Von Florian Schlecht
Am 16. August startet die Bezirksliga-Saison 2013/14 ins Geschehen. Wir stellen die Teams aus dem 5vier-Einzugsgebiet mit ihren Transfers und Zielen vor. In Teil 1 unseres Checks dabei: Der SV Konz und der SV Krettnach.
SV Krettnach: „Die miserable Einstellung muss weg“
Durchatmen, feiern, in die Zukunft schauen: Spannender konnte der SV Krettnach den Abstiegskampf nicht zu einem Happy-End bringen. Erst ein Tor von Patrick Dres in der 82. Minute sicherte dem Team aus dem „Tälchen“ ein weiteres Jahr in der Fußball-Bezirksliga – und schickte die SG Großkampen im unmittelbaren Finale der Kellerkinder in die Kreisliga. Aus dem Krisenjahr will Krettnach aber Lehren ziehen.
Für Trainer Erwin Berg ist klar: „Die miserable Einstellung muss weg.“ Der Schock-Moment des Fast-Absturzes hat offenbar schon Wirkung erzielt. „Die Trainingsbeteiligung ist gut. Von dem Stamm sind fast immer 95 Prozent dabei. Niemand sagt mehr so einfach eine Einheit ab“, ist in der Vorbereitung bereits ein Problem behoben, das sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Monate gezogen hatte. In den jüngsten Testspielen fuhr Krettnach ein 1:0 gegen den saarländischen Verbandsligisten FSG Schiffweiler und ein 2:2 bei der SG Pellingen/Franzenheim ein.
Von den beiden Neuzugängen konnte sich Matthias Bojung (SG Ferschweiler) bereits empfehlen. „Er macht einen guten Eindruck, ist ein interessanter Fußballer. An der Schnelligkeit und Robustheit müssen wir aber noch arbeiten. Der Sprung von der B-Liga in die Bezirksliga ist nicht so leicht“, warnt Berg bei allem Lob zugleich vor hohen Erwartungen. Gedulden muss er sich auf Nico Rietz (TuS Trier-Euren), der wegen eines Knochenödems noch nicht trainieren konnte. Als Abgänge stehen Heiko Witt (SG Zerf) und aus studienbedingten Gründen Tim Jonas (VfR Kaiserslautern) fest. Benny Becker wird in den kommenden Wochen wegen seiner Flitterwochen und aus beruflichen Gründen etwas kürzer treten. Dafür steht bis Ende September noch Martin Bjelanovic zur Verfügung, der danach wieder sein Studium in Innsbruck aufnehmen wird.
Obwohl das Gesicht des Kaders nahezu unverändert ist, glaubt Berg an eine erfolgreichere Saison. „Wir sind in der Lage, unter den ersten fünf, sechs Mannschaften mitzuspielen. Das sind wir unseren Fans auch schuldig.“ Zu den heißen Titelanwärtern zählt er Krettnach hingegen nicht. „Es gibt bessere Teams als uns. Für mich sind Leiwen, Ellscheid und Zell die Favoriten für die oberen Plätze. Auch Konz kann eine gute Rolle spielen.“ Am 17. August startet Krettnach mit einem Derby gegen die SG Schoden ins Rennen. Bereits am dritten Spieltag wartet dann das brisante Heimspiel gegen den SV Konz.
SV Konz: „Richtig gute Fußballer“ verstärken den Kader
Wie der Lokalrivale, so konnte auch der SV Konz in der Saison 2012/13 das Abstiegsgespenst erst am letzten Spieltag vertreiben. Stefan Dawen denkt nicht gerne an das Nervenspiel zurück – sieht aber durch die Entwicklung der vergangenen Monate eine Basis für ein ruhigeres Jahr gelegt. „Die Mannschaft ist mit dem Druck gut umgegangen. Außerdem haben wir zwölf Unentschieden in der Bilanz gehabt. Wenn wir da in dem einen oder anderen Spiel etwas mehr Glück gehabt hätten, wären wir vielleicht sogar Zweiter geworden“, relativiert er die lange Zitterpartie, die am Ende mit dem siebten Tabellenplatz versöhnlich gekrönt wurde.
Dazu freut sich der Übungsleiter über die Neuzugänge. Florian Lorenz kehrt vom SV Mehring zurück nach Konz. Steffen Hausen war zuletzt Leistungsträger bei der SG Irsch. Frank Wacht schnürt nach einem USA-Aufenthalt ebenfalls wieder die Fußballschuhe für den Bezirksligisten. „Richtig gute Fußballer“, schwärmt Dawen über den Qualitätsschub in den eigenen Reihen. Ein Geheimtipp könnte Jason Thayaparan werden. Der 17-jährige Mittelfeldspieler, der noch in der A-Jugend eingesetzt wird, überzeugte Dawen in der Vorbereitung mit „einer abgeklärten Spielweise“.
Auch die Trainingsbeteiligung stellt den Coach zufrieden. Mit Matthias Petry, Florian Hock und Peter Maasem sind derzeit aber drei Spieler angeschlagen. In der Vorbereitung gab es ein überraschend deutliches 4:1 gegen den Rheinlandligisten SG Wittlich. Beim Estrich-Schlag-Cup konnte Lokalmatador und Oberligist SV Mehring das Dawen-Team erst im Finale bremsen. Die 0:5-Niederlage gegen die SG Nittel begründet der Trainer damit, „dass in dem Spiel nur drei Feldspieler aus der ersten Mannschaft dabei waren“.
Was die Ziele für die neue Saison betrifft, die für Konz am 18. August mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger SG Buchholz startet, gibt sich der Trainer aber zurückhaltend. „Wir wollen eine gute Runde spielen. Das kann man interpretieren wie man will. Aber wir fangen nicht an zu spinnen“, verweist Dawen warnend auf das jüngst erst vertriebene Abstiegsgespenst. „Wir haben uns erst am letzten Spieltag gerettet. Da werde ich jetzt keine großen Ambitionen raushauen.“ Als Titelfavoriten benennt der Konzer Trainer die SG Ellscheid, den SV Leiwen und die SG Zell.
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