Ohne den nach Italien abgewanderten Vitalis Chikoko, sowie ohne den verletzten Mathis Mönninghoff hat die TBB Trier am Ostermontag gegen medi Bayreuth klar das Nachsehen. Ein Trierer Lauf im Schlussviertel sorgt noch für ausgeglichene Verhältnisse, ändert aber nichts mehr am Resultat. Laurynas Samenas war TBB-Topscorer mit 21 Punkten.
Bayreuth/Trier. Ohne den unersetzlichen Vitalis Chikoko drohte der TBB Trier ein schwerer Stand in Bayreuth – fehlt doch der bisherige Schlüsselspieler nach seinem Wechsel in die Serie A für den Rest der Saison. Doch die Gastgeber hatten dann selbst einen höchst unerwarteten Ausfall zu verkraften: Jason Brickman, erst im Januar für den entlassenen Trevon Hughes nach Bayreuth gekommen, hatte medi im unmittelbaren Vorfeld der Partie ein echtes Osterei gelegt. Der 23-Jährige bat den Verein nach dem Abschlusstraining (!) um Vertragsauflösung und begründete Schritt damit, der Mannschaft nicht weiter helfen zu können und zu wollen. Eine Bitte, der Trainer Mike Koch und Geschäftsführer Galewski umgehend, wenn auch überrascht und unerfreut nachkamen. Ein Spieler, der nicht hunderprozentig und mit Herz bei der Sache sei, könne ein Team beim „Kampf ums Überleben“ nicht gebrauchen, so Koch zur Causa Brickman. Zusätzlich fehlte Javon McCrea verletzungsbedingt.
Die Hoffnung, solche Ausfälle könnten die Gastgeber vor dem so wichtigen Kellerduell entscheidend schwächen, zerschlug sich allerdings im Handumdrehen. Trier geriet nach einer halbwegs ausgeglichenen Phase zu Beginn regelrecht unter die Räder und bekam insbesondere Small Forward Palyza niemals in den Griff. Der 25-jährige Tscheche, im bisherigen Saisonverlauf weit unter seinen Möglichkeiten geblieben und vielfach kritisiert, drehte ausgerechnet gegen Trier richtig auf und sorgte im Tandem mit Brendan Bowman zu einer überlegenen 54:30-Pausenführung.
Schmidt beim Wiedersehen stark, Samenas Topscorer
Auf Trierer Seite machte sich das Fehlen von Reboundgarant und Post-Scorer Chikoko sofort bemerkbar, aber auch das von Mathis Mönninghoff, der unter der Woche im Training umgeknickt war und der Rotation zusätzlich fehlte. Weniger vielleicht die Dreierqualitäten des 23-Jährigen, denn Laurynas Samenas und Ricky Harris ersetzten den Scharfschützen aus der Distanz einigermaßen adäquat (Trier mit 8 von 18 Dreiern). Allein, die Wahnsinnsquoten der Bayreuther machten das vermeintliche Duell zu einem äußerst ungleichen Kräftemessen. Zudem kam Saison-Topscorer Harris erst spät in Fahrt, echte Offensivgefahr strahlte in der ersten Hälfte allenfalls Stefan Schmidt aus. Der Ex-Bayreuther traute sich bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte viel zu und kam gegen Philipp Heyden zu 10 Punkten, war bei den Rebounds allerdings überhaupt kein Faktor.
Zwar gestaltete Trier das dritte Viertel ausgeglichen, verteidigte etwas besser und punktete konstant. Ein echter Lauf bzw. kostbare Defensiv-Stops gelangen aber erst im Schlussabschnitt, den die TBB mit 17 zu 29 Punkten für sich entschied. Das genügte nicht annähernd, um die große Hypothek der ersten Halbzeit noch wettzumachen. Insgesamt gab sich die krisengebeutelte Mannschaft von Henrik Rödl durchaus kämpferisch, hatte gegen entschlossene Bayreuther und deren Treffsicherheit aber keine basketballerische Antwort parat. Bester Akteur bei den Moselanern war Laurynas Samenas, der seine Einsatzzeit mit 21 Punkten und 7 Rebounds in 27 Minuten ganz stark zurückzahlte. Nach der Niederlage gegen die Wagnerstädter liegt Trier mit 10:40 Punkten einschließlich des verordneten Punktabzugs am Tabellenende.
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Statistik
Zwischenstände: 27:16 | 54:30 | 79:53 | 96:82
medi Bayreuth: Palyza (21), Bowman (20), Burrell (18), Foster (14), Bailey (9), Brembly, Heyden (je 7), Durant, Zeis, Schmitz (je 0)
TBB Trier: Samenas (21), Harris (16), Vrabac (13), Schmidt (10), Bucknor (8), Anderson (7), Lukovic (5), Kramer (2), Fritzen (0)
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