Im Rahmen eines neuen Radverkehrskonzeptes ruft die Kreisverwaltung Trier-Saarburg die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, Ideen und Vorschläge für eine fahrradfreundliche Region einzubringen. Dafür stellt der Landkreis zusammen mit dem Planungsbüro Stadt-Land-plus GmbH einen Online-Fragebogen bereit. Bürgerinnen und Bürger können sich darüber an der Entwicklung des neuen Konzeptes beteiligen.
Aktuell umfasst das Radwegenetz im Landkreis Trier-Saarburg 492 Kilometer. Dieses möchte man in den kommenden 20 Jahren auf 1000 Kilometer verdoppeln. Bereits in den kommenden 5 Jahren sollen davon die ersten 150 Kilometer stehen, äußert sich Landrat Stefan Metzdorf. Mit dem Ausbau möchte man möglichst viele Menschen dazu motivieren, vom Auto auf das Fahrrad umzusteigen. Für eine solch nachhaltige Mobilität brauche man aber auch eine gute Infrastruktur.
An der Entwicklung dieses Netzes sollen die Bürgerinnen und Bürger nun selbst teilhaben können. Bis zum 20. Februar sollen sie über einen Fragebogen Vorschläge für Verbesserungen und Kritik einbringen und ihr Radwegenetz selbst gestalten.
Bürgerbeteiligung: „Gute Möglichkeit sich schwierigen Fragen spielerisch zu nähern“
Dabei bekommen die Nutzerinnen und Nutzer selbst die Möglichkeit viel Geld für das Radverkehrskonzept zu verteilen. Im Rahmen eines Planspiels kann jeder einmal Bürgermeister oder Bürgermeisterin spielen und eine Millionen Euro ausgeben. Dieses Geld kann dann virtuell auf einer Kartei für verschiedene Maßnahmen, wie den Aus- oder Neubau von Radwegen oder auch der Errichtung von Sammelgaragen eingesetzt werden. Ein Modell, mit dem man sich schwierigen Fragen spielerisch nähern könne, so Axel Brechenser, Ansprechpartner des Planungsbüros Stadt-Land-plus GmbH.
Man sei dabei auch auf die Bürgerbeteiligung angewiesen, denn nur so könne man auf lokales Wissen zurückgreifen. Ein überregionales Radwegenetz lasse sich dabei nur unter Beteiligung möglichst vieler Bürgerinnen und Bürger organisieren. Dabei hofft man auf bis zu 1000 Rückmeldungen. Auf jeden einzelnen Punkt könne man dabei zwar nicht eingehen, häufig vorkommende Vorschläge und Kritik sollen jedoch eine hohe Priorität bekommen und in den Plänen berücksichtigt werden. Einen ersten Konzeptentwurf möchte man im April 2022 vorstellen und bis zum Sommer ausarbeiten.
Mit diesem Konzept wolle man dann Fördergelder beantragen. Finanziert wird das Projekt durch das Förderprogramm „Stadt und Land“, einem Sonderprogramm des Bundes. Dieses habe man im Rahmen des Klimaschutzprogrammes 2030 zur Förderung der Radinfrastruktur aufgestellt. Ursprünglich hat man mit 657 Millionen Euro gerechnet, nun soll das Programm aber um 302 Millionen Euro erweitert werden. Von diesem Geld solle 15 Millionen an das Land Rheinland-Pfalz gehen. Genug Geld für ein neues Radverkehrskonzept, so der Landrat Stefan Metzdorf und Axel Brechenser.
Den Fragebogen sowie weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Landkreises Trier-Saarburg.
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