von Thorsten Ströher
In einer turbulenten Partie trennten sich der SV Konz und der SV Krettnach 3:3 unentschieden. Konz legte in der Anfangsphase vor und führte schnell mit 2:0. Nach einer langen Auszeit, die sich die Teams nahmen, glich Krettnach kurz vor dem Seitenwechsel per Doppelschlag aus. In der 78.Minute erzielte Matthias Götze den erneuten und vielumjubelten Führungstreffer für die Gastgeber. Doch nur hundertachtzig Sekunden später sorgte Nicolas Hubo mit seinem verwandelten Elfmeter dafür, dass der heimische SV Konz die Siegerstraße wieder verlassen musste.
Ein Stadtderby ist immer eine ganz besondere Angelegenheit, auch in der Bezirksliga West. Wenn der SV Konz die Tälchen-Elf des SV Krettnach empfängt, geht es immer hoch her. Am Mittwoch Abend war es im Saar-Mosel-Stadion zu Konz wieder soweit.
Die stattliche Kulisse von geschätzt 500 Zuschauern bekam dabei ein ganz besonderes Fußballspiel zu Gesicht. Die Partie gönnte sich vor allem in Hälfte eins lange Auszeiten, um dann wieder zu explodieren und das Publikum mitzureißen. Drei Doppelschläge gab es zu bestaunen.
Längst noch nicht alle Besucher hatten die Eingangspforte passiert beziehungsweise Platz genommen, als der Ball zum ersten Mal im Netz zappelte. In der vierten Minute ließ Konz Keeper Erik Schiffels einen Ball gefährlich in den Sechzehner prallen, doch Krettnachs Vordermänner konnten daraus kein Kapital schlagen. Im Gegenzug wurde der erste Schnitzer in der Gästeabwehr sofort bestraft. Der Konzer Angreifer Michel Kupper-Stöß hatte Spielführer Volker Schmitt-Garbett geschickt unter Druck gesetzt und dessen Rückpass zu Torwart René Gerhards verhungerte auf halber Strecke. Matthias Götze hatte den Braten gerochen, schnappte sich den Ball und wurde vom verdutzten Gerhards von den Beinen geholt. Folgerichtig zeigte Schiedsrichter Christian Walter auf den Punkt. SVK-Kapitän Jan Wrobel übernahm Verantwortung und schickte die Kugel souverän in die linke Ecke (5.).
Noch vom frühen Rückstand geschockt, verpasste Konz dem Nachbarn eine richtig eiskalte Dusche. Die Tälchen-Elf von Erwin Berg verlor im Mittelfeld die Kontrolle über das Spielgerät. Stefan Lennartz lief relativ ungestört auf die Krettnacher Innenverteidigung zu, behielt Auge und Übersicht, um seinen auf links mitgelaufenen Kameraden Kupper-Stöß gekonnt in Szene zu setzen. Dieser wahrte die Ruhe und jagte den Ball mit einem satten Schuss in die Maschen (7.). Zwei Schüsse, zwei Tore – das nennt man Effizienz. Leider sollte es für lange Zeit die letzte zwingende Aktion der Partie gewesen sein. Der Vizemeister der Vorsaison agierte lethargisch und bewegte sich zu wenig. Der Wille, sich zurück ins Spiel zu kämpfen, war nicht wirklich erkennbar. Aber auch das Team von Patrick Zöllner verlegte sich mehr auf das Verwalten des Vorsprungs und lauerte auf Konter und Fehler. Dieses passive Verhalten wurde schließlich bestraft, in ähnlich bitterer Manier wie es den Gästen zu Beginn ergangen war. Nach gut vierzig gespielten Minuten striff ein Warnschuss von Nicolas Hubo noch am Kasten von Schiffels vorbei.
Als das Heimteam innerlich schon in der Kabine saß, überschlugen sich die Ereignisse. Praktisch aus dem Nichts gelang dem SV Tälchen der 1:2-Anschlusstreffer.
Benjamin Becker (hier im Einsatz gegen Dörbach)
Benjamin Becker kam in zentraler Position aus gut und gerne 25 Metern nahezu unbedrängt zum Schuss und jagte den Ball über die Konzer Köpfe hingweg ins rechte Kreuzeck – nicht den Hauch einer Chance für Goalie Schiffels (44.). Binnen Sekunden musste letzterer den Ball erneut aus dem Netz holen. Nicolas Hubo hatte sich auf der rechten Abwehrseite der Konzer durchgekämpft und setzte kurz vor der Strafraumecke – wie es zunächst schien – zur Flanke an. Ob nun gewollt oder nicht, schlenzte er den Ball über die Abwehr und Torhüter Schiffels hinweg in den Winkel(45.). Ein wunderbares Tor, welches auch ein gewisser Arjen Robben nicht hätte besser erzielen können.
Diese turbulente Schlussphase ließ dann auch erstmals die Emotionen überkochen. Auf dem Weg in die Kabinen ging Coach Patrick Zöllner vermutlich durch einen Rempler oder Schubser zu Boden.
Schnell bildete sich in der Hitze des Gefechtes ein Rudel, vereinzelt wurde geschubst und sich verbal ausgetauscht, auch ein Tritt war leider zu sehen. Glücklicherweise beruhigten sich die Gemüter dann auch wieder.
