Aus Konz berichten
Stefan Herber (Text) und Anna Lena Bauer (Fotos)
Eine muntere Partie ohne Anlaufzeit sollten die Zuschauer an diesem Nachmittag zwischen dem SV Konz und den Gästen von der SG Laufeld zu sehen bekommen. Direkt nach dem Anpfiff begannen beide Teams mit druckvollem Spiel nach vorne, in den ersten drei Minuten waren es jedoch lediglich die Konzer, die ihre Stafetten über die Strafraumgrenze hinaus tragen konnten. Aufgrund der noch fehlenden Ruhe im Spiel kam dabei jedoch nichts Zählbares heraus.
So kam es, dass der erste von der SG schön aufgebaute Spielzug in der vierten Minute in einen Freistoß für die Gäste mündete, weil deren Spielmacher Lukas Reffke nur noch per Foul gestoppt werden konnte. Dieser legte sich den Ball dann auch zurecht und traf mit einem satten Schuss aus gut 25 Metern ins lange Eck des Konzer Tores. 0:1, die frühe und unerwartete Führung der Gäste war perfekt, allerdings durch einen weniger perfekten Freistoß, der für Keeper Petry vielleicht haltbar gewesen wäre, hätte er etwas tiefer in seinem Torraum gestanden – der Schuss senkte sich gegen Ende der Flugbahn noch erheblich ab. Seine Vordermänner jedoch, von der Führung zwar nicht geschockt, aber doch etwas überrumpelt, setzten das druckvolle Spiel direkt nach Wiederanpfiff fort. Dies wurde dann seinerseits im direkten Anschluss in der vierten Spielminute mit einer Freistoßmöglichkeit belohnt. SVler Frank Wacht nahm Maß und setzte zu einem flachen Schuss an, der wohl eigentlich als schnelle Hereingabe in den Fünfmeterraum gedacht war, jedoch vom Konzer Stürmer verpasst wurde. Der Ball setzte noch einmal auf und aufgrund etwas versperrter Sicht für Torwart Schmitz, der mit den Fingerspitzen nicht mehr rankam, zappelte der Ball zum 1:1-Ausgleich der Gastgeber, nur eine Minute nach der Führung für die SG, passgenau im langen Eck des Gästetores.
Druckvolles Konzer Spiel wird nicht belohnt
Diesen beiden frühen Toren folgte jedoch keineswegs eine ruhigere Phase. Vor allem der jungen Konzer Truppe merkte man an, dass sie sich heute auf keinen Fall den Schneid abkaufen lassen wollte. Mit noch mehr Tempo und Druck spielte man nun nach vorne, immer wieder erfolgten schöne Passkombinationen, meist ausgehend vom starkern 11er Frank Wacht, nachdem man sich durch frühes Attackieren zweikampfstark meist schon an der Mittellinie den Ball erkämpfte. Jener stellte sich an diesem Nachmittag als Dreh- und Angelpunkt des Konzer Spiels heraus, gewann die meisten Zweikämpfe und verteilte die Bälle mit viel Übersicht. In der sechsten Spielminute ergab sich dann schon die nächste Konzer Chance nach einem Doppelpass zwischen Götze und Maasem, letzterer erreichte den etwas zu weit in den Lauf gespielten Pass jedoch nicht mehr vor dem aufmersamen SG-Keeper Schmitz. Dieses Bild setzte sich dann bis zur 35. Spielminute fort, Konz ließ die SG durch das zumindest bis zur Strafraumgrenze sichere Kombinationsspiel kaum ins Spiel kommen, lediglich der konzentrierten Laufelder Abwehrarbeit war es zu verdanken, dass es beim 1:1 blieb. Laufeld kam in dieser Phase zu keiner wirklichen Torchance, die einzigen nennenswerten Szenen bis dahin waren eine etwas zu scharfe Hereingabe auf den vor dem SG-Kasten lauernden Götze, die aus einer schönen Kombination des SV über die Hacke von Strupp resultierte, und die verletzungsbedingte Auswechslung des Konzer Torwarts Matthias Petry nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler. Dessen Ersatzmann Erik Schiffels konnte sich dann auch direkt in der 36. Minute beweisen, als er eine Ecke der SG sicher abfing. Weniger gut sollte der Keeper jedoch nur eine Minute später aussehen. Die kleine Pause während der Behandlung von Torwart Petry schien den Gästen gut getan zu haben, in der 37. Minute spielte Laufelds Franklin einen öffnenden Pass nach rechts, mit dem er seinen Kapitän Reffke auf die Reise Richtung Konzer Strafraum schickte. Dieser entschied sich für den Doppelpass mit dem hinterhereilenden Franklin, der den Ball am zu weit draußen stehenden Schiffels vorbei auf den Fuß des goldrichtig stehenden Manuel Back querlegte. Die Nummer fünf der SG hatte keine Mühe einzuschieben, die zu diesem Zeitpunkt etwas glückliche 1:2-Führung der Gäste war gefallen. Zwar keineswegs besser oder schöner, aber mit diesem Treffer definitiv effektiver spielten also die Laufelder, zwei Tore aus den zwei einzigen guten Torchancen, wenn auch etwas unverdient.
