Von Jon Becker
Titelaspirant SV Leiwen behält auch nach dem zweiten Spieltag seine weiße Weste. Das Team von der Mosel zeigte in der zweiten Halbzeit eine starke Leistung, hätte jedoch bereits zur Pause aussichtslos zurückliegen können.
15 Minuten waren gespielt, da wechselte Leiwens Trainer Kosta Anagnostopoulos bereits das erste Mal. Innenverteidiger Lukas Schwarz war in der Anfangsphase völlig überfordert mit den pfeilschnellen Spitzen der Gastgeber. Zu seiner Verteidigung muss allerdings betont werden, dass kein Leiwener in der Anfangsphase auf der Höhe war. Gerade den jüngsten Spieler auf dem Feld, Schodens Stürmer Dominik Lorth, bekamen die Gäste nicht in den Griff.
Der 18-Jährige hätte die Partie im Alleingang entscheiden können. Bereits nach zwei Minuten enteilte er Schwarz das erste Mal, scheiterte jedoch frei stehend an Keeper Sebastian Dahm. Sieben Minuten später erlief Lorth einen Pass von Sturmpartner Lukas Kramp, schob das Leder aber an den Pfosten. Kurz darauf narrte er Außenverteidiger Mario Stanke, sein Schuss strich allerdings knapp am Winkel vorbei (11.). Am Führungstreffer war Schodens Nummer Neun dann ausnahmsweise nicht beteiligt. Alexander Reinsbach bediente Kapitän Dennis Moreth, der Dahm mit einem Flachschuss aus kurzer Distanz überwand (19.). In der nächsten Szene stand Lorth dann wieder im Mittelpunkt. Erneut erlief er einen langen Ball, umkurvte Dahm, doch Leiwens Kapitän Zoran Janjos rettete gerade noch vor der Linie (25.).
Die Gäste waren mit dem knappen Rückstand mehr als gut bedient. Doch es kam noch besser für den SVL. Patrick Noske kam 25 Meter vor dem Tor an den Ball und setzte das Leder trocken in den rechten oberen Winkel – 1:1 (26.). Wirklich im Spiel war Leiwen damit aber noch nicht. Im Gegenteil: Nach einem Ballgewinn im Mittelfeld lief Kramp auf die Abwehr zu, passte auf Lorth, der Dahm mit einem Drehschuss aus 20 Metern keine Chance ließ. Die Krönung seiner bärenstarken Vorstellung im ersten Spielabschnitt. Bis zur Pause passierte nicht mehr viel, Leiwen hatte mehr vom Spiel, konnte sich gegen die kompakten und zweikampfstarken Gastgeber jedoch keine Chance erspielen.
Die zweite Halbzeit
In der zweiten Halbzeit gab es zunächst das gewohnte Bild zu sehen. Lorth entwischte der Abwehr, seine Hereingabe fand jedoch keinen Abnehmer. Dann kam es zum Knackpunkt in der Partie. Nico Toppmöller setzte sich auf der linken Seite gut durch, legte zurück auf Heiko Schmitt, der das Leder aus zehn Metern unter die Latte hämmerte (49.). Die Gastgeber reagierten geschockt, plötzlich ging gar nichts mehr. Leiwen übernahm immer mehr die Initiative und hatte sich auf das Konterspiel der Schodener mittlerweile gut eingestellt.
Nach 62 Minuten ging der Gast erstmals in Führung. Pascal Lex verwertete eine Ecke von Stanke per Kopf zum 2:3. Kurz darauf brachte Anagnostopoulos Stürmer Khadim Ndione und bewies damit erneut ein glückliches Händchen. Der 19-Jährige setzte sich im Laufduell gegen Moreth durch und ließ Torwart Alexander Heinig keine Abwehrchance (72.). Nur zwei Minuten später nahm er einen langen Ball des ebenfalls eingewechselten Carsten Justus aus abseitsverdächtiger Position auf und hämmerte die Kugel ins kurze Eck – 2:5, die Partie war spätestens jetzt gelaufen.
In der Schlussphase sah Schodens Mittelfeldmann Michael Bart noch die gelb-rote Karte (88.). Eine etwas zu harte Entscheidung des ansonsten gut leitenden Schiedsrichters David Becker, der sich von den oftmals wüsten Beschimpfungen des Publikums unbeeindruckt zeigte.
„Letztlich war der Sieg verdient“
Anagnostopoulos kannte nach dem Schlusspfiff die Gründe für den starken Auftritt seines Teams nach der Pause: „Wir haben enger am Mann gestanden und uns ohne Ball viel mehr bewegt. Letztlich war der Sieg verdient.“ Das sah auch sein Kollege Peter Schuh so: „Man hat heute bei uns gesehen, dass wir eine verdammt junge Mannschaft auf dem Platz hatten. Wir hätten unsere Chancen am Anfang besser nutzen müssen und dürfen nach dem Ausgleich nicht so nervös werden. Aber das werden meine Jungs alles noch lernen.“
[statistik]
Statistik
SG Schoden: Heinig – Erhard, Schaller, Schmitz (52. Loch), Moreth – Reinsbach, Baack (P. Kramp), Bart, Scheid – L. Kramp, Lorth.
SV Leiwen: Dahm – Stanke, Janjos, Schwarz (15. C. Schmitt (73. Justus)), K. Lex – N. Toppmöller, T. Toppmöller, Noske, P. Lex – H. Schmitt (68. Ndione), Alsina-Fonts.
Tore: 1:0 (19.) Moreth, 1:1 (26.) Noske, 2:1 (32.) Lorth, 2:2 (49.) H. Schmitt, 2:3 (62.) P. Lex, 2:4 (72.) Ndione, 2:5 (74.) Ndione
Bes. Vorkommnisse: gelb-rote Karte für Michael Bart (Schoden) (88.)
Zuschauer: 300
Schiedsrichter: David Becker (Morscheid)
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