Von Florian Schlecht (Text)
Wenn die deutsche Nationalmannschaft am Mittwoch in der Arena Trier auf Bulgarien trifft (19.15 Uhr), ist es besonders für Maik Zirbes ein Gänsehaut-Spiel. Der Center dürfte als Lokalheld gefeiert werden, ehe für ihn der Neuanfang in Bamberg beginnt.
Maik Zirbes stand gedankenversunken in den unendlichen Weiten der Arena. Er blickte auf die vielen leeren Stühle um sich herum, die bei Bundesliga-Spielen besetzt sind. Melancholisch blinzelte er zu den Körben. Beinahe wirkte es, als wollte der Center diesen Moment für sich genießen und festhalten. Doch die Journalisten machten dem 22-Jährigen einen Strich durch die Rechnung. Zirbes war einer der begehrtesten Männer beim öffentlichen Training der deutschen Basketball-Nationalmannschaft, die am Mittwoch an der Mosel auf Bulgarien trifft (19.15 Uhr).
Der 2,07-Hüne aus Traben-Trabach hat es bei der TBB Trier zum Leistungsträger, Publikumsliebling und Nachwuchsspieler des Jahres geschafft. Nun ist er nach Bamberg gewechselt – doch vorher hofft er darauf, von den alten Fans gebührend gefeiert zu werden, wenn er im Nationaltrikot in die Halle läuft. So wurden um ihn herum die Blöcke gezückt, Mikrofone eingeschaltet und Kameras justiert. „Es ist komisch“, sagte Zirbes und setzte die Cola-Light-Flasche ab. „Das letzte Mal ein Heimspiel in Trier. Es tut schon ein bisschen weh.“ Die Tage an der Mosel nutzt Zirbes, um noch ein paar Freunde und die Familie zu treffen.
„Maik hat eine große Zukunft“
Und natürlich, um sich weiter im Nationalteam anzubieten. Beim 95:67-Sieg in Luxemburg gelang ein großer Schritt zur Europameisterschaft, Zirbes steuerte zehn Punkte zum Erfolg bei. Dort jubelten ihm bereits viele Anhänger zu, das galt auch für Philip Zwiener, den es von der TBB nach Bremerhaven zog. In Trier hofft Zirbes erneut auf einige Minuten, wenn gegen Bulgarien der nächste Schritt in Richtung Slowenien folgen soll. „Ich gehe mal davon aus, dass wir die Qualifikation schaffen.“ Svetislav Pesic baut auf den Mann, der ihm auch von Henrik Rödl empfohlen wurde. „Er muss noch lernen und sich ins Team integrieren“, sagt der Bundestrainer, der Zirbes eine „große Zukunft“ prophezeit. „Er ist fleißig, ambitioniert und hat in jedem Training große Augen, weil er neue Dinge aufnehmen möchte.“
Der gehuldigte Center ist von den ersten Wochen in der Nationalmannschaft ebenfalls begeistert. „Der Trainer ist überragend, der Zusammenhalt ist sehr gut“, fühlt sich Zirbes wohl. Mit der Stimmung hofft er gegen Bulgarien auf einen weiteren Triumph. An der Stätte, die sein Sprungbrett zur nächsten Stufe war und die er nur schwer abhaken kann. „Es war die ganzen Jahre schön hier.“
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