Von Vinzenz Anton
Am Samstagabend musste sich die TBB Trier mit 70:72 den New Yorker Phantoms aus Braunschweig geschlagen geben. In einer spannenden und knappen Schlussphase behielten die Gäste die besseren Nerven und gewannen mit zwei Punkten Differenz.
Braunschweig legte los wie die Feuerwehr und überrollte die TBB. Nach fünf gespielten Minuten waren die Phantome bereits auf 12:4 davongeeilt. Bei den Gästen fiel ein Dreier nach dem anderen. Als Casey Mitchell wieder von jenseits der 6,75 Meter-Linie zum 6:18 aus Trierer Sicht traf, war dies bereits der sechste (!) Dreier in der Anfangsphase. Von solch einer überragenden Distanztrefferquote waren die Trierer jedenfalls im ersten Viertel ein Stück weit entfernt. Dass die Trierer den Rückstand zur Viertelpause noch im Rahmen halten konnten (18:24), lag vor allem am bärenstarken Andi Seiferth, der mit 11 Punkten allein im ersten Viertel Maik Zirbes vergessen ließ und Barry Stewart.

Andi Seiferth setzte die Worte des Trainers heute am besten um und war Topscorer mit 17 Punkten. 5vier.de-Foto: Vinzenz Anton
Bastian Doreth eröffnete Viertel zwei mit einem erfolgreichen Dreipunktwurf zum 21:24, jedoch zogen die Braunschweiger Phantome in der Folge mit einer Serie auf 24:35 davon. Neuzugang Vitalis Chikoko und Nate Linhart hielten dagegen und die TBB mit wichtigen Punkten im Spiel. Triers Topscorer des Abends, Andi Seiferth war es, der die 3041 Zuschauer mit einem krachenden Dunking wachrüttelte und eine Trierer Aufholjagd einläutete. Auf Seiten der TBB konnte man froh sein, den Rückstand zur Pause mit 43:45 fast relativiert zu haben. Auffällig bei den Gästen war, dass sie mehr als die Hälfte ihrer Punkte per Dreipunktwurf erzielten, was ihre sehr starke Dreierquote von 62 % bestätigte.
Die Halbzeitansprache von TBB-Headcoach Henrik Rödl schien ganz besonders bei Jarrett Howell gefruchtet zu haben, denn er ließ seinen forschen Worten mit fünf Punkten nacheinander Taten folgen (Howell hatte im Trierischen Volksfreund vom Saisonziel Playoffs gesprochen). Nach 25 gespielten Minuten war es Rückkehrer Barry Stewart vorbehalten, zum 50:49 einzunetzen und die Trierer seit der Anfangsphase wieder in Führung zu bringen. Mitte des dritten Viertels wechselte die Führung ein paar mal; Auf Trierer Seite führten Stewart, der agile Chikoko und der erneut überzeugende Jermaine Bucknor die TBB zu einem knappen 59:57 nach Viertel 3.
„Ich war davon ausgegangen, dass es ein knappes Spiel wird“, sagte Rödl nach dem Spiel bei der Pressekonferenz und beschrieb damit das letzte Viertel passend. Den knappen Vorsprung versuchten die Trierer Doreth und Bucknor mit insgesamt drei erfolgreichen Dreiern auszubauen, jedoch blieben die Braunschweiger hartnäckig und erzielten wenige Augenblicke vor Schluss den Ausgleich zum 70:70. Die Partie war spannend, ausgeglichen und viele dachten wohl schon an eine Verlängerung; doch nicht so Barry Stewart. Er wollte den Phantomen mit einem Dreier einen Nackenschlag verpassen, was misslang. Nun gehörte der letzte Angriff den New Yorker Phantoms Braunschweig, die von den Trierern nicht gefoult wurden. Das war ein riskantes Spiel, da bei einem Korberfolg der Gäste der TBB wenig Zeit zum Reagieren geblieben wäre. Henrik Rödl und sein Team verpokerten sich, da Braunschweig zum 70:72 traf und der TBB anschließend in 2,7 Sekunden kein Korberfolg mehr gelang.
Coach Henrik Rödl betrieb nach dem Spiel Ursachenforschung: „Wir haben heute zu viele einfache Körbe zugelassen und müssen in Zukunft in der Crunchtime bessere Würfe kreieren. Es war ein unglaublich intensives Spiel, was dazu führte, dass wir in den letzten Minuten nicht die optimale Wurfauswahl getroffen haben. Wir wollen und werden in vielen Bereichen noch besser werden und lernen aus diesem Spiel, um in Zukunft in der entscheidenden Phase mehr Ruhe zu haben.“
Somit steht die TBB nach dem 2. Spieltag mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis da und hat bereits am kommenden Sonntag die Chance zur Wiedergutmachung gegen Frankfurt.
The Flying KangaROOS
Früh anreisen lohnte sich vor dem Heimspiel gegen Braunschweig besonders, da die Skate- und-BMX Show „The Flying KangaROOS – Next Generation“ für drei Stunden Station in Trier machte. Talentierte Skate- und BMX-Sportler stellten ihr Können in der Halfpipe unter Beweis. Leider spielte das Wetter nicht so ganz mit, was die Verantwortliche des Projekts, Susanna Polheim bemerkte: „Aufgrund des Nieselregens mussten wir ein wenig umdisponieren, sind aber trotzdem ganz zufrieden. Die Zuschauer sind mutig und probieren selbst z.B. hier bei uns das Skaten aus. Es hat sich zum Glück auch keiner verletzt, von daher ziehen wir ein positives Fazit.“ Bei „The Flying KangaROOS- Next Generation“ handelt es sich um eine Neuauflage der vor 25 Jahren durchgeführten Skate und BMX-Show „The Flying KangaROOS“. Damals kamen die besten Fahrer aus zu dieser Zeit noch wenig bekannten Trendsportarten wie Skateboarding und BMX zusammen und haben mit ihren Tricks und spektakulären Flugeinlagen die Menschen begeistert. Nun wird diese Historie mit jungen Fahrern neu belebt. Mit dem Auftritt in Trier und ihrer beeindruckenden Show setzen die jungen Skate- und BMX-Sportler ihre große Tour durch Deutschland fort.
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