Ängste überwunden, Aufgaben bewältigt und dabei als Mannschaft zusammen gewachsen: Kurz vor dem offiziellen Trainingsauftakt gingen die Basketball-Profis der TBB Trier auf große Teambuilding-Tour am Riedener Waldsee bei Mayen.
Sportmannschaften sind eine komplexe Angelegenheit: Menschen, die sich zum Teil noch nicht sehr lange kennen, müssen sich auf dem Spielfeld blind aufeinander verlassen können und auch außerhalb der Trainings und Pflichtspiele eine Einheit bilden. Viel Zeit bleibt für dieses Zusammenwachsen normalerweise nicht, zwischen der Ankunft der letzten Spieler und dem Trainingsauftakt liegen oft nur wenige Tage. Aus diesem Grund steht auch bei der TBB Trier das „Teambuilding“ neben Konditionstraining, Taktikschulung und Trainingslager als fester Termin im Vorbereitungsfahrplan.
In diesem Jahr ging es für die Trierer Basketballer an den Riedener Waldsee bei Mayen, wo die örtliche Agentur Seal Tours unter Leitung von Alexander Witte ein spannendes Outdoor-Programm vorbereitet hatte. Die Mannschaft startete am Sonntagmorgen an der Arena, Coach Henrik Rödl kam direkt aus Hagen, wo er sich das DBB-Länderspiel gegen Luxemburg angesehen hatte.
Am Riedener See wurden die Spieler in zwei Teams eingeteilt: Eine Gruppe um Co-Trainer Thomas Päch bestieg, ordnungsgemäß behelmt, die bereitstehenden „All Terrain Vehicles“. Dragan Dojcin, Barry Stewart, Jarrett Howell und Jone Lopes sollten damit in den Wald fahren, per GPS-Steuerung zwei Zielpunkte finden und dort knifflige Aufgaben lösen. Am ersten Ziel, der Genoveva-Höhle, musste sich vor allem die „lange Garde“ erstmal ungewohnt klein machen: Der Eingang zur Höhle ist gerade mal 70 cm hoch, im Innern warteten verschiedene weitere Höhlen, die erklettert werden wollten. Für Point Guard Jarrett Howell, der mit der „Eingangstür“ weniger Probleme hatte als der zwanzig Zentimeter größere Dragan Dojcin, eine besondere Herausforderung: Der Texaner mag keine Spinnen, sah daher im Schein der Taschenlampen immer besonders genau hin und nahm den freundlichen Spott seiner neuen Kollegen gelassen. An der zweiten Station, der „Treppe des Riesen“ im „Eifel-Canyon“ musste das „Team Päch“ dann einen Schatz finden, der sich nach seiner Entdeckung als die Karte für den Rückweg entpuppte.
In der Zwischenzeit war das andere Team am See unter Leitung von Headcoach Henrik Rödl damit beschäftigt, das Unmögliche möglich zu machen: Nate Linhart, Vitah Chikoko, Joshiko Saibou, Luca Buntic und Physiotherapeut Jinan Al-Shok bauten aus einfachsten Materialien einen Katamaran, um den Riedener Waldsee darauf zu überqueren. Der Coach nahm sich die Freiheit die Bootsfahrt vom Wasser aus anzuschauen – am heißesten Tag des Jahres sicher keine schlechte Entscheidung. Nicht zuletzt dank der kompetenten Knotenkunde von Aggy Mock war das Boot schwimmfähig, so dass die „große Überfahrt“ starten konnte, als die Schatzsucher aus dem Wald zurück waren. Dann waren die Schiffsbauer mit Auto fahren dran – auch das „Team Rödl“ meisterte die zwei Herausforderungen in Höhle und Canyon mit Bravour (zur Erinnerung: Vitah Chikoko misst 208 cm, der Höhleneingang 70.).
Der Tag klang im Mayener Restaurant „Stadtvilla“ bei Pizza, Pasta und Salat aus, gegen 19:30 Uhr waren die zufriedenen Abenteurer zurück in Trier.
Co-Trainer Thomas Päch fasst die Aktion zusammen: „Das war ein schöner Tag am See, aber eben nicht nur das: Es ist wichtig, dass die Mannschaft sich auch außerhalb der Halle kennen lernt, dass die Spieler gemeinsam Dinge erleben, die nichts mit Basketball zu tun haben. Anekdoten, die man sich hinterher erzählen kann. Dafür war diese Maßnahme hervorragend geeignet, bevor es am Montag mit dem „Ernst des Lebens“ losgeht.“
Und dieser „Ernst des Lebens“ begann unerbittlich: Am Montag luden Rödl und Päch zum ersten offiziellen Mannschaftstraining. Ab jetzt heißt es Schwitzen in der Halle statt Entspannen am See – damit auch auf dem Parkett nichts schief geht.
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