Beim Blick hinter die Kulissen des Theaters sprachen wir schon mit der Maske, der Kostümabteilung und der Requisite. Heute am Start: Roman Poppelreiter von der Bühnentechnik.
5vier: Was ist euer Aufgabenbereich im Theater?
Poppelreiter: Also unser Aufgabenbereich erstreckt sich von der Probe bis zur endgültigen Vorstellung und die Technik ist zuständig für alles, was technisch verlangt wird. Das beinhaltet nicht den Ton und die Beleuchtung, dafür gibt es wieder extra Abteilungen. Es gibt auf der Bühne also drei große Abteilungen, das sind die Technik, Beleuchtung und Ton und wir sind eben für alles zuständig, was mit Kulissen oder auch mal mit hängenden Stoffen zu tun hat. Dann soll sich der Boden auch mal bewegen in einer Vorstellung. Also alles was mit Aufbau zu tun hat ist unser Bereich.
5vier: Was muss man können oder woran muss man Interesse haben, um in der Technik arbeiten zu können?
Poppelreiter: Man sollte eine handwerkliche Ausbildung haben. Dann muss man auch ziemlich flexibel sein, das heißt, unsere Arbeitszeiten sind keine „normalen“ Arbeitszeiten, sondern es ist eigentlich rund um die Uhr was los. Man muss teamfähig sein, da im Theater jeder Bereich abteilungsübergreifend ist und es immer mal neue Gesichter gibt. Man muss sich also auch immer auf neue Leute einstellen können.
5vier: Gibt es ein Auskommen ohne euch in einer Vorstellung?
Poppelreiter: Nein. Außer es muss nichts aufgebaut werden. Aber auch außerhalb, wenn wir zum Beispiel etwas Musikalisches haben, müssen ja die Podeste aufgebaut werden.
Also sobald etwas gebaut werden muss, werden wir gerufen.
5vier: Wie lang ist euer Arbeitstag?
Poppelreiter: Das ist ganz schwer zu sagen. Meist zwischen vier und zehn Stunden, sag ich jetzt mal. Es kommt immer auf den Aufwand an.
5vier: Habt ihr denn auch geteilten Dienst?
Poppelreiter: Jein, wir selber können den machen, aber es ist keine Bedingung. Wenn man Glück hat, muss man am Tag einmal kommen und wenn man Pech hat, muss man zweimal kommen.
5vier: Was schätzt ihr an eurem Bereich am meisten?
Poppelreiter: Ich persönlich schätze, dass ich nicht immer morgens um 8 aufstehen muss und das man keine stupide Arbeit macht. Dass man flexibel ist, wenn man zum Beispiel in der Woche mal zum Arzt muss, kann man das alles schon vorausplanen und wenn man dann vorher Bescheid sagt, kriegt man auch frei. Außerdem arbeite ich gerne mal abends.
5vier: Was „nervt“ am meisten?
Poppelreiter: Klar gibt es auch Unschönes, aber direkt fällt mir nichts ein, was mich fundamental stören würde.
Claas meint
Wieder mal ein sehr schönes Interview. Auf diese Forsetzung hatte ich schon gewartet. 🙂