Am 16. Mai gibt es die Möglichkeit zu spontanem Urlaub in heimischen Gefilden. Vanessa Daun, normalerweise Schauspielerin im Theater Trier, ruft zusammen mit lokalen Musikern und Gastronomen zu einem bunten, musikalischen Abend durch romanische Länder.
Momentan sieht man sie als Thea Elfsted in der neusten Inszenierung von Gerhard Weber „Hedda Gabler“ (5vier.de berichtete): Vanessa Daun. Nun startet sie ein Projekt auf eigene Faust außerhalb des Theaters. Mit „Soulreisen“, einem musikalisch-kulinarischen Abend durch verschiedene Länder, macht sie nach eigenen Angaben, etwas worauf sie seit langem Mal wieder „richtig Lust“ hat. Ein Abend, in dem Lieder aus fremden Ländern gesungen und dazu landestypische Snacks serviert werden sollen.
Ein Projekt in das Daun und ihre Kollegen viel Herzblut gesteckt haben: Denn schon von Haus aus war Musik und Gesang ein wichtiger Bestandteil in ihrem Leben, der allerdings in den letzten Jahren ein bisschen vernachlässigt werden musste. Als studierte Germanistin und Romanistin ist sie in ihrer Studienzeit oft verreist: Frankreich, Portugal, Spanien, Niederlande und noch viele andere Länder waren ihre Ziele. Dort lernte sie allerdings nicht nur die Sprachen, sondern auch das Lebensgefühl der fremden Länder kennen. Ein wichtiger Aspekt, den sie auch in „Soulreisen“ aufgreifen will: Die Gäste sollen nicht nur stumme Zuschauer und -hörer sein, sondern eine Gelegenheit bekommen, ein gewisses Urlaubsfeeling zu verspüren:
„Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem fremden Land und entdecken dort eine kleine Bar aus der Musik zu hören ist und in der landestypische Köstlichkeiten serviert werden. Sie betreten die Bar und verleben einfach einen schönen Abend, eventuell mit ein paar Freunden, genießen neue Musik, probieren fremde Speisen und bekommen einfach dieses besondere Lebensgefühl des Landes mit. Genau das wünsche ich mir für „Soulreisen“.“ Es geht also nicht um braves Dasitzen, sondern um essen, reden und genießen; eben ein bisschen „La Dolce Vita“ in Trier.“
Urlaubsfeeling daheim!
Wie darf man sich diesen Ausflug in fremde Länder nun genau vorstellen: Als Location haben Daun und ihre Teamkollegen den alten Südbahnhof gewählt, dort gibt es reichlich Platz für alle Gäste und über einen Projektor können Bilder und Liedtexte an die Wand geworfen werden. Auch dabei wird darauf geachtet, dass der Zuschauer später nicht mit den Augen am Projektor kleben muss, um zu verstehen, worum es in dem fremdsprachigen Lied geht.
„Es werden einzelne Worte oder auch Zeilen aus dem Lied übersetzt und mit dem Projektor übertragen sodass man zwischendurch hinschauen kann und eine Ahnung davon bekommt, worum es eigentlich geht. Genauso als wäre man als Tourist in einem fremden Land, man versteht ein paar Sätze aus einem Lied und den Rest kann man sich dazu denken.“
Das à la Minute, welches Daun als Gastronom mit ins Boot ziehen konnte, wird mit einem „Flying Buffet“ aufwarten. Serviert werden kleinere und größere Snacks aus den verschiedenen Ländern. „Die Gäste sollen genießen und satt werden.“ Daun selbst hatte sich mit ihrem Mann wochenlang durch alle möglichen Restaurants probiert, immer auf der Suche nach dem richtigen Gastronomen, der auch bereit war sich auf „Soulreisen“ einzulassen. Mit dem à la Minute haben Daun und Kollegen einen richtigen Glücksgriff gemacht, denn für viele Gastronomen war dieses Projekt etwas was ein Risiko bedeuten könnte aber in erster Linie mal zusätzliche Arbeit versprach. Das à la Minute war jedoch direkt begeistert.
Mit allen Sinnen genießen
Dies war ihr auch in Zusammenarbeit mit ihren Musiker-Kollegen besonders wichtig. „Als ich mich vor eineinhalb Jahren entschlossen habe, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, fand ich mit Sebastian Matz einen Kollegen, der genauso begeistert war wie ich.“ Es folgten dann noch andere, wie etwa Theater-Bühnenbildnerin Susanne Weibler, die genauso viel Herzblut in die Organisation stecken wollten. Ein wichtiges Detail, bedenkt man das alle voll berufstätig sind und „Soulreisen“ nicht mal eben aus dem Boden gestampft werden konnte. „Es gab auch schwierige und anstrengende Phasen, da ist die richtige Motivation entscheidend, ob man weitermacht.“
Schließlich war und ist „Soulreisen“ ein Gemeinschaftsprojekt hinter dem alle stehen sollen. Nun heißt es abwarten, ob auch das Trierer Publikum hinter diesem neuen Kulturevent steht, denn es sind nur wenige Anläufe angesetzt. „Wir haben ein gewisses Risiko mit eingerechnet, und wenn es auf zu wenig Zustimmung stößt, müssen wir wohl wieder aufhören.“ Hoffentlich finden Vanessa Daun und ihre Musiker-Kollegen erst gar keinen Grund aufzuhören, denn ein bisschen „Dolce Vita“ kann ja auch im heimischen ‚Trier nie schaden.
Für die ersten „Soulreisen“ am 16. Mai im alten Südbahnhof sind leider seit wenigen Tagen keine Karten mehr zu haben. Wer es trotzdem versuchen möchte, soll sein Glück an der Abendkasse versuchen. Bei einem Preis von 18 Euro sind Musik und „Flying Buffet“ mit inbegriffen. Ab 19 Uhr ist Einlass und ab 20 Uhr geht’s dann los. Einen günstigeren Kurztrip in so viele fremde Länder bekommt man auch mit Ryan-Air nicht.
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