Von Florian Schlecht
Die Remiskönige aus Wittlich wollen wieder siegen, Mehring II träumt von hohen Zielen, Osburg will bei angeschlagenen Ralingern dranbleiben, in Föhren gibt es neue Leader. Die Vorschau zum 16. Spieltag der Bezirksliga.
„Ergebniskrise“ – Wittlich will Titel als Remiskönig ablegen
Fünf Unentschieden in sechs Spielen: Die SG Wittlich avanciert zum Remiskönig der Bezirksliga. Ein Titel, der Frank Meeth nicht schmeckt. Der Trainer will im Mai lieber zum Meister gekürt werden. Mit sechs Punkten Vorsprung hat der Tabellenführer nach wie vor ein Polster auf Osburg. Aber mit weiteren Patzern könnte der Vorsprung schrumpfen. So soll gegen die SG Oberweis (Freitag, 20 Uhr) die “Ergebniskrise” behoben werden, von der Meeth spricht. “Das Blöde ist, dass wir in den letzten zwei Spielen eine Halbzeit lang klar dominiert und dann nicht mehr konsequent weitergespielt haben.” Der Übungsleiter setzt nun Reizpunkte. “Ich werde mal andere Leute reinbringen, um so Spannung zu erzeugen.“ Vor Oberweis, das den vorletzten Platz belegt, warnt Meeth. “Da ist Vorsicht geboten”, weiß er um den Effekt des neuen Trainers Roger Reiter, der zuletzt einen 3:1-Erfolg in Konz feiern konnte. “Seit er das Zepter übernommen hat, hat sich einiges verändert. Die Trainingsintensität wurde erhöht, er stellt seine Mannschaft gut auf den Gegner ein.“
Hochgekrempelte Arme und ein Torjäger in Föhren
Ein großer Sprung nach oben gelang Föhren in der Bezirksliga. Foto: Torsten FrankenDer SV Föhren war zuletzt auf der Überholspur der Bezirksliga unterwegs. Nun kommt der SV Dörbach mit der Empfehlung eines 5:2-Erfolgs gegen Ralingen rasant vorgefahren (Samstag, 17 Uhr). Doch Föhren will nach zehn Punkten aus den jüngsten vier Spielen weiter Gas geben. “Es gibt keinen Grund, sich auf irgendwas auszuruhen. Gegen Dörbach haben wir in der Saison beide Spiele verloren”, warnt Christian Esch. Der Trainer ist froh über die Fortschritte, die Föhren vorläufig ins Mittelfeld befördert haben. Die Identifikation mit der Aufgabe in der Bezirksliga ist groß, alleine 17 der 20 Spieler im Kader kommen direkt aus dem Ort. Die Abgänge von Sven Müller, Simon Monzel und Jochen Weber („Sie haben immer die Ärmel hochgekrempelt, wenn es nicht lief“) sind mit einigen Wochen Abstand aufgefangen worden. Eine neue Hierarchie hat sich mittlerweile gebildet. Markus Bathen sorgt im zentralen Mittelfeld für Stabilität, Nicolas Hayer gehört nach langer Muskelverletzung zu den Leistungsträgern. Nicht zu vergessen: Die Torjägerqualitäten von Nicola Weyer. “Er konnte in der Vorbereitung lange nicht trainieren. Jetzt hat er die Fitness, um auch in der zweiten Halbzeit wieder zum Sprint anzusetzen”, freut sich Esch über einen großen Spaßfaktor. Der soll auch gegen Dörbach zum Erfolg führen.
