Harte Männer, ein Ball. Nein, es ist nicht von Fußball die Rede, sondern von Flag-Football. Flag-Football ist eine Ballsportart die aus dem American Football entstanden ist. Im Gegensatz zum traditionellen American Football, ist die Gefahr von blauen Flecken auf ein Minimum reduziert, wodurch das Spiel somit auch für Kinder und Jugendliche hervorragend geeignet ist.
Auch beim FSV Trier-Tarforst findet diese Football-Variante nun Gefallen und möchte nicht nur voll durchstarten, sondern auch stets Interesse wecken, um diesen Sport mit dem ovalen Ball nicht nur lesen und zu erfahren, sondern vielleicht auch am eigenen Leib doch selbst einmal auszuprobieren. Das neue Sport-Angebot des FSV gilt ab dieses Jahr – durch Corona ist aber auch diese Sparte derzeit noch im Ruhemodus. Im Vorfeld sprach Abteilungsleiter Paul Galle mit 5vier.de und gibt einen kleinen Einblick in einen Sport, der auch in Trier große Beliebtheit erlangen könnte:
Gute Tag Herr Galle! Wie kamen Sie auf diesen Sport und wie lange üben Sie diesen schon aus?
Paul Galle: Ich spiele seit 2003 Football. Irgendwie wollte ich mich neben der Schule etwas bewegen und nachdem es beim Fußball nicht so ganz funktioniert hat, hat mich ein guter Freund schließlich zum Football-Training mitgenommen und da bin ich dann letztendlich hängen geblieben. Im Nachhinein das Beste was mir passieren konnte.
American Football vs. Flag-Football
Wo liegt der Unterschied zwischen dem bekannten Football und dieser Variante namens Flag-Football?
Paul Galle: Wie der Name schon sagt, wird unsere Version mit Flaggen gespielt. Diese werden an einem Gürtel um die Hüfte gebunden und werden diese dann vom Gegenspieler gezogen, ist der Spielzug an dieser Stelle sofort beendet. Ansonsten sind die Spielprinzipien und die Regeln sehr ähnlich zum klassischen Football und unterscheiden sich nur in kleinen Nuancen.
Sind blaue Flecken auch bei dieser Variante fest eingeplant?
Paul Galle: Eigentlich nicht, schließlich handelt es sich um eine kontaktfreie Sportart und somit ist der Körperkontakt auf ein Minimum reduziert. Trotzdem bleibt ein gewisses Verletzungsrisiko immer vorhanden. Aber bei welcher Sportart kommt es nicht zu Verletzungen?!
Seit diesem Jahr wird dieser Sport auch beim FSV Trier-Tarforst angeboten. Wie wollen Sie diesbezüglich Spieler bzw. Interessenten hinzugewinnen?
Paul Galle: Wir erhoffen uns eine bessere Reichweite und einen erhöhten Bekanntheitsgrad in der Region. Das Team geht dieses Jahr in sein fünfjähriges Bestehen und selbst in unserem bisherigen Einzugsgebiet, also der Universität Trier, sind wir nicht wirklich bekannt. Der FSV hilft uns bei diesem Ziel schon durch seine regionale Strahlkraft und ich bin sehr dankbar für diese Möglichkeit, welche uns die Verantwortlichen beim FSV Trier-Tarforst einräumen.
Benötigt man gewisse Voraussetzungen – wie zum Beispiel breite Schultern und ein dickes Fell?
Paul Galle: Nein, es werden keinerlei Voraussetzungen benötigt. Einzig die Freude an Bewegung und genereller sportlicher Betätigung sollte vorhanden sein. Man erkennt schnell in diesem Sport, wie groß der Spaßfaktor ist.
Auch Frauen herzlich willkommen
Auch etwas für Frauen?
Paul Galle: Absolut! Leider haben wir aktuell nur zwei Frauen im Kader. Trotzdem sollte dies nicht abschreckend wirken. Auf lange Sicht ist auch ein eigenes Damenteam eines unserer Ziele. Daher hier der Aufruf an alle Frauen – kommt ins Training und lasst euch bitte nicht von dem männlich, dominierten Bild des Footballs abschrecken.
Planen Sie dies freizeitlich zu machen – oder gibt es in der Region in diesem Sport auch schon Wettkämpfe?
Paul Galle: Wir haben klar den Anspruch bei Turnieren mitzuspielen und auch zu gewinnen. In den letzten fünf Jahren haben wir uns als eins der Topteams der Region etabliert und dort wollen wir weiter machen. So fahren wir regelmäßig zu Turnieren, sowohl regional als auch international. Und auch in der noch relativ neuen deutschen Liga wollen wir in den kommenden Jahren gute Platzierungen erreichen.
Die Zukunft…
Wo sehen Sie Flag-Football in der Zukunft beim FSV Trier-Tarforst – könnte sich dieser Sport durchsetzen?
Paul Galle: Ich denke schon. Football ist eine der Sportarten, welche in den letzten Jahren viel Interesse wecken konnte. Und dies gilt auch für den kleinen Bruder Flag-Football. So wird diese Disziplin im kommenden Jahr bei den World Games im Programm vorzufinden sein. Hinzu kommt die Möglichkeit in gemixten Teams (also Frauen und Männer in derselben Mannschaft) zu spielen und das geringe Verletzungsrisiko durch den Kontaktverlust, wodurch Flag-Football eine Sportart mit extremem Wachstumspotenzial ist.
Wie durchläuft man als Footballer derzeit die Corona-Zeit – gibt es in diesem Sport auch ein Alternativprogramm, dass man quasi als Überbrückung durchziehen könnte?
Paul Galle: Für uns ist die Zeit natürlich schwer, aber vermutlich trifft das auf sämtliche Mannschaftssportarten zu. Aktuell muss sich jeder persönlich fit halten, egal ob das auf Agilitätsübungen, Krafttraining oder Ausdauertraining hinausläuft. Das kann auch nur Treppensteigen im Haus oder Yoga am Morgen sein. Wir versuchen derzeit viele Taktikeinheiten und Analyseeinheiten zu machen, welche im normalen Trainingsalltag leider meistens zu kurz kommen.
Wie schaut es eigentlich aus, sollten sich Interessierte melden, wird die Ausrüstung gestellt, oder müsste man sich diese noch besorgen?
Paul Galle: Die Ausrüstung wird von uns gestellt. Es muss also nichts persönlich mitgebracht werden. Nur passende Sportschuhe und witterungsangepasste Kleidung sollten vorhanden sein. Bei Interesse kommt einfach vorbei oder bei Fragen könnte ihr mich gerne noch kontaktieren, entweder über meine E-Mail [email protected] oder auf unserer Internetseite www.trier-biber.de .
Okay Herr Galle, ich danke Ihnen für das Interview und wünsche Ihnen weiterhin in diesem Sport viel Spaß und Erfolg!
Paul Galle: Danke!
André Mergener
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