Rund 27.000 kleine „A’s“ hängen mittlerweile am Schaffrock, dem stählernen Mahnmal gegen Langzeitarbeitslosigkeit, das seit dem 18. April vor der Konstantinbasilika steht.
Sie stehen für eine Auseinandersetzung mit den Themen Beschäftigung, Recht auf Arbeit und Langzeitarbeitslosigkeit – und sie bilden den Grundstock für eine Stiftung der Aktion Arbeit, die sich seit 30 Jahren für am Arbeitsmarkt benachteiligten Menschen einsetzt.
40.254 Euro sind so zusammen gekommen. Rudi Hammes, Geschäftsführer der Aktion Arbeit, erklärt: „Wir haben während der Heilig-Rock-Wallfahrt die Pilgerinnen und Pilger, Besucher und Touristen eingeladen, gegen eine kleine Spende unser Logo, das „A“, zu erwerben, und es entweder mitzunehmen, oder mit einem Namen, einem Wunsch oder einer Bitte zu versehen und am Schaffrock zu befestigen.“ Es habe keine Vorgabe für die Höhe der Spende gegeben, aber „die Leute haben eher fünf als einen Euro gegeben“, sagt Hammes. „Die Aktion Arbeit lebt seit 30 Jahren von Spenden, das ist leider ein ziemlich unkalkulierbares Geschäft. Daher ist es uns wichtig, mit der Gründung einer Stiftung eine Verstetigung der Finanzmittel zu erreichen, so dass wir weiterhin und dauerhaft Beschäftigungsprojekte unterstützen können.“
Freude über positive Rückmeldung
Ebenso wichtig wie eine solide Finanzierung ist für Hammes jedoch die inhaltliche Auseinandersetzung mit den Themen der Aktion Arbeit. „Wir waren seit dem 18. April im Rahmen der Heilig-Rock-Wallfahrt vor der Basilika präsent“, erzählt Hammes. Viele interessante Gespräche hätten sich ergeben, vor allem auch mit den 60 Ehrenamtlichen, die aus den von der Aktion Arbeit unterstützten Beschäftigungsbetrieben, von der Arbeitsagentur, aus Verbänden oder Dekanaten kamen: „Da war alles dabei: von großer Betroffenheit bis hin zu den üblichen Vorurteilen, dass, wer wirklich will, auch Arbeit findet“, berichtet der Geschäftsführer.
Die größte Zahl der Rückmeldungen sei positiv gewesen. „Viele haben durch die Gespräch mit uns erfahren, dass die Situation am Arbeitsmarkt nach wie vor nicht rosig ist“, mahnt Hammes. „Wer von dem über 50-jährigen Facharbeiter hört, der nach mehr als 600 Bewerbungen trotzdem keinen Job hat, kann etwas von der schwierigen Situation erahnen, vor der ältere Bewerber, minder qualifizierte junge Menschen oder Langzeitarbeitslose stehen.“ Auch dass die Kirche sich des Themas annimmt, sei für viele neu gewesen. Hammes glaubt, dass der Schaffrock so zu einer Art Bewusstseinswandel geführt hat.
Ein stählernes Symbol für Menschenwürde
Schon bei der Schiffswallfahrt am 18. April, als der Schaffrock vom Ehranger Hafen bis zur Basilika transportiert worden war, habe sich das gezeigt. „Wir haben das Leitwort ‚und führe zusammen, was getrennt ist’ mit Leben gefüllt, indem wir zum Beispiel die rund 150 Mitarbeiter der Arbeitsagentur, die an der Sternwallfahrt teilgenommen haben, mit ihren Klienten zusammen gebracht haben, jenseits der ‚bekannten’ Vermittlungssituation. Da haben wir ganz viele gute Rückmeldungen bekommen“, erinnert sich Hammes.
Das stählerne Symbol für Menschenwürde und gute Arbeit soll nun dauerhaft am Robert-Schuman-Haus auf dem Markusberg installiert werden, „auf der Stadtseite, mit Blickrichtung Südbahnhof“, erklärt Hammes. Der Transport findet am heutigen Mittwoch, 23. Mai, mit einem Tieflader statt.
Weitere Informationen zum Schaffrock und der Aktion Arbeit gibt es bei Rudi Hammes [email protected], oder unter www.aktionarbeit.bistum-trier.de im Internet.
Die Stiftung, die mithilfe der eingenommen Spenden sowie der Kollekten aus den Wallfahrtsgottesdiensten gegründet werden soll, wird auch weiterhin etwa für Projekte zur Beschäftigung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen oder Ausbildungspatenschaften für benachteiligte Jugendliche verwendet. Wer für die Aktion Arbeit spenden möchte, kann dies tun an Kontonummer 3001399011, Pax-Bank Trier, BLZ 37060193.
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