Von Mirna Stieler und Ellen Friese
Am 30. Mai wurde von der Lebenshilfe Trier der Stadtführer „Einfach Trier“ vorgestellt. Ein Stadtführer, der speziell für Menschen mit geistiger Behinderung konzipiert wurde. Guildo Horn, der dem Projekt seine Stimme verlieh, war ebenfalls bei der Tour dabei. 5vier sprach mit ihm über seine Beweggründe.
Die Lebenshilfe Trier stellte am 30. Mai einen Stadtführer in App-Form für das iOS und als Printausgabe vor. „Einfach Trier“ wurde speziell für Menschen mit einer geistigen Behinderung entworfen. In einfach gehaltener Sprache wird den Benutzern etwas über die Sehenswürdigkeiten der Stadt Trier näher gebracht. Erzählt werden die Texte von dem gebürtigen Trierer und Musiker Guildo Horn.
Die Tour
Die Reise begann an der Porta Nigra. Dort trafen sich die Veranstalter der Führung, die Macher der App und eine Schar an Reportern von Zeitung und Radio. Der VIP-Gast Guildo Horn verspätete sich zwar etwas, stellte sich dann aber geduldig für eine Vielzahl von Fotos zur Verfügung. Ebenfalls dabei waren Schüler der Porta-Nigra-Schule – eine Schule für Kinder mit geistiger Behinderung, die ihren Schwerpunkt auf eine ganzheitliche Förderung der Schüler legt.
Nachdem alle Teilnehmenden versammelt waren, ging die Tour durch Trier auch schon los. Als erstes ging es von der Porta Nigra durch die Innenstadt zum Drei-Königen-Haus. Dort musste die App dann zeigen, was sie kann. Diese erzählte mit der Stimme von „Meister“ Guildo Horn Details zur Sehenswürdigkeit. Aufgrund der hell scheinenden Sonne, konnte man leider kaum etwas auf dem Bildschirm des Ipads erkennen, was doch zu bedauern war. Denn die App bietet nicht nur die Sprachausgabe, sondern die Texte auch parallel zum Mitlesen.
Guildo Horn blieb natürlich von den Passanten nicht unbemerkt. Sätze wie „Guck mal, ist das nicht Guildo Horn? Lass uns mal nach einem Autogramm fragen!“ hörte man nicht nur ein Mal. Wer dann nach einem gemeinsamen Foto oder einem Autogramm fragte, bekam dies auch. Ein kleiner Zwischenstopp für die Fans war für Guildo immer drin.
Als nächstes ging es dann schon zum letzten Ort der Tour, zum Frankenturm. Dort begann dann der offizielle Teil, wo man herzlich mit Wein, Wasser oder Apfelschorle und kleinen Snacks begrüßt wurde. Martin Rieger, der Vorstand der Lebenshilfe Trier, bedankte sich bei allen, die bei der App und der Print-Version mitgewirkt haben und freute sich besonders darüber, dass Guildo Horn für das Projekt Zeit gefunden hat.
Eine Herzenssache
Nach der offiziellen Danksagung war es dann möglich, mit Guildo selbst noch das eine oder andere Wort zu wechseln. Besonders interessiert haben uns seine Beweggründe, warum er es wichtig fand, ein solches Projekt zu unterstützen: „Es war für mich eine Herzensangelegenheit. Trier ist meine Heimat, hier bin ich geboren und aufgewachsen“, so Guildo. Zwar hätte er die Mosel-Metropole damals aus beruflichen Gründen verlassen müssen, aber vergessen hat er sie nie: „Trier ist für mich eine wunderschöne Stadt und ein Ort, an den ich immer wieder gerne zurückkomme“, schwärmt er.
Das Projekt zu unterstützen war für ihn selbstverständlich, mit der Lebenshilfe Trier habe er ja sozusagen eine gemeinsame Geschichte: „1984 habe ich dort ein Soziales Jahr absolviert und später dann als Musiklehrer gearbeitet. Meine Mutter und meine Schwester haben ebenfalls bei der Lebenshilfe gearbeitet“, erzählt Guildo. Deswegen war er sofort bereit, bei dem Projekt aktiv mitzuwirken.
Ebenfalls eine schöne Aktion kommt vom SWR. Unter dem Projektnamen „Herzenssache“ werden der Porta-Nigra-Schule 30 Ipads geschenkt, da sich gerade dieses Medium positiv auf die Kommunikationsfähigkeiten eines geistig behinderten Menschen auswirkt. Zusammen mit der Stadtführer-App ist dann eine informative Reise durch Trier garantiert.
Die Printausgabe ist gegen eine Schutzgebühr von 2 € in der Touristinformation Trier erhältlich.
5vier wünscht den Initiatoren viel Erfolg und allen Nutzern der App viel Spaß bei ihrer Tour durch Trier. Außerdem ein Dank an Guildo Horn, der sich mit viel Herz für diese Sache einsetzt.
Hier noch einige Eindrücke der Tour mit Guildo Horn
Fotos: Mirna Stieler
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