Am Samstagabend verlor die TBB Trier bei der EnBW Ludwigsburg mit 64:77. Die TBB konnte die Partie lange offen gestalten, doch am Ende siegten die Ludwigsburger verdient. Nun wartet in den kommenden Partien die Crème de la Crème der Bundesliga – Alba Berlin, Bayern München und Bamberg.
Die TBB fand schlecht ins Spiel: EnBW Ludwigsburg führte schnell mit 13:2 über 15:4, ehe sich die TBB mit einem tollen Lauf erstmals beim Stand von 17:15 absetzen konnte. Nachdem die Trierer zu Beginn des Spiels zu nervös agierten, fanden sie immer besser ins Spiel und führten nach dem ersten Viertel mit 22:19. Philip Zwiener konnte sich durch Punkte ebenso wie Nate Linhart und John Redder Bynum auszeichnen. Henrik Rödl, der in einer Auszeit an seine Verteidigung appelliert und mehr Konsequenz gefordert hatte, war gegen Ende des ersten Viertels mit der Intensität seiner Mannschaft zufrieden: „Das ist die Energie, die wir brauchen.“ Diese Energie hatte zuvor John Bynum mit zwei Ballgewinnen an den Tag gelegt.
Im zweiten Viertel wechselte die Führung mehrfach. Die 2.747 Zuschauer in der Arena Ludwigsburg bejubelten einen Monsterblock von Kurt Looby, der nicht nur in dieser Situation einen Trierer Spieler abräumte. Die TBB zeigte sich bei Dreiern und Freiwürfen von ihrer bekannten Seite: Am Ende sollten bei der TBB nur halb so viele Dreier zu Buche stehen, wie bei Ludwigsburg (8). Trier konnte mit einer 35:34 Führung in die Pause gehen, die bei einer konsequenteren Spielweise hätte höher ausfallen müssen, da Trier zu viele offene Würfe hatte liegen lassen.
Dru Joyce, der in der ersten Halbzeit punktemäßig noch viel Luft nach oben hatte, setzte zu Beginn der zweiten Halbzeit ein Ausrufezeichen, als er nach fünf Punkten infolge durch einen Dreier zum 40:34 einnetzte. Doch die Reaktion von Ludwigsburg ließ nicht lange auf sich warten: Schon im direkten Gegenzug gelang ihnen ebenfalls aus der Distanz die perfekte Antwort. Letztmals gelang den Gästen von der Mosel beim Stand von 46:44 die Führung. Von nun an herrschte beim Heimteam das Prinzip der Effektivität, was den zu kopflosen TBB förmlich überrollte. Nach dem dritten Viertel führte Ludwigsburg mit 56:48.
Das letzte und entscheidende Viertel begann aus Trierer Sicht nicht anders, als das letzte aufgehört hatte: Ludwigsburg punktete, Trier ließ die Zähler liegen. Nate Linhart beispielsweise traf in der Offense eine schlechte Wurfwahl und zog in der Defense ein unnötiges Foul. Einsatzwillen und Kampfgeist konnte man den Trierer Basketballern zu keinem Zeitpunkt absprechen, was auch Henrik Rödl im anschließenden Interview von Christian Schmidt (Podcast vom Spiel und Interviews auf basketball-stream.de) feststellte: „Wir waren zu Beginn sehr unkonzentriert, unsere Wurfquote war nicht so gut. Da muss man schon sagen, dass Ludwigsburg in der zweiten Halbzeit wirklich gut gespielt hat“, so der TBB-Coach, für den aber mehr möglich war: „Ich denke, dass wir in vielen Kategorien heute vorne lagen. Wir haben mehr Würfe bekommen, das heißt, wir haben uns durch unsere Verteidigung und unser Rebounding viele Chancen erarbeitet. Es ist natürlich ärgerlich, wenn man am Ende dann doch verliert.“
Philip Zwiener fand auch eindeutige Worte: „Ich glaube, wir haben das Spiel heute in der Defensive verloren, nicht in der Offensive. Wir standen nicht so kompakt wie sonst. Wir müssen uns zusammen aufreißen, dann glaube ich, dass wir solche Mannschaften wie Alba, München oder Bamberg schlagen können“.
So setzte sich EnBW am Ende mit ihrer individuellen Klasse und Offensivstärke verdient mit 77:64 durch und landet durch den Befreiungsschlag auf dem 12. Tabellenplatz. Die TBB rutschte aufgrund von Siegen direkter Konkurrenten auf den 15. Tabellenplatz ab und muss sich trotz des Sieges gegen Frankfurt am vergangenen Spieltag wieder mit dem Abstiegskampf befassen.
Im Dezember trifft Trier nun nacheinander auf die Top-Mannschaften aus Berlin, Bayern München und Bamberg. Es wird nicht einfacher für das Team von Henrik Rödl. Thomas Päch aber machte Mut für die kommenden Spiele, die für den TBB auch Festtage sein können, wenn es gegen die Crème de la Crème der Bundesliga geht. „Das sind die einfachsten Spiele des Jahres.“
Statistik
TBB Trier: Linhart (3), Joyce (15), Saibou (0), Zwiener (22), Dojcin (2), Faßler (0), Seiferth (4), Picard (0), Zirbes (9), Bynum (9)
EnBW Ludwigsburg: McCray (0), Lischka (7), Zavackas (12), Looby (8), Harris (13), Greer (11), Dorris (14), Bowler (12)
( Interviewquelle: www.basketball-stream.de )
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