Mehring II schielt noch nach oben – jetzt kommt Ruwertal
Zwei Trends prallen mit dem SV Mehring II und der SG Ruwertal aufeinander (Samstag, 19 Uhr). Mehring fuhr zuletzt reiche Beute ein. Elf Punkte aus fünf Spielen lassen Trainer Markus Kuhnen kämpferisch in Richtung Gipfel schielen. Dort ist Wittlich allerdings um neun Zähler enteilt. “Um ganz oben anzuklopfen, müssten wir bis zum Winter alle Spiele gewinnen. Mit der Mannschaft ist das auch möglich. Abgeschrieben haben wir noch nichts.” Ein Wermutstropfen ist die erneute Verletzung von Kapitän Jens Müller, der sich bei seinem Comeback nach über dreiwöchiger Verletzungspause erneut eine Muskelzerrung zuzog. “Er wird wahrscheinlich bis zur Winterpause ausfallen.” Ruwertal hat dagegen nach der Aufstiegseuphorie etwas Lehrgeld in der Bezirksliga gezahlt. “Wir machen eine kleine Talfahrt durch. Damit war zu rechnen”, sagt Trainer Jan Stoffels. Seine Forderung, um das Konto mit den 21 Punkten aufzustocken: “Im vorderen Angriffsdrittel müssen wir cleverer werden, was den letzten Pass und das Freilaufen angeht. Auch die Standards, von denen wir genügend bekommen und die sonst immer unsere Stärke sind, waren etwas ungenau.” In Mehring, das mahnt er an, müsse die Mannschaft “an ihre Grenze gehen“.
Lange Ausfallliste in Ralingen – Osburg will oben dranbleiben
Peter Löw ist ein Meister der Voraussagungen. Bei einer Prognose hätte er aber lieber nicht recht behalten. Vor 14 Tagen warnte der Trainer der SG Ralingen davor, dass seine Mannschaft in der Tabelle abrutscht. Danach folgte ein 1:3 gegen die SG Irsch, ein 2:5 in Dörbach – und eine bedrohliche Nähe zu den Abstiegsrängen. “Wir haben fünf, sechs Verletzte, die wir nicht kompensieren können”, beklagt Löw die lange Ausfallliste. Torjäger Daniel Morgen und Jerome Freilinger trainieren zwar wieder mit, mussten die ersten Anläufe aber abbrechen. Mit Benedikt Neises und Jannik Stadler fehlen zwei weitere Spieler wegen Muskelverletzungen. Mit der SG Osburg kommt nun die Überraschungsmannschaft der Saison (Sonntag, 14.45 Uhr).“Wir sind nicht der Favorit und werden entsprechend auftreten“, bekräftigt Löw. 5vier wird vor Ort sein und von dem Spiel ausführlich berichten.
Krettnach auf dem Vormarsch, Irsch muss nach Landscheid
Richtungsweisend im Tabellenkeller ist das Spiel zwischen der SG Auw auf Platz 14 und der um einen Rang schlechteren, aber punktgleichen SG Großkampen. Der SV Krettnach hat sich zuletzt auf den fünften Platz vorgekämpft. Nun kommt Schlusslicht Laufeld ins „Tälchen“. Die zweitbeste Heimmannschaft trifft auf das zweitbeste Auswärtsteam, wenn die SG Landscheid die SG Irsch erwartet. Daniel Alsina Fonts hat sich durch seinen Doppelpack gegen Wittlich in der Torjägerliste nach ganz vorne geschoben. Trifft der Stürmer des SV Leiwen auch im Auswärtsspiel bei der SG Zell?
Die Spiele in der Übersicht
Freitag, 16. November:
SG Wittlich – SG Oberweis (20 Uhr)
Samstag, 17. November:
SG Auw – SG Großkampen (14.30 Uhr)
SV Krettnach – SG Laufeld (14.30 Uhr)
SG Landscheid – SG Irsch (16 Uhr)
SV Föhren – SV Dörbach (17 Uhr)
SG Zell – SV Leiwen-Köwerich (18 Uhr)
SV Mehring II – SG Ruwertal (19 Uhr)
Sonntag, 18. November:
SG Ralingen – SG Osburg (14.45 Uhr)
Spielfrei: SV Konz
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