Von Vinzenz Anton
Am Freitagabend unterlag die TBB Trier den EWE Baskets Oldenburg knapp mit 75:80. Nach hartem Kampf mussten sich die Trierer in einem phasenweise hochklassigen Testspiel letztendlich doch den clevereren Gästen geschlagen geben.
Knapp 800 Zuschauer sahen in der Mäusheckerhalle ein guten Spiel, in welchem Philip Zwiener die Trierer mit den ersten Punkten in Führung brachte. Die TBB konnte die Partie im ersten Viertel schnell zu ihren Gunsten gestalten: Neuzugang Nate Linhart erhöhte mit einem Korbleger auf 15:9. Nach den ersten zehn Minuten führte die TBB in der alt-ehrwürdigen gut gefüllten Mäusheckerhalle mit 19:16. Im zweiten Viertel gelang den Trierern erstmal nichts: Oldenburg zog mit einem Dreier, einem schönen Alley Oop von Burrell und mehreren Fastkbreaks davon. Daraus resultierte der deutliche Pausenrückstand (26:40). Den früh aufs Parkett zurückgekehrten TBBlern fiel auch zu Beginn des dritten Viertels gegen den deutschen Meister von 2009 wenig ein. Auch die bis dato ausbaufähige Trefferquote fiel ins Gewicht. Nach 25 gespielten Minuten lag die TBB aussichtslos mit 36:51 zurück.
Doch die Fans sahen eine Trierer Mannschaft, die fortan ganz nach dem Motto “ Kämpfen und Siegen “ Moral zeigte, nicht aufsteckte und Punkt um Punkt verkürzte. Da half auch eine Auszeit der Oldenburger nichts. Ein weiterer Vorteil kam der TBB im letzten Viertel zu gute: Die Mäusheckerhalle stand kopf und Aggy Mock heizte den Fans wie in alten Zeiten mit einer LaOla-Welle ein. Beim 57:60 durch Andreas Seiferth kam Trier das erste Mal wieder in Schlagdistanz. Doch die Oldenburger spielten abgeklärt und bewiesen, warum sie von vielen Experten auch dieses Jahr wieder hoch gehandelt werden. Maik Zirbes und John Bynum übernahmen in den Schlussminuten Verantwortung und konnten jeweils den Rückstand auf zwei Punkte minimieren. Und als der starke Philip Zwiener mit zwei Freiwürfen zum 73:74 verkürzen kann, lag ein TBB-Sieg in der Luft. Die Partie hatte sich wie in frühreren Zeiten zu einem dramatischen, echten Mäusheckerspiel entwickelt: Einem großen Rückstand hinterherlaufen und dann aber Punkt um Punkt aufholen. Dru Joyce gelang mit zwei Freiwürfen 9 Sekunden vor Ende das 75:76. Da Trier im nächsten Angriff den Ball verlor, konnten die Gäste noch auf 75.80 zum Endstand erhöhen.
TBB Trier im Formcheck: Die TBB Trier zeigte im Spiel zwei Gesichter- ein positives und ein negatives. Wenn Trier bis zum Saisonstart gegen Würzburg die Aggressivität in der Abwehr wie zum Ende der Partie gegen Oldenburg behält und in der Offensive weiter so spielt wie im letzten Viertel, dann kann man auch dieses Jahr eine erfolgreiche Saison spielen. Auch die Neuzugänge waren schon sehr gut integriert: Dreierspezialist EG Gallup hatte zwar noch kein richtiges Wurfgkück, aber sein Mitspieler Nate Linhart lieferte eine starke Partie gekrönt mit 11 Punkten ab. Neben dem Topscorer Philip Zwiener lieferte auch TBB-Kapitän Dragan Dojcin eine ansprechende Partie ab.
Stimmen
Thomas Päch (Co-Trainer)
„So kurz nach dem Spiel weiß ich noch nicht, wo dran es gelegen haben könnte, dass wir so zwei unterschiedliche Gesichter zeigen. Um die Ursache für die Schwächeperiode erklären zu können, müssen wir erst das Video vom Spiel auswerten. Aber insgesamt bin ich zufrieden, denn wir haben Moral bewiesen und uns wieder zurückgekämpft. Wir müssen für die Zukunft die hohe Intensität, die uns zu Beginn des 1. Viertels und im letzten Viertel so stark gemacht hat, auch über 40 Minuten gehen können. Insgesamt liegen wir eine gute Woche vor Spielbeginn der neuen Saison im Soll, denn wir haben bisher eine gute Vorbereitung gespielt. Auch die Neuzugänge sind schon gut integriert.“
Maik Zirbes (TBB):
„Ich bin erstmal sehr enttäuscht, dass wir das Spiel verloren haben. Wir haben gut angefangen, dann aber irgendwie den Rhythmus verloren. Oldenburg hat das dann sehr clever gespielt. Leider haben wir mit unserer Aufholjagd keinen Erfolg mehr gehabt. Aber nach diesem Spiel blicke ich zuversichtlich auf Sonntag, denn dann schlagen wir Oldenburg!“
Statistik
Punkteverteilung TBB Trier: Joyce (14 Punkte), Zwiener (18), Dojcin (10), Gallup (5), Zirbes (5), Linhart (11), Saibou (2), Faßler (2), Seiferth (6), Picard (0), Bynum (2), Dietz (n.e.)
Punkteverteilung EWE Baskets Oldenburg: Brown (17 Punkte), Chubb (10), Paulding (9), Burrell (8), Hasbrouck (12), Bahiense de Mello (9), Smeulders (12), Sehovic (3),
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