Personell unverändert ging es nach dem Seitenwechsel weiter. Krettnach startete nach dem Doppelschlag motiviert in den zweiten Durchgang, gewillt das Match nun komplett zu drehen. In der 50. Minute wäre das Unterfangen beinahe von Erfolg gekrönt gewesen. Hubo tankte sich auf dem linken Flügel durch und gab die Kugel weiter an Jürgen Clemens, der in den Strafraum eindrang und den Ball über Schiffels bugsierte – der Heber klatscht an den Pfosten. In der Folge war Krettnach aktiver, aber nicht zielstrebig genug. Konz reagierte, aber dem Team gelang nicht viel. Die Minuten verrannen und es sah langsam nach einer Punkteteilung im Derby aus.
Doch wieder wurden die Zuschauer unerwartet aus der Langeweile gerissen. Ein sehenswerter Volley des eingewechselten Ruben Müller landete an der Latte, aber Goalgetter Matthias Götze war beim Abpraller zur Stelle und staubte ab, die Führung für Konz und Freudentaumel auf der Bank der Blau-Weißen (78.).
Das Drehbuch der Partie sah jedoch nochmals einen Doppelschlag vor. Zur Abwechslung konnte einmal die Mannschaft, die gerade das Gegentor geschluckt hatte, zurückschlagen. Ein Eckball der Krettnacher segelte in den Strafraum. Dort wollte ein Konzer Spieler klären, traf das Leder aber nicht richtig und schickte es unkontrolliert Richtung eigenes Tor. Der auf der Linie postierte Kevin Vehres wehrte den Ball daraufhin mit der Hand ab – Konsequenz Platzverweis und Elfmeter. Der starke Hubo verwandelte sicher (80.) und markierte den Schlusspunkt, auch wenn es die Gäste danach noch einmal versuchten. Das Remis in einem turbulenten, aber sicherlich nicht hochklassigen Derby war für beide Seiten gerecht.
Statistik
SV Konz (Trainer Patrick Zöllner):
Schiffels – Dorn – A.Becker – Wrobel – Schneider – Kuschel – Lennartz (ab 60. Junge) – Kupper-Stöß – Weis (ab 71. Müller) – Vehres – Götze (ab 84. Sommer)
SV Tälchen Krettnach (Trainer Erwin Berg):
Gerhards- Christen (ab 80. Hirschberg) – Rinnenburger – Flesch – Penth – Schmitt-Garbett – Herres – Clemens – B.Becker (ab 68.Bosl) – Jung (ab 88. Kugel) – N.Hubo
Torfolge:
1:0 Jan Wrobel per Foulelfmeter (5.)
2:0 Michel Kupper-Stöß (7.)
2:1 Benjamin Becker (44.)
2:2 Nicolas Hubo (45.)
3:2 Matthias Götze (78.)
3:3 Nicolas Hubo per Handelfmeter (80.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Kevin Vehres (SV Konz, 80.Minute, Vereitelung einer Torchance/Handspiel)
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Christian Walter (Thomm)
Krettnacher Söldner meint
Der Bericht ist absolut in Ordnung. Die Kritik an Schieds- und Linienrichter ist Blödsinn; alle stritigen Entscheidungen waren korrekt.
Tommy meint
Kann mich Konzer nur anschließen: Der Bericht ist absolut top – ich kann gar nicht verstehen, wie man sich so anstellen kann.
Konzer meint
Schlimm sind nur die blöden Krettnacher, die sind arrogant und unsportlich. Vor allem der komische Betreuer von denen…
Der Bericht gibt das Spiel sehr gut wieder.
Nur der SV Konz!
zuschauer meint
zu Erwähnen bleibt noch die Leistung des Schiedsrichters,
die war nämlich eine einzige Katastrophe!
Von den 2 Linienrichtern möchte ich garnicht erst sprechen!
Ausserdem finde ich den Bericht auch ganz schlimm, aber man gewöhnt sich an alles.
Thorsten Ströher meint
Lieber Neutraler-Fan,
zunächst einmal war ich vor Ort. Die indirekte Unterstellung, dass die Redaktion und ich berichten, ohne dass wir uns selber ein Bild machen, ist also haltlos. Über das Spiel selbst lässt sich wie immer im Fußball streiten, da hat jeder eine eigene Meinung. Das Derby war spannend, da gebe ich Ihnen Recht, ich möchte aber auch im Artikel zum Ausdruck bringen, dass es sich aus meiner Sicht lange Auszeiten nahm, in denen beide Teams kaum zwingende Aktionen vorzuweisen hatten.
Bezüglich Fehler würden wir uns natürlich freuen, wenn sie diese konkretisieren würden, um sie gegebenenfalls zu korrigieren.
Freundliche Grüße Thorsten Ströher
Neutraler-Fan meint
Also das Spiel wurde anscheinend nicht richtig verfolgt,da sind einige Fehler drin.
Außerdem ist der ganze Text seltsam,spannung war im Spiel bis zum Schluß.
Meine Bitte an die Redaktion, korrigiert mal den Text, wenn man es nicht besser weiß dann fragt mal bei jemanden nach der vor Ort war!!!