Wiederum jedoch steckten die Konzer nach dem erneuten Rückschlag nicht auf, warfen nun nochmal alles nach vorne. Die beste der drei aus diesen Bemühungen resultierenden, mehr oder weniger guten, Chancen vor der Pause war der zur Ecke geblockte Schuss des am Elfmeterpunkt mustergültig durch eine Flanke der Konzer Nummer 13 Philipp Strupp bedienten Peter Maasem. Brenzlig wurde es in der zweiten Minute der Nachspielzeit auch noch einmal vor dem Konzer Tor, nachdem Torwart Schiffels den flachen 20-Meter-Schuss von Franklin nicht fangen, im Nachfassen den Ball jedoch sichern konnte.
Fazit zur Halbzeit: Der SV dominierte das Spiel klar aufgrund seiner spielerischen Überlegenheit und des großen Engagements, agierte im Strafraum jedoch zu hektisch. Die SG nutzte die Torchancen routinierter, verteidigte konsequent und versuchte so gut es ging, dagegen zu halten.
Auch Hälfte zwei von starken Freistößen eingeleitet
Nachdem in der Halbzeit Regen einsetzte, kamen beide Teams hochmotiviert aus der Kabine. Wiederum attackierten beide Teams früh, versuchten sofort den ballführenden Spieler zu doppeln. So waren es genau wie in Hälfte eins wieder zwei Freistöße, die die ersten Minuten dieser Halbzeit prägten. In der 49. Minute versuchte sich erneut Laufelds Kapitän Reffke mit einem flachen, scharfen Schuss, den der Konzer Schlussmann jedoch toll mit den Fingerspitzen zur Ecke klärte. Ebenfalls super vom SG-Keeper in der 52. Minute entschärft wurde der gute, in die kurze Ecke gezirkelte Konzer Freistoß. Im unmittelbaren Anschluss daran ergaben sich dann aber auch aus dem Spiel noch zwei Großchancen für den SV. In der 53. Minute schickte Wacht die flinke Nummer 6, Matthias Götze, abseitsverdächtig mit einem langen Pass über halbrechts Richtung Gästetor. Der Abschluss jedoch konnte vom sich bereits im Grätschsitz befindlichen SG-Keeper Schmitz mit einem Weltklassereflex zur Ecke abgelenkt werden. Nur eine Minute später setzte sich Götze erneut in Szene, seine Hereingabe auf Kupper Stöß konnte dieser jedoch nicht verwerten. Die SG Laufeld wehrte sich jedoch gegen die immer stärker drückenden Konzer, beste Gelegenheit war in der 56. Minute nach einem schönen Lauf über die rechte Seite ein gefühlvoller Schlenzer eines SG-Stürmers, vorbei an Torwart Schiffels, der jedoch genauso gut einen halben Meter am langen Eck des Kastens vorbeikullerte. In der Folge gewann die Partie etwas an Härte, beide Teams schienen nun Nerven zu zeigen, der souveräne Schiedsrichter Fewinger behielt jedoch alles im Griff und verteilte die Verwarnungen zum richtigen Zeitpunkt.
Die nächste nennenswerte Szenen ereignete sich in der 60. Spielminute nach einer schönen Doppelpasskombination der Konzer, die in einen Weitschuss von Götze mündete, welcher jedoch sicher von Schmitz weggefaustet werden konnte. Von diesem Zeitpunkt an spielte nun fast nur noch der SV. Die konditionelle Überlegenheit des auf den Ausgleich drängenden Favoriten wurde nun deutlich. Belohnt werden sollten die Bemühungen endlich in der 62. Minute, als Kupper Stöß einen Einwurf von rechts im 16er mit der Brust annahm und aus der Körperdrehung den Ball direkt an der kompletten SG-Abwehr vorbei diagonal ins lange Eck des SG-Tors dirigierte. Ein wunderschönes, technisch einwandfreies Traumtor, bei welchem Torwart Schmitz wiederum aufgrund versperrter Sicht chancenlos war und den 2:2-Ausgleich der Gastgeber nicht verhindern konnte. Nur drei Minuten später sollte sich dann das sprichwörtliche „Glück des Tüchtigen“ bewahrheiten und den Ausgleich in einem Doppelschlag verwandeln. Der Konzer Strupp konnte einen Abpraller aus der SG-Abwehr aus gut 18 Metern Volley nehmen und den nächsten sehenswerten Treffer dieser Partie markieren. 3:2, das Blatt hatte sich zu Gunsten des SV gewendet.
