Von Florian Schlecht
Eine ausverkaufte Arena, ein Starensemble als Gegner: Das letzte Heimspiel 2013 hat es für die TBB Trier mit dem FC Bayern in sich (Sonntag, 17 Uhr). Eine Serie macht aber Mut: Bislang haben die Münchner in der Arena immer verloren.
Es ist ein Duell zwischen David und Goliath, wenn die TBB Trier am Sonntag in einer ausverkauften Arena den FC Bayern München erwartet (17 Uhr). Ohne Mut geht Andreas Seiferth aber nicht in das Spiel mit dem Liga-Riesen. Der 2,09-Meter-Center hofft darauf, den Bayern in Trier schon zum dritten Mal die Lederhosen ausziehen zu können. Am 12. Februar 2012 gewann die TBB mit 70:68, holte in spektakulärer Manier einen Rückstand von zwölf Punkten auf. Am 17. März 2013 wiederholte sie dieses Kunststück und zwang die Bayern mit 90:84 in die Knie. Seiferth zehrt von diesen Erinnerungen – und nimmt daraus das Selbstvertrauen für eine weitere Sensation mit. „Wir spielen vor einer vollen Halle, haben die meisten Mann an Bord. Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“
Dennoch ist in diesem Jahr noch einmal alles anders, wenn der FC Bayern durch die deutschen Basketball-Hallen tingelt. „Diesmal sind sie wirklich die Gejagten.“ Zwar sind die Münchner, die erst seit 2011 im Oberhaus spielen, noch lange nicht so dominant wie die Fußballabteilung mit ihren Meistertiteln, Champions-League-Triumphen und Pokalsiegen. Doch der Klub von der Säbener Straße legt alle Hebel in Bewegung, dem großen Vorbild vor der eigenen Haustür mit aller Macht zu folgen.
Starensemble von der Isar
Star-Trainer Svetislav Pesic krempelte den Kader im Sommer ordentlich um, bastelte einen mit Stars gespickten Topkader zusammen, schnappte sich vier Leistungsträger von Alba Berlin und mit Malcom Delaney einen der besten Aufbauspieler Europas. Die forsche Einkaufspolitik trägt bereits Früchte. In der Bundesliga sind die Bayern Tabellenführer, in der Euro League frühzeitig in der Zwischenrunde gelandet. „In der Tiefe sind sie hervorragend besetzt. Ruhepausen können wir uns nicht erlauben“, betont Seiferth, der selber ein hartes Stück Arbeit vor der Nase hat.
Als Center steht ihm John Bryant entgegen, aus Ulm verpflichtet und dort nicht nur wegen seiner 2,11 Meter Körpergröße und 125 Kilo Gewicht der auffälligste Center der Liga war. „Er ist einer der besten Spieler der Liga, bringt Masse und Technik mit“, sagt Seiferth. In den privaten Duellen mit dem US-Amerikaner hatte der Trierer bislang immer das Nachsehen. „Ich werde alles tun, mich gegen Bryant zu stemmen. Vielleicht ist es nun etwas einfacher, ihn zu verteidigen, weil er bei Bayern stärker ins System eingebunden ist. In Ulm hatte er deutlich mehr Freiheiten, durfte sogar die Dreier werfen.“
„Die Arena soll unsere Festung sein“
Ebenso glaubt Seiferth an die große Chance, weil München noch die Müdigkeit in den Knochen stecken dürfte. Am Freitag spielt die Mannschaft noch gegen Galatasary Istanbul und reist erst danach nach Trier. „Wir gucken das Spiel zusammen im LaOla“, hat die TBB noch eine letzte Livevorbereitung via Video.
Ebenso vertraut der Trierer auf den Heimvorteil mit fast 6.000 Zuschauern und hofft auf eine „grüne Welle“ in der Halle. „Wir würden uns tierisch freuen, wenn die Fans in Grün kommen – Shirts, Pullis, Schals, Mützen, ganz egal. Die Arena soll grün geschmückt sein, damit man sieht, dass es unsere Festung ist.“ Ein grünes Accessoire könnten viele Fans schon auf ihrem Handy haben: Die kostenlose TBB-App enthält mit dem „TBB-Strobo“ ein Blinklicht, mit dem die Arena bei der Mannschaftspräsentation ganz in Grün erstrahlen soll.
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+++TBB in Kürze+++
Bayern-Spiel ausverkauft, Livestream im WebTV – Da das Heimspiel der TBB Trier gegen den FC Bayern mit knapp 6.000 Zuschauern ausverkauft ist, wird es am Spieltag keine Tageskasse geben. Über das WebTV gibt es aber einen Livestream unter http://www.tbb-trier.de/livestream.
Die wichtigen Matchups im 5vier-Check: Rödl gegen Pesic, Seiferth gegen Bryant – 5vier hat die wichtigsten Matchups vor dem Spiel zwischen der TBB Trier und dem FC Bayern zusammengetragen. Zum Artikel geht es hier.
Weihnachtsmarkt vor der Arena – Pressesprecher Tom Rüdell rät angesichts des hohen Zuschaueraufkommens zu einer frühen Anreise zur Arena. Die Zeit vertreiben können sich die TBB-Fans auf dem Weihnachtsmarkt vor der Geschäftsstelle. Alle Erlöse kommen der Jugendarbeit des Vereins zugute.
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