Am zweiten Weihnachtstag gastiert der Traditionsclub LTi GIESSEN 46ers bei der TBB Trier. – „Wir dürfen diesen Gegner trotz seiner letzten Niederlagen nicht unterschätzen!“.
Der Begriff „Traditionsclub“ passt auf die LTi GIESSEN 46ers wie auf kaum einen anderen Verein in der Beko BBL. Seit 1937 wird an der Lahn Basketball gespielt. Fünf Meistertitel (der letzte 1978), drei Pokalsiege (der letzte 1979), Playoff-Serien gegen ALBA BERLIN stehen auf der „guten Seite“ – finanzielle Probleme und der Kampf um den Klassenerhalt sind der andere, der jüngere Teil der Gießener Historie. Verbunden sind die „Gießener Geschichten“ mit Namen wie Nowitzki-Mentor Holger Geschwindner, den Brüdern Mike und Stefan Koch (einer als Spieler, der andere als Coach) und Henning Harnisch; später Chuck Eidson, Anton Gavel – und nicht zuletzt auch Coach Joe Whelton und Bjorn-Aubre „BJ“ McKie, die im Doppelpack von der Lahn an die Mosel wechselten.
Die 46ers der Saison 10/11 stecken mittendrin im Wechselbad der Gefühle: Nach einem anfänglichen Höhenflug mit fünf Siegen aus sechs Spielen musste das Team von Vladimir Bogojevic (der selbst früher für Gießen auf dem Parkett stand) zuletzt sieben Niederlagen in Folge hinnehmen und wurde auf Tabellenplatz 15 „durchgereicht“. Dabei ist Gießen zumindest in der Startformation mit Qualität ausgestattet: der wuchtige Power Forward Zachary Peacock kommt frisch von der renommierten „Georgia Tech“ und ist mit 15.9 Punkten im Schnitt drittbester Scorer der Liga. Mit Small Forward Ryan Brooks kommt ein weiterer Starter frisch vom College: an der Temple University markierte er 14.3 Punkte pro Spiel, in der Beko BBL sind es gute 13. Am Brett bringt der bosnische Hüne Elvir Ovcina (212cm, 118 kg) im Gegensatz zu den beiden Rookies reichlich Erfahrung mit. Von Phoenix Hagen kam Shooting Guard Chase Griffin nach Gießen, der mittlerweile einen Bänderriss auskuriert hat und ebenfalls gut für zweistellige Zahlen ist. Die Fäden auf dem Parkett zieht der georgische Aufbauspieler Georgi Gamqrelidze, zu dieser Spielzeit vom MBC gekommen und mit 4.6 Assists im Schnitt ein durchaus kompetenter Regisseur.
Woran also liegt’s bei den 46ers? In wenigen Worten: „Kurze Bank trifft Verletzungspech“. Während die Anfangsformation konstant punktet und auch reboundet, kommt von der Bank wenig Entlastung. Mit dem ursprünglichen Starter Antony Smith (Innenbandanriss) fehlte seit Anfang November ein wichtiger Distanzschütze, der aber in Trier wieder ins Geschehen eingreifen will.
Wenn die TBB Trier keine Weihnachtsgeschenke verteilen will, muss sie also konzentriert wie immer in die Partie gehen. TBB-Headcoach Henrik Rödl ist auch weit davon entfernt, den nächsten Gegner auf die leichte Schulter zu nehmen: „Gießen ist gut in die Saison gestartet, dann haben sie durch Verletzungen einen Bruch bekommen. Es ist für jede Mannschaft schwer, solche Ausfälle zu kompensieren, erst recht, wenn sie Spieler betreffen, die von Anfang an gut in der Liga eingeschlagen sind. Gießen hatte aber ausreichend Zeit, sich auf die heutige Partie vorzubereiten, ich erwarte, dass sie wieder so stark sein werden wie zu Beginn der Saison – ein Gegner, den wir nicht unterschätzen dürfen, erst recht nicht, weil er budgetmäßig durchaus mit uns vergleichbar ist. Diese Spiele müssen wir gewinnen. Aber auch wir haben gut gearbeitet und aus unseren letzten Spielen wertvolle Erkenntnisse gewonnen.“
Die Tageskassen der Arena Trier öffnen wie gewohnt zwei Stunden vor Spielbeginn um 17:00 Uhr.
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