Konzer „Chancentode“ bringen SG fast zurück ins Spiel
Die SG Spieler zeigten sich in der Folge verärgert, bewahrten jedoch weiterhin die Ruhe und versuchten, so konzentriert es ging zu verteidigen. Der SV wurde in der Folge jedoch immer bestimmender, erarbeitete sich Chance um Chance, die Abschlussschwäche konnte man jedoch immer noch nicht ablegen. Bestes Beispiel dafür war eine Szene in der 70. Minute, als Kupper Stöß dem Laufelder Reffke nach einem Stoppfehler gut zehn Meter vor dem Strafraum den Ball ablugsen und das Spielgerät mustergültig auf Götze hereingeben konnte, welcher, damit die Entscheidung frei vor Keeper Schmitz auf dem Fuß, die Großchance fast kläglich in den zweiten Stock verzog. Auch der in der 74. Minute von Wacht nahezu perfekt ausgeführte Seitenwechsel konnte von Sebastian Schmitz, der mit der Ballannahme zu lange zögerte, nicht verwertet werden. Die SG Laufeld spürte diese Unsicherheiten beim Gastgeber und versuchte nun auch noch einmal alles in die Wagschale zu werfen, konnte sich jedoch nur mit Mühe aus der eigenen Hälfte befreien. Die beste Chance dabei gab es für die Gäste in der 76. Minute, als der aufmerksame Konzer Ulrich nach einer Hereingabe von rechts in höchster Not vor dem einschussbereiten SGler klären konnte. In Folge dessen erhöhte der SV Konz den Druck nun wieder und vor allem über die linke Seite und den blitzschnellen Kupper Stöß ergaben sich zahlreiche Gelegenheiten für Konz nach Flanken und Hereingaben, die jedoch allesamt zum Ärger der Zuschauer nicht verwertet werden konnten. Man hatte den Eindruck, dass sich der zu lässige Umgang mit den zahlreichen Chancen für Konz noch hätte rächen können, hätte man in der 79. Minute doch schon gut und gerne mit 6:2 führen können. Letzten Endes wurden die Anstrengungen dann aber doch noch belohnt, als, wiederum nach starkem Lauf von Kupper Stöß bis zur Grundlinie, diesem eine lang verzögerte und mit viel Übersicht gespielte Diagonalhereingabe auf den von hinten heraneilenden Merlin Weis gelang. Der hinterhereilende SGler Franklin konnte diese nicht mehr vor der in der 78. Minute eingewechselten Nummer 15 erreichen und Weis donnerte den Ball souverän und unhaltbar ins rechte obere Eck. Die 87. Spielminute lief, das Spiel war entschieden. Nach einer weiteren Ecke der SG ertönte der Schlusspfiff.
Zusammenfassend kann man sagen, dass beide Teams eine gute Leistung zeigten. Es war ein temporeiches Spiel auf hohem Bezirksliganiveau, das Konz schon hätte viel früher für sich entscheiden müssen. Obwohl sich Laufeld kämpferisch zeigte, war der Sieg für Konz letzten Endes doch verdient, hat man doch auch nach den zahlreichen vergebenen Chancen bis zum Schluss nicht aufgesteckt, Moral bewiesen und das Spiel gedreht. Der Knoten ist also endlich wieder geplatzt beim SV, punktgleich mit den nächstbesser Platzierten Großkampen und Bitburg befinden man sich nun auf einem guten vierten Rang. Die SG behält ihren elften Rang, weil Sirzenich ebenfalls patzte und das Ockfener Spiel abgesagt wurde.
Stimmen zum Spiel:
Im Kreise der Verantwortlichen des SV zeigte man sich, vor allem angesichts der angespannten Personalsituation, mit dem Ergebnis zufrieden. Torwattrainer Ronald Bernard zur Partie: „Wir haben ein schweres Spiel erwartet, weil wir in der Abwehr, vor allem aber im Sturm ersatzgeschwächt auflaufen mussten. Weil die routinierten Spieler dort fehlen, erklärt sich auch die definitiv vorhandene Abschlussschwäche. Trotzdem konnten wir heute unser schnelles Spiel gegen die unangenehmen Laufelder gut aufziehen. Im Gegensatz zur SG, die vor allem auf den ruhenden Ball setzt und eine eher robuste Spielvariante bevorzugt, suchen wir die schnelle Kombination bis zum letzten ‚tödlichen‘ Pass, was uns heute zum Glück wieder gelungen ist, lange Pässe in die Spitze sind eher nicht unser Ding. Ich denke es war ein verdienter Sieg unserer jungen Truppe, aber Kompliment an der Kampfgeist der SG und vor allem an den starken Keeper der Gäste.“
STATISTIK
SV Konz: Matthias Petry (35. verletzt, Erik Schiffels), Alexander Dauns, Sebastian Schmitz, Peter Maasem, Matthias Götze, Christian Schneider (61., Patrick Zöllner), Michael Kupper Stöß, Frank Wacht, Alexander Becker, Philipp Strupp (79., Merlin Weis), Philipp Ulrich
SG Laufeld: Tobias Schmitz, Christian Seliger, Friedrich Roth, Heinrich Carl, Manuel Back, Lukas Reffke, Julian Burch (88. Daniel Bauer), Sascha Lehnertz, Eugen Stroh, Dominik Franklin, Ismail Kahyaoglu
Schiedsrichter: Raphael Fewinger (Idenheim)
Zuschauer: 120
Foto-Galerie:
Kommentar verfassen