Die nächste Partnerstadt, die wir euch in unserer Reihe vorstellen, liegt weit über den Grenzen Europas hinaus – in Texas. Im zweitgrößten Staat der USA belegt die Stadt mit rund 740.000 Einwohnern Platz fünf, was die Bevölkerungszahlen angeht. Als Teil des Dallas–Fort Worth Metroplex, der größten Metropolregion Texas‘, hat man es auch nicht weit bis in die Millionenstadt Dallas.
Wie viele andere Städte der USA entstand auch Fort Worth aus einer militärischen Befestigung heraus, um die sich nach und nach mehr Menschen ansiedelten. 1849 errichtete und benannte Major Ripley Arnold das Camp Worth zu Ehren des verstorbenen Major General William Jenkins Worth am Ufer des Trinity River. Das spätere Fort Worth blühte erst durch den Viehtrieb so richtig auf und wurde zu einem wichtigen Umschlagplatz für Nutztiere. Nach dem Bürgerkrieg erholte sich die Stadt langsam wieder und profitierte vom Handel, den die neue Eisenbahn mit sich brachte. Im 20. Jahrhundert lebte Fort Worth abermals auf, als das Öl zu einem der wichtigsten Handelsgüter wurde.
Alles an einem Ort
Heutzutage ist es besonders das Erdgas, das die Region so begehrt macht und vielen Einwohnern erheblichen Wohlstand sichert. Sie befindet sich genau über dem sogenannten Barnett Shale, einem riesigen unterirdischen Gasvorkommen. Fort Worth selbst liegt auf einer Anhöhe, nahe dem Trinity River. Das Stadtgebiet erstreckt sich auf gut 780 Quadratkilometern und ist damit etwa sieben Mal so groß wie Trier. Typisch für Texas, liegt die jährliche Durchschnittstemperatur bei ca. 18°C und kann besonders im Sommer extreme Höhen erreichen.
Die recht junge Stadt kann zwar nicht mit Denkmalen aus römischer Zeit aufwarten, glänzt dagegen aber besonders mit Ausstellung künstlerischen Schaffens. Der Cultural District versammelt dafür gleich fünf unterschiedliche Museen an einem Ort. Von moderner Kunst, über Wissenschaft und Geschichte, bis hin zum Museum für amerikanische Kunst scheint dort wirklich alles vertreten, was bei Museumsfreunden das Herz höher schlagen lässt. Neben diesen Hallen menschlichen Schaffens gewährt der Fort Worth Zoo mit über 5000 Tieren einen Einblick in die Vielfalt des Tierreiches. 2010 wurde der Tierpark unter die besten zehn Zoos der USA gewählt.
Typisch Texas
Wie es sich für Texaner gehört, zelebrieren auch die Menschen in Fort Worth gerne ihre Vergangenheit als Siedler und Cowboys. Im Stockyards National Historic District kann man sich durch die Texas Cowboy Hall of Fame führen lassen oder den Viehtrieb durch die „Cowtown“ bestaunen, der zweimal täglich durch den Stadtteil führt. Wer dann noch nicht genug hat von der Cowboykultur, hat die Möglichkeit jedes Wochende die weltgrößte Honky-Tonk- und Rodeoveranstaltung im Cowtown Coliseum zu bestaunen.
Die Partnerschaft zwischen den Städten Trier und Fort Worth besteht schon seit 1987 und wurde damals von der International Sister Cities Association of Fort Worth initiiert. 2008 wurde die Freundschaft zum 20. Jubiläum von Oberbürgermeister Klaus Jensen und Mayor Mike Moncrief in Fort Worth neu bestätigt. Typisch für die Partnerstädte, kümmert sich mit der Fort Worth Gesellschaft Trier e.V auch seit 1999 ein Trierer Verein um die partnerschaftlichen Beziehungen nach Übersee. Im Zuge der Städtepartnerschaft, gibt es in Trier auch einen Fort Worth Platz bei der Arena und ein Fort Worth Garten auf dem Petrisberg.
Weiter Infos finden sich unter:
- www.fwsistercities.org (englischsprachig)
- fortworth-trier.jimdo.com
- www.fortworth.com (englischsprachig)
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Vergangene Woche haben wir euch bereites Triers Partnerstadt Pula vorgestellt. Hier geht es zum Artikel.
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