Talfahrt vorerst gestoppt: Trier schlägt die Fraport Skyliners auswärts mit einer konsequenten Teamleistung 64:54. Center Andi Seiferth setzt mit 12 Punkten ein Ausrufezeichen.
Nach drei Niederlagen in Folge drohte die TBB mit einer Schlappe gegen Frankfurt in die unteren Tabellenränge abzurutschen. Zudem stehen mit Berlin, München und Bamberg in Kürze schwierige Aufgaben auf dem Programm. Nur gut, dass die Frankfurter nach acht Niederlagen in Folge selbst gehörig unter Druck standen. Das merkte man dem Gastgeber zunächst allerdings nicht an: Gegen planlose Trierer tat der sich allzu leicht und entschied das erste Viertel mit 19:8 zu seinen Gunsten. Wie zuletzt fiel auf Trierer Seite vor allem die Wurfquote negativ auf, denn sowohl aus dem Halbfeld als auch von der Dreierlinie (0 von 5) hagelte es erstmal Fehlversuche. Ein erhebliches Reboundefizit kam erschwerend hinzu.
Comeback im zweiten Viertel
Umso erstaunlicher, wie die Trierer aus der Viertelpause zurück kamen: Angeführt vom unersetzbaren John Bynum drehte die TBB den Spieß einfach um, zwang die die Frankfurter zu etlichen Ballverlusten und konnte diese Überlegenheit im Ballhandling auch in Zählbares umwandeln. Den Frankfurtern dürfte dabei vor allem Bynums Steal nach einem Fehlpass von Jon Leuer in Erinnerung sein, den der US-Amerikaner mit einem Slam-Dunk abschloss. Das war so etwas wie die Intialzündung im Trierer Spiel, die den Rückstand der ersten Minuten relativ schnell egalisierten. Neben Bynum glänzte Center-Ersatz Andi Seiferth, der nicht nur einige kluge Fouls zog, sondern auch seine Freiwürfe sicher verwandeln konnte. Durchaus erwähnenswert, da die Trierer Freiwurfbilanz mit 54% auch an diesem Nachmittag wieder äußerst mäßig ausfiel. Sein konzentriertes und ungemein effektives Spiel stellte die Weichen für eine bärenstarke zweite Halbzeit der TBB. Mit zunehmendem Selbstvertrauen gelang noch vor der Pause der Ausgleich zum 27:27 gegen verunsicherte Frankfurter, die Spiel und Ball viel zu oft aus der Hand gaben (17 Turnovers bei Spielende).
Kontrollierter Sieg gegen kollabierende Frankfurter
Jimmy McKinney eröffnete das dritte Viertel wie schon zu Spielbeginn mit einer sehenswerten Einzelaktion für die Frankfurter. Die suchten nach dem grottigen zweiten Viertel ihr Heil im Angriff; Michael Thompson schloss nach wildem Getümmel per Dunking ab und hielt die Partie eng. Trotzdem konnte sich die TBB dank einer geschlossenen Teamleistung und ausgeglichenem Scoring leicht absetzen. Mit dem 39:45 zum Ende des Viertels waren die Grundlagen für den so wichtigen Auswärtssieg geschaffen.
Den Gästen kam mit fortschreitender Spieldauer auch die Nervosität der Frankfurter zugute, die ihre neunte Niederlage in Folge abwenden mussten, aber an der stark verbesserten Verteidigung der Trierer scheiterten und auch mal ohne Not Fahrkarten schossen. Zwar kamen die Gastgeber durch Jon Leuer nochmal auf 50:55 heran, hatten auf Andi Seiferths Dunking und Tip-In jedoch ebenso wenig eine Amtwort wie auf Nate Linharts erlösenden Dreier. Linhart, in dieser Partie vergleichsweise blass, bewies einmal mehr seine Qualität unter Druck und brachte sein Team mit acht Punkten in Front. Dem wachsenden Rückstand begegneten die Skyliners ohne rechten Kampfgeist, McKinneys verwandelter Dreier kam zu spät. Mit dem 54:64-Sieg kann Trier erst einmal aufatmen, in Frankfurt verschärft sich die Krise dagegen.
Statistik
TBB Trier: Joyce (9), Zwiener (9), Dojcin (9), Faßler (0), Zirbes (6), Linhart (9), Saibou (2), Seiferth (12), Gallup (0)
Fraport Skyliners: Thompson (3), Davidson (10), McKinney (14), Robertson (6), Ohlbrecht (4), Herber (3), Franke (0), Nolte (0), Leuer (14)
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