Von Vinzenz Anton und Matthias Spieth
Die TBB Trier hat am Freitagabend dank einer engagierten Mannschaftsleistung gegen die hochgehandelten Eisbären aus Bremerhaven mit 75:56 gewonnen.
Gut 3000 Zuschauer trauten zu Beginn des Spiels ihren Augen nicht: Die bestens auf den Gegner eingestellten Trierer starteten eine Serie und führten bereits nach nur drei Spielminuten mit zehn Punkten. Gegen diese 10:0 Führung half auch die Auszeit von Gästecoach Douglas Spradley nichts, denn Die TBBler spielten munter weiter und zogen auf 18:2 davon, auch Dank einer konzentrierten Defensivleistung. Im ersten Viertel besonders präsent war TBB-Center Maik Zirbes, der acht seiner insgesamt 15 Punkte markierte und wieder ein wichtiger Baustein im Trierer Team war.
Ausgeglichene Partie nach furiosem Beginn
Im zweiten Viertel merkte man den Trierern das Fehlen ihres „Most Improved Player“ Philip Zwiener an. Auch durch Dru Joyce, der schon früh wegen einer hohen Foulbelastung auf die Bank musste, konnten die Bremerhavener das zweite Viertel ausgeglichen gestalten. Nach einem Zwischenspurt traf Jason Cain zum 39:36 und ließ die Trierer Fans zittern, hatte es in den vergangenen Spielzeiten gegen die Eisbären doch jeweils knappe Niederlagen gesetzt.
Gut, dass die Last auf mehrere Schultern verteilt werden konnte: Dragan Dojcin holte mit einem eiskalten Dreier zum direkten Gegenschlag aus, während „Frischling“ Nate Linhart das Team mit immens wichtigen Punkten fast alleine durch das dritte Viertel trug. Andi Seiferth agierte mit wichtigen Rebounds und einem starken Tip-In effektiv. Im Gespann mit Maik Zirbes, der wie gegen Würzburg einen Sahnetag erwischt hatte (15 Punkte, 7 Rebounds), sorgte der Youngster für reichlich Bewegung in der Zone.
Faßler und Dojcin machen alles klar
Eine Offenbarung war der Auftritt von Oskar Faßler: Nach dem unaufhörlichen Verletzungspech der letzten Saison zeigte der Shooting Guard endlich wieder, warum er ein Spiel im Alleingang entscheiden kann. Zwei schnelle Dreier und ein krachender Slam in Bedrängnis im Schlussviertel nahmen den Eisbären den Wind aus den Segeln.
„Man hat wieder einmal gesehen: Das erste Spiel ist das schwerste. Trier hat über das gesamte Spiel hinweg intensiver agiert und wurde dafür belohnt“, so Gäste-Coach Doug Spradley nach dem Spiel
Die emotionale Umarmung nach der Auswechslung durch Coach Henrik Rödl unterstrich, wie wichtig diese Leistung zu bewerten ist. Schließlich tütete Doijcin mit zwei weiteren Dreiern den ersten Heimsieg der Saison ein. Der Serbe war mit 21 Punkten zugleich Topscorer der Partie.
Teamleistung und Nervenstärke geben den Ausschlag
Neben den individuellen Stärken fällt auf, dass die Mannschaft das Fehlen von Leistungsträgern offensichtlich besser kompensieren kann als in der letzten Saison.
So konnte der Ausfall von Philipp Zwiener (Sprunggelenksverletzung) sowie die magere Ausbeute von Dru Joyce (2 Punkte) und E. J. Gallup (3 Punkte), für den der Korb wie zugenagelt blieb, verblüffend gut kompensiert werden. Neben Zirbes und Dojcin punkteten auch Linhart und und Faßler zweistellig, dazu kommt eine ordentliche Wurfquote (48.6% ).
All das spricht für die Transferpolitik in der Sommerpause: Der Kader verfügt über mehrere potenzielle Scorer und somit eine höhere Leistungsdichte. Darüber hinaus konnte die Aufholjagd der Eisbären beim Stand von 39:36 gestoppt werden – ein Zeichen für die gewachsene Nervenstärke? Zweifellos müssen derartige Prognosen noch Vorsicht genossen werden. Der Kantersieg gegen den Rivalen macht aber leise Hoffnung auf eine weitere Überraschungssaison.
Basketballfan meint
Ich finde den Bericht echt gut! Besonders die Überschriften treffen es genau. Macht weiter so.