Von Florian Schlecht
450 Zuschauer, überfüllte Parkplätze und ein erneutes Torfestival zum Derby: Das Bezirksliga-Duell zwischen der SG Irsch und dem SV Konz hatte wie gewohnt mehr zu bieten als die meisten Fußballspiele. Neben Torjäger Lukas Kramp überzeugte bei der Heimelf Oldie Jörg Schu mit drei Treffern. „Er ist wie ein guter Wein. Je älter er wird, desto besser wird er“, lachte Trainer Peter Schuh.
An den Straßen in Schoden stand ein Auto hinter dem anderen. Wer am Sonntag um 14.15 Uhr noch einen Parkplatz im Dorf suchte, der fand erst spät in Nebenstraßen sein Glück und musste dann noch einige Meter laufen, um zum Sportplatz zu kommen. Wie erwartet fand das Bezirksliga-Derby zwischen der SG Irsch und dem SV Konz einen hohen Zuspruch. Fast 450 Zuschauer waren vor Ort. Und erneut lohnte sich der Besuch in Form eines Torfestivals, nachdem in den drei Spielen beider Mannschaften zuvor fast schon weltrekordverdächtige 23 Treffer gefallen waren. Diesmal setzte sich Irsch verdient mit 5:2 durch und durfte sich über einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Klassenerhalt freuen.
„Ein Riesenkompliment an die Jungs, sie haben sich richtig reingebissen“, jubelte Trainer Peter Schuh über das Spektakel, während Stefan Dawen auf der anderen Seite seine Spieler erst einmal zu klaren Worten im Mannschaftskreis versammelte. „Wir haben uns nicht an die Vorgaben gehalten, die gemacht wurden. Körperlich waren wir gar nicht auf dem Platz. Das war teilweise C-Liga-Niveau. Die Schlüsselspieler von Irsch konnten wir nicht aus dem Spiel nehmen.“
„Burschi“ mit drei Treffern
Einer davon war Jörg Schu, der bei seinen Kollegen auf den Spitznamen „Burschi“ hört. Der 35-Jährige glänzte auf der ungewohnten offensiven Außenbahn und stellte unter Beweis, dass in ihm auch noch das Stürmerblut vergangener Fußballertage fließt. Mit drei Treffern war der Routinier „der Spieler des Tages“, wie sein Trainer strahlte. „Mit Burschi ist es wie mit einem guten Wein. Mit dem Alter wird er immer besser.“ Schu, der seit 1998 mit nur einem Jahr Unterbrechung durchgehend für Irsch spielt, wurde kurz vor dem Ende mit Wadenkrämpfen und unter Applaus ausgewechselt. „Ich wurde auf der Position ins kalte Wasser geschmissen. Es war ein ganzes Stück anstrengender als sonst, wo ich in der Viererkette spiele“, sagte er und grinste vielsagend. „Der Instinkt vor dem Tor ist aber immer noch da.“
Wobei zumindest der Führungstreffer von „Burschi“ eher ein Zufallsprodukt war. Nach 20 Minuten wollte er eine Flanke in den Strafraum schlagen, der Ball rutschte ihm über den Schlappen und trudelte überraschend ins Netz, weil Gästetorwart Matthias Petry ausrutschte. Das Tor hatte einen bitteren Beigeschmack: Petry schlug im Fallen so unglücklich mit dem Kopf auf das Aluminium auf, dass er nach minutenlanger Behandlung mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Nach dem 1:0 legt Irsch los
Sportlich war das 1:0 beflügelnd für Irsch, das nun gegen verdutzte Konzer das Geschehen beherrschte und immer einen Gang schneller war. Schu legte nach einer Eckenkombination nach, als Kramp an die Strafraumgrenze zurücklegte und Alexander Reinsbach den freistehenden Oldie sah (29.). Wenig später war das Debakel der Gäste fast schon komplett, als Jan Wrobel zur Notbremse gegen Lukas Kramp ansetzte. Der Abwehrchef flog vom Platz und guckte genervt hinter dem Tor zu, wie der gefoulte Goalgetter den fälligen Elfmeter zum 3:0 verwandelte (34.). „Das waren Geschenke von uns“, schimpfte Dawen. „Die erste Halbzeit war eine Katastrophe.“
Doch Konz kam mit Moral aus der Kabine. Besonders die Einwechslung von Matthias Götze, der mit Wille voranging, zahlte sich aus. Nachdem Jörg Schu seinen dritten Treffer verpasste (48.), wurde es noch einmal spannend. Götze verwandelte eine Flanke von Christian Schneider zum Anschlusstreffer (50.), Stefan Becker legte in der Sturm-und-Drang-Periode mit einem verdeckten Schuss gleich nach (55.). „Wir haben in der Phase nicht gut gestanden und die langen Bälle zugelassen, die gleich gefährlich wurden“, monierte Schu.
Energieleistung von Reinsbach
Doch auf „Burschi“ war Verlass, als es eng wurde. Nach schnellen Pässen von Kramp und dem jungen Eigengewächs Benedikt Lui stand er goldrichtig und schob zum 4:2 ein (65.). Den Schlusspunkt setzte Lukas Kramp, nachdem Torwart Kai Rommelfanger noch gegen Kevin Vehres abgewehrt hatte (71.). Der Angreifer profitierte von einer Energieleistung des starken Alexander Reinsbach, der sich auf der linken Seite durchkämpfte und Kramp den Ball ideal servierte (78.). Bei Konz sah Schneider kurz vor dem Ende noch die Ampelkarte (89.).
Es war der Schlusspunkt eines packenden Derbys, das für beide Mannschaften der Auftakt zur „Englischen Woche“ war. Während Irsch am Mittwoch beim SV Krettnach antritt (18.30 Uhr), reist der SV Konz zur SG Ralingen (20 Uhr).
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Statistik
SG Irsch – SV Konz 5:2 (3:0)
Irsch: Kai Rommelfanger – Dennis Moreth, Keven Schuh, Manuel Schaller, Florian Baack – Benedikt Lui (81. Alexander Fox), Alexander Reinsbach – Jörg Schu (87. Daniel Thiel), Dominik Bart, Steffen Hausen – Lukas Kramp.
Konz: Matthias Petry (26. Nils Reinig) – Daniel Bobinets (46. Matthias Götze), Alexander Becker, Jan Wrobel, Benedikt Dorn (46. Kevin Vehres) – Peter Maasem, Christian Mai – Christian Schneider, Merlin Weis, Michel Küpper Stöß – Stefan Becker.
Tore: 1:0, 2:0 Jörg Schu (20., 29.), 3:0 Lukas Kramp (34., Foulelfmeter), 3:1 Matthias Götze (50.), 3:2 Stefan Becker (55.), 4:2 Jörg Schu (65.), 5:2 Lukas Kramp (78.).
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iwn meint
Hallo,
in dem tollen Spielbericht haben sich zwei kleine Schreibfehler eingeschlichen:
Falsch : Alexander Reinbach
Richtig: Alexander Reinsbach
Es wäre schön, wenn sie es korrigieren könnten, Danke!
Mit freundlichen Grüßen
iwn
Anmerkung der Redaktion: Vielen Dank für den Hinweis, der Fehler wurde korrigiert! (fs)