit knapp 20 Punkten Vorsprung einfahren. Bonn gewinnt 83:76 gegen den Mitteldeutschen BC, Ulm kämpft Braunschweig in der Verlängerung mit 91:92 nieder.
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